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Video: Brandenburg aktuell | 30.10.2020 | Michael Lietz | Quelle: imago images/Dalibor Gluck

Polnische Grenze zu Frankfurt (Oder)

Überlastete Corona-Klinik in Slubice bittet um Hilfe

Das Krankenhaus in Frankfurts Nachbarstadt Slubice soll zu einem Corona-Krankenhaus werden. Doch in der Klinik mangelt es selbst an Mülllbeuteln und Mahlzeiten für das Personal. Jetzt gab es sogar einen Hilferuf mit Bitte um Sachspenden. Von John-Alexander Döring

Das speziell für Corona-Patienten umgestaltete Krankenhaus in Slubice meldete zuletzt vier Corona-Tote innerhalb von 24 Stunden. Und es fehlt an einfachen Dingen. Im Slubicer Lokalfernsehen HTS machte Geschäftsführer Lukasz Kaczmarek deutlich, dass die Lage angespannt ist.

"Es fehlen Reinigungsmittel, Körperpflegeprodukte wie Creme und Duschgel. Das ist schlecht. Außerdem hat unser Krankenhaus eine Infrastruktur aus den 60er-Jahren. Damit müssen wir in dieser Situation klar kommen", sagte er.

Es fehlen Desinfektionsmittel und Papierhandtücher

Auch Mülltüten, Papierhandtücher, Desinfektionsmittel und Mahlzeiten für das Personal werdern benötigt. Auf deutscher Seite beobachtet René Wilke, Oberbürgermeister von Frankfurt (Oder) die Situation in seiner Nachbarstadt und hat bereits Kontakt aufgenommen. "Die erste Information, die wir bekommen haben, ist, dass sehr viele Spenden aus der Slubicer Bevölkerung kamen und Hilfe organisiert wurde, so dass sich die Lage etwas entstpannt hat", sagte er.

Klinik in Frankfurt kann nicht einfach Patienten aus Polen aufnehmen

Auch aus der Frankfurter Bevölkerung wird Hilfe versprochen. So will etwa die Katholische Kirchengemeinde Heilig Kreuz am Wochenende während des Gottesdienstes zu Spenden aufrufen. Oberbürgermeister Wilke wird am Montag in einer Videokonferenz mit dem Slubicer Krankenhaus klären, welche Materialien noch benötigt werden.

Wenn nötig soll auch das Klinikum Frankfurt (Oder) helfen. Auf rbb-Nachfrage sagt das Frankfurter Klinikum jedoch, dass dort nicht ohne weiteres Notfall- und Corona-Patienten aus Polen aufgenommen werden könnten. Dafür fehlt schlichtweg ein grenzüberschreitendes Abkommen.

Sendung: Brandenburg Aktuell, 30.10.2020, 19:30 Uhr

Beitrag von John-Alexander Döring

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