Warnstreiks am Montag - Hunderte Demonstranten unterstützen in Berlin Gewerkschaftsforderungen

Sa 25.03.23 | 15:10 Uhr
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Teilnehmer an der Demonstration von Verdi und EVG protestieren am Brandenburger Tor. Unter dem Motto "Wir zahlen nicht für eure Krise" hatten die Gewerkschaften zu dem Protest aufgerufen. (Quelle: dpa/P. Zinken)
Audio: rbb 88.8 | 25.03.2023 | Josephin Domaschke | Bild: dpa/P. Zinken

Am Brandenburger Tor in Berlin haben nach Polizei-Angaben Hunderte für Lohnerhöhungen und ein bezahlbares Leben in der Hauptstadt demonstriert. Sie folgten damit am Samstag einem Aufruf der Gewerkschaft Verdi und weiteren Bündnispartnern wie der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) und dem Berliner Mieterverein.

Angemeldet waren 5.000 Teilnehmer - ein EVG-Sprecher sprach am Samstag auch von einer Demonstrantenzahl in dieser Höhe. Die Polizei hingegen nannte eine Teilnehmerzahl von 700 unter dem Motto "Wir sind Berlin - Wir zahlen nicht für eure Krise".

"Klimaneutral"-Konzert im Anschluss

Im Aufruf zu dem Protest hatte es geheißen, man werde nicht länger akzeptieren, "dass Menschen mit ihrem Geld nicht mehr bis zum Monatsende kommen, weil die Inflation unsere Löhne und Renten frisst". Zu den Forderungen zählten etwa sozial gerechte Energiepreise, bezahlbarer ÖPNV sowie bezahlbare Mieten.

Verdi und EVG haben für Montag zu einem großen Warnstreik im Verkehrssektor aufgerufen. Fern-, Regional-, und S-Bahnverkehr wird ebenso bestreikt wie viele deutsche Flughäfen und der öffentliche Nahverkehr in sieben Bundesländern. Auch die Schifffahrt ist betroffen sowie die Autobahngesellschaft.

Am Samstagnachmittag ist am Brandenburger Tor eine große Kundgebung zum Volksentscheid "Klimaneutral 2030" Berlin angemeldet, Anliegen ist ein stärkeres Engagement gegen die Folgen des Klimawandels. Zu der Demo inklusive Konzert werden nach Polizeiangaben etwa 35.000 Menschen erwartet. Das sei die Zahl, die die Veranstalter angemeldet hätten, sagte eine Polizeisprecherin rbb|24. Diese Demo sollte laut Veranstalter um 14 Uhr beginnen und bis 20 Uhr dauern.

Sendung: rbb 88.8, 25.03.2023, 8 Uhr

28 Kommentare

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  1. 28.

    Zitat:

    "Was kann z.B. ein Zugführer dafür wenn die GL die Personaldecke immer weiter ausdünnt?"

    Kurz und knapp:

    Weil die Unternehmen über die Jahre hinweg nur für mehr Geld und nicht für mehr qualifizierte Kollegen bzw. gegen deren Entlassungen bestreikt werden.

  2. 27.

    "Und das macht sie zu Komplizen dieser desaströsen Verkehrspolitik. Sie wollen nur für die gleiche schlechte Leistung die sie tagtäglich abliefern, also für das gesamte Verkehrschaos, die täglichen Zugausfälle, die täglichen Verspätungen von mir als Kunde mehr Geld. Und das sehe ich nicht mehr ein. Ende und aus."

    Das ist wirr was sie da schreiben. Selbstverständlich will ich für meine Arbeit einen gerechten Lohn, aber es ist die GL die für immer schlechteren Service, immer mehr Zugausfälle verantwortlich ist.

    Was kann z.B. ein Zugführer dafür wenn die GL die Personaldecke immer weiter ausdünnt?

  3. 26.

    Zitat:

    "Falscher Adressat!"

    Nein. EVG = Eisenbahn und Verkehrsgewerkschaft. Die fordert im Namen der Arbeitnehmer mehr Geld. Diese streiken nicht für mehr Kollegen zur Entlastung der vorhandenen Arbeitnehmer, die fordern keine Verbesserung der Infrastruktur und die fordert auch keine Verbesserung der Arbeitsbedingungen.

    Fazit:

    Sie tun nichts um die Situation für sich und ihre Kunden zu verbessern, die letztendlich ihre Löhne bezahlen müssen. Und das macht sie zu Komplizen dieser desaströsen Verkehrspolitik. Sie wollen nur für die gleiche schlechte Leistung die sie tagtäglich abliefern, also für das gesamte Verkehrschaos, die täglichen Zugausfälle, die täglichen Verspätungen von mir als Kunde mehr Geld. Und das sehe ich nicht mehr ein. Ende und aus.

  4. 25.

