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Audio: Antenne Brandenburg | 25.02.2021 | Larissa Mass | Quelle: dpa/Wolfgang Kumm

Hoppegarten (Landkreis Märkisch-Oderland)

Landkreis wirft Median-Reha-Klinik "künstliche Schrumpfung" von Infektions-Zahlen vor

Der Landkreis Märkisch-Oderland hat einem Dementi der Median-Reha-Klinik in Bezug auf die Höhe von Corona-Infektionen widersprochen. Am Donnerstag bestätigte der Landkreis 71 Corona-Infektionen [maerkisch-oderland.de] in Verbindung mit der Klinik. Das sind fünf mehr als am Vortag.

Der Klinikvorstand habe die Zahl der in der Klinik anwesenden Infizierten künstlich "gesund geschrumpft", sagte Thomas Behrend, Sprecher des Landkreises, dem rbb am Donnerstag. Die Klinik habe verantwortungslos gehandelt und infizierte Personen teilweise über das Bundesgebiet verteilt, nach Hause geschickt.

Die Klinik hatte den Zahlen des Landkreis am Mittwoch widersprochen. Es seien nur 20 Corona-Patienten ohne Symptome in der Klinik untergebracht. Sieben Mitarbeiter mit dem Coronavirus seien in häuslicher Quarantäne. Der Kreis Märkisch-Oderland zählt allerdings auch die aktuell infizierten Patienten mit, die aus der Klinik in die häusliche Isolation geschickt wurden.

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In der vorigen Woche waren in der Klinik nach Angaben des Gesundheitsamtes noch knapp 30 Corona-Fälle nachgewiesen worden, auch die erstmals in Großbritannien festgestellte Virus-Mutation. Daraufhin schritt das Gesundheitsamt Märkisch-Oderland ein. Es wurden zahlreiche Versäumnisse an der Klinik festgestellt, berichtete das Gesundheitsamt dem rbb. Daraufhin hatten sie einen Aufnahmestopp erhoben.

Patienten berichten über Versäumnisse

André M. Schmidt, Vorsitzender der Median-Geschäftsführung, hatte Versäumnisse am Mittwoch in einer Agenturmeldung abgestritten. Aus seiner Sicht hätten sie das Infektionsgeschehen im Blick gehabt. Jeder neu aufgenommene Patient sei über einen PCR-Test untersucht worden. Alle Patienten und Mitarbeitern würden regelmäßig getestet.

Laut Informationen des Kreises Märkisch-Oderland ist aber auch da fehlerhaftes Verhalten bekannt: Teilweise berichteten Patienten, dass in der Klinik die PCR-Tests nicht sachgemäß durchgeführt worden seien. Außerdem hätten Infizierte mit anderen Patienten an Kursen teilnehmen dürfen.

Der Gesundheitsamt Märkisch-Oderland steht nun im engen Kontakt mit der Klinik, in regelmäßigen Konferenzen beraten sie über das weitere Vorgehen.

Sendung: Antenne Brandenburg, 25.02.2021, 17:30

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