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Audio: Fritz | 29.03.2023 | Patrik Buchmüller | Quelle: dpa/E. Helal

Durchschnittlich 640 Euro

Berlin hat die zweitteuersten WG-Zimmer des Landes

Wer als Studentin oder Student ein WG-Zimmer in Berlin sucht, muss einer Auswertung zufolge in diesem Sommersemester durchschnittlich 640 Euro zahlen - fast doppelt so viel wie vor zehn Jahren. Nur München ist im Bundesvergleich noch teurer.

Die Preise für WG-Zimmer in Berlin haben sich in den letzten zehn Jahren fast verdoppelt - und sind vor allem im letzten Jahr noch einmal erheblich gestiegen. Das geht aus einer Studie des Moses Mendelssohn Instituts (MMI) in Kooperation mit dem Immobilienportal WG-Gesucht hervor, die am Mittwoch veröffentlicht wurde.

Demnach kostet ein Zimmer im Sommersemester 2023 im Schnitt 640 Euro – das sind 140 Euro (plus 28 Prozent) mehr als noch vor zwölf Monaten und sogar 305 Euro (plus 91 Prozent) mehr als vor zehn Jahren. Berlin sei damit mittlerweile die zweitteuerste Stadt nach München - dort müssen Studierende derzeit im Schnitt 720 Euro hinlegen.

Wer in Potsdam ein WG-Zimmer sucht, muss laut der Studie im aktuellen Sommersemester 490 Euro im Schnitt zahlen. Vor zehn Jahren belief sich die Miete in einer Wohngemeinschaft in der Brandenburger Landeshauptstadt noch bei 350 Euro. Damit haben sich die durchschnittlichen Mietpreise dort um 140 Euro (plus 40 Prozent) gesteigert.

Bundesweit müssen Studierende den Angaben zufolge im Schnitt 458 Euro für ein Zimmer bezahlen. Vor einem Jahr waren es noch rund 414 Euro - die Preise legten also um mehr als zehn Prozent zu.

Für ihre Erhebung haben das MMI und WG-Gesucht 94 Hochschulstandorte mit mindestens 5.000 Studierenden ausgewertet. Durchgeführt wird die Marktbeobachtung seit 2013.

Bundesbildungsministerium

Hunderttausende Studierende haben bereits die Energiepauschale erhalten

Energiekosten treiben Mieten laut Studie nach oben

Dem geschäftsführenden Direktor des Moses-Mendelssohn-Instituts, Stefan Brauckmann, zufolge ist der Anstieg vor allem auf höhere Energiekosten zurückzuführen. Er forderte dringend zusätzliche finanzielle Unterstützung für Studierende, die nicht bei den Eltern wohnen.

"In immer mehr Städten braucht es mittlerweile das volle Gehalt eines Minijobs, 520 Euro, um die Wohnkosten zu tragen", sagte Brauckmann. Die kürzlich gewährte Energiekostenpauschale von 200 Euro habe bei vielen Studierenden daher nur einen kurzfristigen Effekt.

Sendung: Fritz, 29.03.2023, 09:00 Uhr

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