Märkisch-Oderland - Buckow bis Mittwoch fast abgeschnitten - Probleme für den Rettungsdienst

Fr 21.10.22 | 17:13 Uhr
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Buckow Bahnübergang
Audio: Antenne Brandenburg | 21.10.2022 | Michael Lietz | Bild: rbb

Weil ein Bahnübergang für Bauarbeiten gesperrt wird, ist die Kleinstadt Buckow für fünf Tage nur schwer zu erreichen. Züge fahren keine, Autofahrer müssen sich auf lange Umleitungen einstellen. Und beim Rettungsdienst könnte es ohne Hubschrauber eng werden.

Eine Sperrung am Bahnübergang Müncheberg-Dahmsdorf bringt den Verkehr um die Brandenburger Kleinstadt Buckow (Märkisch-Oderland) in den nächsten Tagen fast zum Erliegen.

Die Schranke am Bahnübergang Müncheberg-Dahmsdorf in Buckow soll am Samstagnachmittag für sechs Tage schließen. Nach Angaben der Deutschen Bahn ist die Sperrung nötig, weil Gleise ausgetauscht werden. Gesperrt sei damit auch die Bundesstraße 168, eine direkte Verbindung zwischen dem nächsten größeren Ort Müncheberg und Buckow, erklärte Bürgermeister Thomas Mix. Eine Autofahrt von Müncheberg nach Buckow dauere dann rund eine Dreiviertelstunde länger. "Ein 43-Kilometer-Umweg - das ist schon ein starkes Stück", sagte Bürgermeister Mix dem rbb.

Karte: Insgesamt 25 Min mit dem Rettungswagen von Strausberg nach Buckow. (Quelle: rbb)
| Bild: rbb

25 Minuten für einen Rettungswagen - immer noch zu lang

Die schlechte Erreichbarkeit von Müncheberg aus ist auch ein Problem bei Notfällen, denn Buckow wird gewöhnlich vom Rettungsdienst in Müncheberg versorgt. Und nach gesetzlichen Angaben soll ein Rettungswagen innerhalb von zwölf Minuten bei einem Patienten eintreffen.

Das im Westen gelegene Strausberg mit seinem Rettungsdienst-Standort ist auch keine Alternative, sagte der Geschäftsführer der Landkreis-eigenen Rettungsdienst GmbH, Armin Viert, dem rbb. Von Strausberg bis Buckow dauere es immer noch um die 25 Minuten, denn aufgrund von Straßenbauarbeiten seien auch hier die kürzesten Verbindungen blockiert. Zurzeit gebe es nur den Umweg über die im Norden gelegene Gemeinde Prötzel. "Also da schaffen wir in keiner Weise, Buckow von Strausberg zu versorgen", so Viert.

Vorschlag für Hubschrauber-Einsatz

Die zwei Kurkliniken in Buckow seien durch die Verkehrsbehinderungen besonders betroffen, sagte Bürgermeister Mix. "Wenn es nicht anders geht, dann müssen wir einen Hubschrauber in Buckow stationieren", forderte er. Doch für diese Alternative sei eine längere Vorbereitungszeit nötig - und Viert zufolge wurde der Rettungsdienst der Region nicht rechzeitig über die Sperrung informiert.

Die Deutsche Bahn verweist darauf, dass die Straßenverkehrsbehörde dafür zuständig gewesen wäre. Hier zumindest wäre der Weg eigentlich ganz kurz gewesen: Die Straßenverkehrsbehörde in Märkisch-Oderland hat ihren Sitz in Strausberg direkt gleich neben dem dortigen Standort des Rettungsdienstes.

Sendung: Antenne Brandenburg, 21.10.22, 14 Uhr

7 Kommentare

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  1. 7.

    Wenn das wirklich so ein großes Problem ist:
    Man nehme einen Notfallsanitäter
    Plus
    Ein First Responder Fahrzeug oder Reserve-RTW/NEF

    Beide kommen in den Ort, 24 Stunden Dienst mit Kost und Logis in einer der Kurkliniken. Falls dort irgendwo wirklich ein Notfall passiert wird der/die NotSan alarmiert und kann die Zeit bis zum Eintreffen des regulären Rettungsdienstes überbrücken.

    Für ein paar Tage sollte das kein Problem sein.
    Einen RTH dort zu stationieren wäre dann doch ein Overkill.

  2. 5.

    Auch die Nebenstraßen? Zudem wer ist für die zeitliche Planung verantwortlich? Derjenige sollte die Kosten tragen!

  3. 4.

    Doch, ist er. Buckow ist von beiden Seiten momentan abgeschnitten. Von Strausberg kommt man nur über weite Umwege nach Buckow und von Müncheberg ebenso.

  4. 3.

    Wer kommt für die Kosten auf? Hier zeigt sich wieder einmal wie großartig BB bei der Neuorganisation der Einsatzstellen war. Wieso wird das Gebiet nicht temporär von einer anderen Einsatzstelle betreut? Die Bundesstraße ist ja wohl nicht an zwei Stellen unterbrochen, sodass der Ort total angeschnitten ist!

  5. 2.

    Also wenn da Gleise getauscht werden, fährt da ja auch kein Zug. Wäre nicht eine temporäre Behelfsüberfahrt in der Nähe machbar? Selbst wenn die nur in Schrittgeschwindigkeit und mit begrenzter Tonnage befahrbar wäre ... mal so, als Laiin.

  6. 1.

    " ... wäre der Weg eigentlich ganz kurz gewesen: Die Straßenverkehrsbehörde in Märkisch-Oderland hat ihren Sitz in Strausberg direkt gleich neben dem dortigen Standort des Rettungsdienstes."

    Dienst nach Vorschrift und ein per Verwaltungshochschule erlerntes Nicht-Ermessen endet an der Schreibtischkante.
    Alles andere wäre entlang dieses Vorgehens ein Verlassen der Neutralitätspflicht und einseitiges Bevorzugen. Mir wird schwindlig angesichts eines derart systematischen behördlichen Handelns.

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