Ferien in der Pandemie - Winterurlaub im Ausland stellt Reisende vor schwierige Aufgaben
Die Nachfrage nach Ski- und Winterurlaub in den bevorstehenden Ferien ist eher verhalten. Die, die trotzdem fahren, müssen gut vorbereitet sein. Denn Anforderungen und Bestimmungen können sich täglich ändern.
Nach der Zeugnisausgabe am Freitag läuten in Brandenburgs Schulen zum letzten Mal die Klingeln vor Beginn der Winterferien. Üblicherweise bedeutet das für viele Familien auch den Start in den Urlaub. Doch die Winterausstattung einpacken und in kältere Gefilde zu ziehen, ist in Pandemie-Zeiten nicht einfach so ohne Weiteres möglich.
"Es sind eher die Familien ohne Kinder"
Die Nachfrage nach entsprechenden Urlaubszielen in Polen, Tschechien oder Österreich ist laut ADAC Berlin-Brandenburg deshalb auch eher verhalten. Es gibt sie aber dennoch, die Brandenburger, die eine Pause im Ausland suchen. "Die Hardcore-Wintersportler fahren", erklärt Birgit Füge vom ADAC, "es sind eher die Familien ohne Kinder und die bereiten sich entsprechend vor."
Doch jene Vorbereitungen sind unter Corona-Bedingungen aufwendiger denn je. Allein die Einreise-Regeln für im Winter beliebte Urlaubsländer ändern sich ständig, weshalb Füge zufolge eher kurz- als langfristig geplant werde. Das fange schon beim Impfstatus an. "Ungeimpfte müssen sich mit Quarantäne-Regelungen beschäftigen", erklärt sie, "bin ich geimpft, gibt es Einreise-Formalitäten, dass man entweder noch einen PCR-Test braucht oder, wenn man geboostert ist, mit dem digitalen Nachweis einreisen kann."
Urlaub im Ausland nur mit aufwendiger Bürokratie
Angesichts der Regel- und Vorschriftenflut ist es aber auch nachvollziehbar, dass viele auf ihren Winterurlaub verzichten. Eine Nachfrage in einem Reisebüro bestätigt das. Gabriele Benewitz in Fürstenwalde (Oder-Spree) sagt: "Es ist ja nicht so, dass ich heute sagen kann: 'In Österreich sind die Bestimmungen so: Sie können fahren.' Es kann sich wieder alles ändern." Und das von einem Tag auf den anderen. Deshalb rät die Chefin der Reiseoase in Fürstenwalde, sich unmittelbar vor Reiseantritt noch einmal über die aktuellen Bestimmungen zu erkundigen, selbst wenn bereits alles erledigt zu sein scheint.
Bei einigen Familie, die Gabriele Benewitz berät, sei der tägliche Blick auf die Webseiten des Auswärtigen Amtes [auswaertiges-amt.de] und des ADAC [adac.de] inzwischen zum täglichen Ritual geworden, erzählt sie. Aber auch die Reiseländer selbst informieren im Internet umfangreich.
So gilt etwa in Österreich eine strenge FFP2-Maskenpflicht, und zwar auch in den Skigebieten. Ski-Pässe gibt es nur gegen Vorlage eines 2G-Nachweises. Und noch etwas empfiehlt Gabriele Benewitz: eine Reiserücktrittsversicherung inklusive Covid-Schutz.
Wartezeiten an den Grenzen möglich
So gehören in diesem Jahr Impf- und Testnachweise, Versicherungsunterlagen und Einreiseformulare sowie FFP2-Masken zur Standard-Ausstattung in das Urlaubsgepäck.
Die Nachbarländer Polen, Tschechien und auch Österreich beispielsweise gelten aktuell als Hochrisikogebiete. "Es müssen bei allen drei Ländern Formulare mit den persönlichen Daten ausgefüllt werden", erklärt Birgit Füge vom ADAC. "Man sollte einen Tag vor Abreise die Einreise-Formulare herunterladen und ausfüllen."
Die Vorbereitungen auf den Winterurlaub, für diejenigen, die reisen wollen, sind also tatsächlich aufwendiger und es bleibt bis zum Schluss spannend. Denn Winterurlauber müssen sich laut Füge auch an den Grenzen aufgrund der Nachweise auf längere Wartezeiten einstellen. Die würden beim Grenzübertritt überprüft. "Tschechien kontrolliert eher akribischer. In Polen und Österreich muss man sich auf stichprobenartige Kontrollen einstellen."
Sendung: Antenne Brandenburg, 27.01.2022, 14:10 Uhr
Mit Material von Eva Kirchner-Rätsch