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Audio: Inforadio | 11.03.2021 | Interview mit Oliver Reese | Quelle: dpa/C. Soeder

Pilotprojekt

Berliner Ensemble darf als erste Bühne bald wieder öffnen

Die Kulturschaffenden haben in den vergangenen Monaten extrem gelitten - nun gibt es Grund zur Hoffnung. Am 19. März öffnet im Rahmen eines Pilotprojekts die erste Berliner Bühne, acht weitere Veranstaltungen folgen - unter strengen Bedingungen.

Hoffnung für die Kulturschaffenden: In Berlin sollen die ersten Bühnen im Rahmen eines Pilotprojekts der Senatsverwaltung für Kultur noch im März öffnen. Das Publikum soll vorher auf das Coronavirus getestet werden. "So ein Pilot ist in Deutschland einzigartig - und hoffentlich ein Beitrag mit Blick auf ein unbeschwertes Besuchen von Kulturveranstaltungen", teilte Kultursenator Klaus Lederer (Linke) am Donnerstag mit.

Die erste Veranstaltung soll am 19. März im Berliner Ensemble stattfinden – gezeigt wird "Panikherz" von Benjamin von Stuckrad-Barre. Intendant Oliver Reese sagte im Inforadio, er hoffe, dass die Rückkehr zum Spielbetrieb nicht an Inzidenzzahlen gebunden wird. Zuletzt seien die Inzidenzen politisch genutzt worden. So könne man für die Zuschauer keine verbindlichen und durchschaubaren Öffnungskriterien entwickeln.

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Neun Veranstaltungen bis Anfang April

Die Stiftung Berliner Philharmoniker plant dann am 20. März ein Sinfoniekonzert. Neben den Philharmonikern, der Berliner Volksbühne und der Staatsoper Unter den Linden ist beispielsweise auch die Clubcommission mit einem Konzert dabei. Geplant sind neun Veranstaltungen bis Anfang April. Das Publikum muss am Tag der Veranstaltung zu einem Coronatest und soll während der Vorstellung einen Mund-Nasen-Schutz tragen. Auch die mitwirkenden Künstlerinnen und Künstler sowie alle am Vorstellungsbetrieb Beteiligten sollen getestet werden.

Die Erkenntnisse der Testdurchläufe würden Anfang April von allen Beteiligten gemeinsam ausgewertet und auch anderen Institutionen zur Verfügung gestellt, teilte die Senatskulturverwaltung mit. Auch Wirtschaftsveranstaltungen könnten unter ähnlichen Rahmenbedingungen wieder durchgeführt werden.

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"Chancen und Risiken" sollen erarbeitet werden

Die Durchführung des Pilotprojekts prüfe die logistische Machbarkeit von Veranstaltungen in Verbindung mit Antigen-Tests, heißt es in einer Pressemitteilung der Senatsverwaltung für Kultur. Ziel sei es, die "Durchführbarkeit von Veranstaltungen" zu skizzieren. Es sollen alle damit verbundenen Arbeitsschritte erprobt werden. Darüber hinaus sollen "Chancen und Risiken" erarbeitet werden.

"Ich bin schon stolz darauf, dass ein Schulterschluss unterschiedlichster Kulturinstitutionen der Stadt gelungen ist, der uns für die unterschiedlichen Häuser, klein und groß, sowie einen Club, erlaubt, eine Blaupause zu testen, wie Kulturveranstaltungen sicher funktionieren können", so Lederer.

Testpublikum aus Berlin und Brandenburg

Das Pilotprojekt richtet sich in erster Linie an ein Testpublikum aus Berlin und Brandenburg. Der Vorverkauf für die erste Veranstaltung des Pilotprojekts am 19. März im Berliner Ensemble beginnt am 15. März. Alle Besucherinnen und Besucher erwerben ein personalisiertes Ticket. Die Tickets sollen jeweils 20 Euro kosten, sagte Lederer, und beinhalten einen Corona-Schnelltest.

Die Bühnen sind wegen der Pandemie seit Monaten geschlossen. Kultursenator Lederer hatte das Pilotprojekt bereits vergangene Woche angekündigt. Es soll mit der Gesundheitsverwaltung abgestimmt werden. Auch der aktuelle Beschluss zwischen Bund und Ländern sieht Öffnungsmöglichkeiten für Theater, Konzert- und Opernhäuser vor, allerdings frühestens ab dem 22. März. Sollte dann die 7-Tage-Inzidenz stabil unter 35 liegen, könnten Kulturbetriebe unter Einhaltung der Abstandsregeln und mit einem Hygienekonzept wieder öffnen.

Sendung: Abendschau, 11.03.2021, 19.30 Uhr

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