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Audio: Antenne Brandenburg | 11.01.2023 | Torsten Glauche | Quelle: dpa/Jörg Carstensen

Mündliche Zusage

Kasachstan darf Öl durch Russland nach Deutschland pumpen

Kasachstan hat nach Angaben der Regierung die Erlaubnis Moskaus erhalten, die russische Pipeline-Infrastruktur für den Erdölexport nach Deutschland zu nutzen. "Die mündliche Bestätigung haben wir", sagte Kasachstans Energieminister Bolat Aktschulatow am Mittwoch der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge.

Seinen Angaben nach könnten bereits im Januar 20.000 Tonnen kasachisches Öl nach Deutschland gepumpt werden. Für die Festlegung des genauen Starttermins der Lieferungen müsse aber noch die offizielle Genehmigung aus Russland abgewartet werden.

Bundeswirtschaftsministerium

PCK in Schwedt könnte noch im Januar Öl aus Kasachstan erhalten

Ein Anteilseigner der Raffinerie soll laut Bundeswirtschaftsministerium einen Vertrag mit der staatlich kasachischen Ölhandelsgesellschaft geschlossen haben. Ob das Öl tatsächlich fließen kann, hänge aber von Russland ab.

Suche nach Alternativen für Schwedt

Deutschland importiert aufgrund des von Kremlchef Wladimir Putin befohlenen Angriffskriegs gegen die Ukraine und der daraus resultierenden Sanktionen gegen Moskau seit Jahresbeginn kein russisches Öl mehr. Nach den Importen russischen Tankeröls wurde zum 1. Januar auch die Abnahme von Lieferungen über die Leitung Druschba gestoppt.

Vor allem die PCK-Raffinerie in Schwedt Uckermark) sucht deshalb Alternativen zum russischen Öl. Die Raffinerie ist wichtig für die Versorgung Ostdeutschlands. Das Bundeswirtschaftsministeriums hatte zuletzt mitgeteilt, dass noch im Januar eine Lieferung kasachischen Öls für die PCK-Raffinerie geplant sei. Eine Ausschreibung dafür laufe derzeit in Kasachstan.

Bis zu 7 Millionen Tonnen Öl aus Kasachstan?

Aktschulatow zufolge kann Kasachstan im Jahresverlauf 1,5 Millionen Tonnen Rohöl nach Deutschland liefern. Maximal könne das Land seinen Export in der Richtung auf 6 bis 7 Millionen Tonnen pro Jahr ausbauen, fügte er hinzu.

Bereits Ende Dezember hatte Russlands Energieminister Alexander Nowak mitgeteilt, dass die russische Führung prinzipiell bereit sei, die Pipeline "Druschba" für den Export kasachischen Öls zur Verfügung zu stellen. Die "Druschba"-Pipeline wurde von 1959 bis 1964 gebaut und führt in drei Strängen von russischem Territorium nach Westeuropa. Der Nordstrang verläuft über Polen bis nach Deutschland zur Raffinerie Schwedt.

Sendung: Antenne Brandenburg, 11.01.2023, 09:30 Uhr

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