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Audio: Fritz | 16.01.2023 | Nachrichten | Quelle: dpa/Robert Kneschke

Bundesweit weniger Spenden

Organspenden in Brandenburg nehmen zu - im Gegensatz zu Berlin

Tausende Menschen warten in Deutschland auf ein Spenderorgan. Doch die Zahl der Organspender ist im letzten Jahr gesunken, auch in Berlin. In Brandenburg hingegen sah das zuletzt anders aus.

Während im vergangenen Jahr in Brandenburg mehr Menschen nach ihrem Tod Organe gespendet haben, ist die Zahl in Berlin leicht gesunken.

Wie die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) am Montag in Frankfurt mitteilte, spendeten im Jahr 2022 insgesamt 43 Menschen in Berlin ein oder mehrere Organe. Das waren demnach 6 Menschen weniger als noch im Vorjahr. Die Summe der so gespendeten Organe ging demnach von 135 auf 127 zurück. Im Jahr 2020 hatte die Zahl der Spender in Berlin noch bei 52 gelegen, die Zahl der gespendeten Organe bei 161.

Frankfurterin mit neuer Niere

Vom Leben mit einem Spenderorgan

Eine Frau aus Frankfurt stand acht Jahre auf der Warteliste, bevor ihr 2018 eine neue Niere transplantiert wurde. Wie es sich anfühlt, mit einem Spenderorgan zu leben. Von Tony Schönberg

Brandenburg steht entgegen dem bundesweiten Trend

In Brandenburg spendeten laut der DSO im Jahr 2022 insgesamt 25 Menschen ein oder mehrere Organe nach ihrem Tod, vier mehr als im Vorjahr. Die Summe der so gespendeten Organe stieg demnach von 60 auf 77. Im Jahr 2020 hatte die Zahl der Spender in Brandenburg noch bei 13 gelegen, die Zahl der gespendeten Organe bei 35.

Brandenburg steht damit entgegen dem bundesweiten Trend. Deutschlandweit haben nach den Angaben vom Montag 869 Menschen nach ihrem Tod Organe gespendet, 64 weniger als im Vorjahr. Die Zahl der gespendeten Organe sank von 2.905 auf 2.662. Gleichzeitig stehen rund 8.500 Menschen in Deutschland auf den Wartelisten für ein Organ.

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In Berlin gab es 2022 weniger Organspender als in den Jahren zuvor, in Brandenburg waren es mehr. Die Entscheidung Organe zu spenden oder nicht, kann vor dem Tod jeder selbst treffen. Wie stehen Sie zu dem Thema? Nehmen Sie an unserer Umfrage teil.

Häufigster Grund gegen Organentnahme ist eine fehlende Einwilligung

Mögliche Gründe für den bundesweiten Rückgang sind laut DSO die Coronavirus-Pandemie und die daraus resultierenden Krankenstände beim Personal in den Kliniken. "Wir stehen bei der Organspende immer noch vor großen Herausforderungen", sagte der Medizinische Vorstand der DSO, Axel Rahmel. "Auch, wenn der starke Rückgang der Organspendezahlen vor allem pandemiebedingt auf die ersten Monate 2022 zurückzuführen ist und sich die Zahlen danach stabilisierten, stellt sich die Frage, warum es nicht gelingt, die Organspendezahlen zu steigern."

Rahmel zufolge ist der häufigste Grund, warum eine Organ nicht gespendet wird, die fehlende Einwilligung. Im Jahr 2022 traf das laut DSO auf rund die Hälfte der möglichen Organspenden zu. Mit zunehmendem Alter spielten aber auch medizinische Ausschlussgründe eine immer größere Rolle.

Sendung: Fritz, 16.01.2023, 14:30 Uhr

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