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Quelle: dpa/Gelhot

Auswertung der Bundesagentur für Arbeit

Gehälter in Berlin und Brandenburg im Vergleich zur Vor-Corona-Zeit gestiegen

Der Gender-Pay-Gap fällt in Berlin und Brandenburg vergleichsweise klein aus, in Brandenburg verdienen Frauen sogar mehr als Männer. Neue Zahlen der Bundesagentur belegen außerdem Gehaltssteigerungen in allen Branchen seit Pandemiebeginn.

Die Gehälter der Vollzeitbeschäftigten in Berlin und Brandenburg sind im Vergleich zur Vor-Corona-Zeit gestiegen. Das gilt für Männer und Frauen gleichermaßen, wie eine Auswertung der Bundesagentur für Arbeit zeigt. Die Lohnlücke zwischen den Geschlechtern, der sogenannte Gender-Pay-Gap, sei vergleichsweise gering, teilte die Regionaldirektion Berlin-Brandenburg am Mittwoch mit. In Brandenburg verdienen vollzeitbeschäftigte Frauen demnach sogar mehr als Männer.

In Berlin lag der Median des Bruttomonatsentgelts aller Vollzeitbeschäftigten Ende 2021 bei 3.631 Euro, Ende 2019 waren es 3.383 Euro, wie die Bundesagentur weiter mitteilte. In Brandenburg lag der Wert demnach bei 2.878 (2019: 2.708) Euro. Frauen verdienten dort 2971 (2019: 2.779) Euro. Männer kamen auf monatlich 2.838 (2019: 2.676) Euro. In Berlin lag der Wert bei Frauen bei 3.585 (2019: 3.329) Euro und bei Männern bei 3.676 (2019: 3.441) Euro.

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Das Medianentgelt bezeichnet den Wert, von dem aus betrachtet es genauso viele niedrigere wie höhere Einkommen gibt. Das Durchschnittseinkommen liegt höher.

Berlin und Brandenburg lägen in der Gehälterfrage traditionell fast gleichauf, sagte die Leiterin der Regionaldirektion, Ramona Schröder. "Wir wissen aber auch, dass es in bestimmten Berufen immer noch Lohnunterschiede zwischen Männern und Frauen gibt, obwohl sie die gleiche Arbeit machen."

In Ostdeutschland stiegen die Löhne und Gehälter mit 3.007 Euro erstmals über die Schwelle von 3.000 Euro. In Westdeutschland verdienten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Median 3.626 Euro. Am höchsten waren Löhne und Gehälter in Hamburg, Baden-Württemberg und Hessen. Die niedrigsten wurden in Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen und Sachsen-Anhalt gezahlt.

In Brandenburg stiegen die Einkommen im vergangenen Jahr langsamer als im Bundesdurchschnitt. Daher ist der Einkommensunterschied im vergangenen Jahr noch größer geworden. Der Unterschied betrug 2021 918 Euro, im Jahr 2020 lag er noch bei rund 870 Euro, wie das Wirtschaftsministerium in Potsdam berichtete.

Gehaltssteigerungen in allen Branchen

Nach Angaben der Regionaldirektion zeigten sich Gehaltssteigerungen in allen Branchen. Allerdings gebe es auch Ausnahmen. Insbesondere im Gastgewerbe habe es 2021 im Vergleich zu 2019 Einbußen gegeben. Im Bereich Erziehung und Unterricht seien dagegen sowohl in Berlin als auch in Brandenburg die Löhne der Vollzeitbeschäftigten deutlich gestiegen.

Das Statistikamt hatte Anfang März mitgeteilt, beim Stundenlohn habe es 2021 sowohl in Berlin als auch in Brandenburg eine Lohnlücke zugunsten der Männer gegeben. Nach dieser Erhebung bekamen Frauen in Brandenburg durchschnittlich 17,79 Euro brutto pro Stunde und Männer 18,73 Euro. In Berlin erhielten Frauen 20,91 Euro und Männer 23,25 Euro.

Sendung: Inforadio, 20.07.2022, 15:00 Uhr

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