    "Mit welcher Berechtigung will die EVG eigentlich für immer weniger Leistung, immer schlechteren Service, immer mehr Zugausfälle mehr Geld für ihre Mitglieder, von den Arbeitgebern bzw. Kunden erpressen? "

    Falscher Adressat! Dafür ist die GL zuständig und doch nicht die AN und deren Vertretung.

  5. 24.

    Mit welcher Berechtigung will die EVG eigentlich für immer weniger Leistung, immer schlechteren Service, immer mehr Zugausfälle mehr Geld für ihre Mitglieder, von den Arbeitgebern bzw. Kunden erpressen? Mehr Geld darf es nur geben, wenn die vertraglich vereinbarte Befördrungsleistung auch erbracht wird und deren Mitglieder,nicht ständig und deswegen völlig ungeeignet für den Job, besonders über die Weihnachtsfeiertage, permanent fast alle "krank" sind.

    Das scheint übrigens ein gesellschaftlicher Trend zu sein, sich mal eben über die Feiertage eine gelben Urlaubsschein zu holen, da man diese grundsätzliche Einstellung zur Arbeit auch in anderen Branchen beobachten kann. Ich nenne sowas schlichtweg asozial.

  6. 23.

    Auch einer von der Oberdemokratie Truppe die Minderheiten nicht mögen. Sonst wird sich doch immer und überall für die Minderheiten eingesetzt. Ja man macht es wie man es gerade haben will. Schlimm

  7. 22.

    Das ist nicht richtig

    Das TEG schwächt niemanden. Es schafft Klarheit, wer in einem Unternehmen verhandeln darf, wenn es dort 2 Gewerkschaften gibt.

    Letztlich hat es der Chef der GDL geschafft, dem Gesetzgeber die nötigen Argumente für das Tarifeinheitsgesetz zu liefern.

    Wie alle durch durch die GDL angerufenen Gerichte festgestellt haben, liegt keine Benachteiligung der AN oder eine Einschränkung des Streikrechtes vor

    Ihre Verschwörungstheorie ist Unsinn

  8. 20.

    Betrachte bitte die Forderungen von Verdi und EVG und halte mir vor wo mein "Berechnungsfehler" liegen könne!
    Ich lege nochmal vor: Verdi - 10% mehr, mindestens 500,-EUR!!! daraus darf/ist doch zu schließen das die 500,-EUR NICHT MAL die 10% sind.
    Man kann auch so rechnen: ich habe 1.000, bekomme 10% (= 1.100), hätte aber lieber die mind. 500 (= 1.500) - das ist natürlich ne logischere Rechnung/Bewertung.

  9. 19.

    Das ist ein Ausdruck von dem Foristen dem ich geantwortet habe, selbst aber eigentlich grundsätzlich nicht benutzen will
    Nicht jeder kann Studieren und nicht jeder hat die Mittel dazu.
    Trotzdem haben auch Menschen ohne Studium oder so auch ein Recht arbeiten zu gehen und auch ihren gerechten Lohn zu bekommen

  10. 18.

    Manche Menschen sind nicht die superschlausten, aber warum sollte dies immer mit einer Bestrafung auf dem Arbeitsmarkt einhergehen?
    Wenn sie fleißig sind und ihre Arbeit machen, sollte dies immer anständig entlohnt werden.

  11. 17.

    Was auch sehr wundert:
    Immer wenn Millionen und Milliarden an Euros leistungslos verteilt werden, heißt es, Deutschland ist ein reiches Land.
    Wenn Beschäftigte für ihre Arbeitsleistung bzw. die Finanzierung des Sozialstaats belohnt werden möchten, kommen immer so merkwürdige Diskussionen auf, dass die Kassen fast leer sind bzw. die Forderungen nicht finanzierbar sind.
    Ich finde, die Beschäftigten machen das genau richtig.

  12. 16.

    Ich kann mir nicht vorstellen, dass Ihre Rechengröße von 5.000€ auf viele im ÖD zutrifft.
    Ich kann es nachvollziehen, dass die Menschen streiken.
    Offenbar erwarten die Beschäftigten von der Gewerkschaft mehr als von der Politik.
    Außerdem müssen die Beschäftigten alles mitnehmen, was geht, denn evtl. haben wir nächstes Jahr noch mehr Inflation und Schulden, die dann das Ersparte wieder neu entwerten.

  13. 15.

    Was ist hier NIEDERE Ausbildung ?
    JederMensch, wie wir können und wollen ! Respekt vor dem anderen Menschen !
    Zum Wohle uns Allen. Ick bin keine FrisörMensch.. aber ich finde es toll, wenn jeder Mensch, das macht was er kann und gelernt hat und gleich bezahlt wird.

  14. 14.

