Nazi-Geste in München - Arbeitgeber entlässt Berliner Security-Mitarbeiter nach Hitler-Gruß

Do 18.08.22 | 10:21 Uhr
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"Klagebalken" für die Opfer des Attentats auf die israelische Olympiamannschaft in München (Bild: imago images/Martin Hangen)
Audio: radioeins | Do 18.08.22 | Bild: imago images/Martin Hangen

Der Berliner Security-Mitarbeiter, der am Dienstagabend bei den European Championships in München einer Gruppe israelischer Sportlerinnen und Sportler den Hitlergruß gezeigt haben soll, ist von seinem Arbeitgeber entlassen worden. Das teilten die Verantwortlichen der Sportveranstaltung am Mittwochabend mit, wie die Nachrichtenagentur epd berichtet. Der 19-jährige Tatverdächtige hat seinen Wohnsitz in Berlin.

Israelische Gruppe war unterwegs zu einer Gedenkstätte

Die "Süddeutsche Zeitung" hatte zuerst berichtet, dass der junge Mann einer Gruppe von Israelis auf dem Olympiagelände den Hitlergruß gezeigt habe. Einer der Polizisten, die die israelische Delegation schützten, bemerkte den antisemitischen Vorfall.

Zu diesem kam es, als die 16 israelischen Funktionäre und Sportler auf dem Weg zum "Klagebalken", eine Gedenkstätte für die Opfer des palästinensischen Terroranschlags von 1972, waren. Die Nazi-Geste des Sicherheitsdienstmitarbeiters soll von der israelischen Delegation unbemerkt geblieben sein.

Ermittelt wird nun laut Polizei wegen des Vorwurfes des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen. Der Mann sei zum Tatzeitpunkt nicht mehr im Dienst, sondern auf dem Weg zu seinem Hotel gewesen, teilte der Olympiapark mit.

Palästinenser erschossen elf Israelis

Während der Olympischen Spiele 1972 in München waren elf israelische Sportler und Trainer bei einem Attentat der palästinensischen Terrororganisation "Schwarzer September" getötet worden. Auch ein deutscher Polizist starb damals bei einem Feuergefecht auf dem Flugplatz Fürstenfeldbruck. Die European Championships in diesem Sommer sind das größte Sportereignis seitdem im Münchener Olympiapark, genau 50 Jahre nach dem Attentat.

Sendung: rbb 88,8, 18.08.2022, 10:13 Uhr

6 Kommentare

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  1. 6.

    So, so... Initialien A.H. ... "deutscher Gruß" und "Stephan Bandera" [sic!]... stimmt, deutlicher kann man seine eigene Gesinnung nicht zeigen und beim rbb schläft man mal wieder was rechte Umtriebe angeht.

  2. 5.

    Ein 19jähriger Securitymitarbeiter.... Wenn man sich mit dem Thema mal etwas näher beschäftigt, wird man (leider)feststellen, dass die Wenigsten, die in solchen Firmen angestellt sind, eine fachmännische Ausbildung für diesen Bereich haben, über eine Dritt- nämlich Zeitarbeitsfirma rekrutiert werden und gerade so den Mindest-Stundenlohn erhalten. Oft reicht ein polizeiliches Führungszeugnis. Da fragt niemand nach der politischen Gesinnung, welchen Background jmd. mitbringt etc. Wozu auch, ist doch nur ein einfacher Sicherheitsjob. Er soll ja nicht das Bundeskanzleramt bewachen und... es darf nichts kosten. Denn die tatsächlich gut Ausgebildeten sind nicht für´n Appel und´n Ei zu bekommen. Also hey, vielleicht sollte man bei Anfragen nach Sicherheitspersonal doch mal etwas besser hinschauen.

  3. 4.

    Nein, der gehört nicht zu den klassischen Nazis, ganz im Gegenteil. Natürlich bleibt die Straftat trotzdem eine mehr in der Kategorie rechtsextrem.

  4. 3.

    Sicherheitsmitarbeitende müssen vor Arbeitsaufnahme bei Ihrem Arbeitgebenden eine Freigabe vom Bewacherregister erhalten. Haha. Habe viele Möglichkeiten erlebt, wie dass variabel gehandhabt werden kann.

  5. 2.

    Um seine Gesinnung kund zu tun, hätte es gereicht, das Grab von Stephan Bandera zu besuchen, wenn er schon mal in München ist. Den Deutschen Gruß zu zeigen ist in Deutschland verboten, das weiß man doch.

  6. 1.

    Ist der Mann als NAZI bekannt und wenn na wieso kann er dann im Sicherheitsgewerbe arbeiten ?

    Bitte alle Sicherheitsleute vor Einstellung auf Verfassungstreue überprüfen.

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