    Steht den Leuten mit einer niedrigeren Ausbildung keine angemessene Entlohnung zu ?
    Und es ist doch positiv wenn auch diese Menschen Beschäftigungsmöglichkeiten angeboten werden

  15. 13.

    Verdi und EVG (10% mehr, mind. 500,-EUR/12,5% mehr, mind. 650,- EUR) – wenn ich da so (nach-) rechne sind/waren es somit bisher 5.000,-EUR bzw. 5.200,-EUR.
    Die 650,-EUR würden für mich bedeuten: Miete, Strom, Telekommunikation (Handy/DSL), Rundfunkbeitrag, mögliche 49-Ticket (450,-, 45,-, 45,-, 18,-, 49,- + 43,- Rest)! = Quasi GESCHENKT!!!
    Wüsste gar nicht wie ich den bisherigen „Verdienst“ verballen könnte und wofür (würde ich nicht nur 1.500,- raus haben).
    Verrückte Welt irgendwie, oder nicht?

  16. 12.

    Verdi und EVG (10% mehr, mind. 500,-EUR/12,5% mehr, mind. 650,- EUR) – wenn ich da so (nach-) rechne sind/waren es somit bisher 5.000,-EUR bzw. 5.200,-EUR.
    Die 650,-EUR würden für mich bedeuten: Miete, Strom, Telekommunikation (Handy/DSL), Rundfunkbeitrag, mögliche 49-Ticket (450,-, 45,-, 45,-, 18,-, 49,- + 43,- Rest)! = Quasi GESCHENKT!!!
    Wüsste gar nicht wie ich den bisherigen „Verdienst“ verballen könnte und wofür (würde ich nicht nur 1.500,- raus haben).
    Verrückte Welt irgendwie, oder nicht?

  17. 11.

    Die Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Gartenbau wird durch die Gewerkschaft IG Bau vertreten
    IG Bau steht für Industriegewerkschaft Bau Agrar und Umwelt und gehört zum DGB
    Verdi gehört zb. Zum DBB
    Streikrecht hat bis auf wenige Ausnahmen jeder der in einer Gewerkschaft organisiert ist, auch Landwirte und Handwerker

  18. 10.

    Son Quatsch, die GDL ist eine undemokratische Einmannshow eines Narziten, der seine kleinst Nische über alles setzt.

  19. 9.

    Jeder Tischler, Gartenbauer etc. würden sich über das Angbot der Arbeitgeber freuen.
    Auch wenn es jetzt vielen Foristen weh tut, gerade der ÖD bietet in vielen Berufen Arbeitnehmer mit geringer Schul- und Berufsbildung eine Beschäftigungsmöglichkeit.

  20. 8.

    Mit dem Tarifeinheitsgesetz hat die Politik(Frau Nahles) die Konkurrenz von der EVG (SPD orientiert)
    die GDL geschwächt. Das ist Demokratie per Exellance.

  21. 6.

    Dürfen Handwerker und Landwirte auch streiken?

  22. 5.

    Ich hoffe das die Leute vom öffentlichen Dienst viel Durchhaltevermögen besitzen und ihre völlig gerechtfertigten Forderungen durchgesetzt bekommen
    Sie hinken seit Jahren der freien Wirtschaft hinterher und haben mehr Lohn verdient
    Metaller und Post haben vorgelegt, so muss es im ÖD minimum auch sein

  23. 4.

    Leider hat sich die GDL selbst an den Rand des Abgrund geschossen
    Vor allem durch das Verhalten Weselskys
    Aber eigentlich bräuchten wir mehr Gewerkschaften, die sich so für die Arbeitnehmer einsetzen wie Verdi und ehemalig auch die GDL

  24. 3.

    Nicht nur seit der Pandemie aber zeichnend seit dieser und den in den Vordergrund gedrückten Kriegsfolgen gibt es bei Preisen -aber auch bei Renditen- kaum ein Halten. Die soziale Marktwirtschft wir immer mehr zu einem Vulgär Kapitalismus. Ein gutes Zeichen auch den Mietenwahn , der ebenso ungezügelt ist , nicht zu vergessen ( von der Ampel-Regierung nur noch Schweigen im Wale)

  25. 2.

    Die GDL ist durch das Tarifeinheitsgesetz nur noch ein Schatten.

    In den etwa 350 betrieben der DB AG ist sue nur in 5 betrieben berechtigt Tarifverträge anzuschließen

    Komisch ist nur, dass die GDL bis heute die Mitgliederzahl nicht veröffentlicht hat. Denn nur wer in einem Betrieb für Mehrheit der Mitglieder hat, darf Tarifverträge abschließen

  26. 1.

    Verdi hat in den letzten Jahren über 200.000 Mitglieder verloren. Ein Streik ist zugleich auch Mitgliederwerbung. Die EVG kämpft eh mit der GdL um die Macht bei der Bahn.

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