Abgesackter U-Bahntunnel am Alex - Verkehrssenatorin rechnet für August mit normalem U2-Verkehr

Mi 14.06.23 | 18:08 Uhr
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Der gesperrte U-Bahn-Tunnel U2 am Berliner Alexanderplatz (Quelle: dpa/Marc Vorwerk)
Bild: dpa/Marc Vorwerk

Seit Monaten fährt die U2 am Alex nur eingleisig. Der U-Bahn-Tunnel ist abgesackt und muss saniert werden. Die Chancen, dass der Verkehr im August wieder normal läuft, sind offenbar gut - dafür gibt es nun Probleme an einer zweiten Linie.

CDU-Verkehrssenatorin Manja Schreiner geht davon aus, dass die Sanierung des abgesackten Tunnels der U-Bahnlinie 2 im Bahnhof Alexanderplatz im Sommer abgeschlossen wird. Ein zweigleisiger U-Bahnbetrieb solle Ende August wieder aufgenommen werden, sagte die Senatorin am Mittwoch im Verkehrsausschuss des Abgeordnetenhauses. Sie verlasse sich dabei auf die Informationen des Bauunternehmens Covivio und der BVG, die weiter am geplanten Sanierungszeitplan festhielten. Die Technische Aufsichtsbehörde der Senatsverwaltung warte noch auf Unterlagen zu den bisher erfolgten Sanierungsschritten, um die Lage selbst beurteilen zu können, so Schreiner.

Zement-Injektionen sollen Tunnel stabilisieren

Covivio baut derzeit ein Hochhaus am Alexanderplatz. Dabei hatten Arbeiten an der Baugrube zum Absacken U-Bahntunnels geführt. Nach eigenen Angaben hat Covivio den Boden unter dem 100 Jahre alten Tunnel inzwischen mit Zement verstärkt. Im nächsten Schritt soll der um fast vier Zentimeter abgesackte Bahnhof durch weitere Zement-Einspritzungen wieder auf das alte Niveau angehoben werden.

Unklarheit über Schäden an der U5

Am Dienstag war bekanntgeworden, dass inzwischen auch im darunterliegenden Bahnhof der U-Bahnlinie 5 Wasserschäden aufgetreten sind. Dazu äußerte sich Senatorin Schreiner zurückhaltend. Sie habe keine näheren Erkenntnisse, ob auch diese Schäden mit den Arbeiten von Covivio in der Baugrube zusammenhingen. "Wasser sucht sich seine Wege, das kann verschiedene Ursachen haben", sagte Schreiner. Sie verwies auf eine Untersuchung der Wasserschäden durch Techniker der BVG.

Abgeordnete von Grünen und Linken hatten zuvor mehr Informationen zu den Schäden an der U5 gefordert. Es wäre verheerend, wenn auch diese Linie am Knotenpunkt Alexanderplatz auf Monate gesperrt werden müsse, sagte Antje Kapek, verkehrspolitische Sprecherin der Grünen.

Sendung:rbb24 Inforadio, 14.06.2023, 17 Uhr

22 Kommentare

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  1. 22.
    Antwort auf [Axel Höber] vom 15.06.2023 um 19:41

    Natürlich rechnet die neue Verkehrsenatorin hoffnungsfroh mit der Wiedereröffnung - sie kann ja auch nix dafür - wie alle andern auch, die in Berlin Scheiße gebaut haben...

  2. 21.

    Hallo,
    und wenn der Tunnel der U2 ein Stück abgerissen werden muss, um dann von oben den Tunnel der U5 abdichten zu können, schwimmt dieser dann durch den statischen Auftrieb wie ein Schiff im Grundwasser nach oben und bricht dann auch auseinander, da das Gewicht des Tunnels der U2 nicht mehr auf dem Tunnel der U5 lastet um diesen gegen den Statischen Auftrieb im Grundwasser zu halten, bedacht?

  3. 20.
    Antwort auf [DerAusSpandau] vom 15.06.2023 um 00:52

    Ist mir schon klar - natürlich steht der Neubau nicht direkt auf dem Tunnel, trotzdem ist es anscheinend zu einer Absenkung gekommen, die sich anscheinend auch auf den Tunnel der U5 ausgewirkt hat. Wann war nochmal der Eröffnungstermin von Stuttgart 21? Hab ich was verpasst?

  4. 19.

    Wurde auch schon genannt im August welchen Jahres die U2 wieder durchgehend betrieben werden kann?

  5. 18.

    Ich sage hier und heute voraus , dass die U2 zu Weinachten noch nicht repariert ist. Sie fragen welches Jahr Weinachten. Das weiß ich nicht.

  6. 17.

    Wer haftet da jetzt eigentlich?

  7. 16.
    Antwort auf [U2 nutzer] vom 14.06.2023 um 20:37

    Wenn jemand stirbt, ist das den Investoren egal. Das war nur großes Glück, daß bisher noch niemand gestorben ist. Wer kaputte U-Bahn-Tunnel in Kauf nimmt, geht auch über Leichen.

  8. 15.
    Antwort auf [HarryFuncore] vom 14.06.2023 um 19:47

    Das Haus steht nicht AUF dem Tunnel. Skizze etc. vom Bauherren unter:
    https://entwicklungsstadt.de/alexanderplatz-u2-tunnelarbeiten-verlaufen-bislang-planmaessig/
    Der Schaden entstand durch eine Havarie in einer Spundwand. Auch wird niemand, der klaren Geistes ist, einen beschädigten Tunnel auf ein tiefer gelegenes, ähnlich konstruiertes Tunnelbauwerk, abstützen. Wer so etwas macht, lackiert auch auf Rost.

  9. 14.
    Antwort auf [U2 nutzer] vom 14.06.2023 um 20:37

    Sehe ich genauso. Tragischerweise wurde aus beispielsweise dem Unglück beim Kölner U-Bahnbau offenbar nichts gelernt. Ich benutze die U5 am Alex mit bangem Gefühl, jetzt noch mehr als vorher, und wenn dieser unsinnige Klotz dann steht und auf die Tunnel drückt, wird sich dieses Unsicherheitsgefühl sicherlich noch mal verstärken ... Der Alex ist unterirdisch ein Schweizer Käse, da gibt es auch noch Gänge/Tunnelreste, die längst vergessen sind. Auf die Idee, da einen Trumm von Hochhaus drüberzusetzen, können nur schwer gestörte Menschen oder solche ohne jegliches Verantwortungsgefühl kommen.

  10. 13.

    "dafür gibt es nun Probleme an einer zweiten Linie"
    Never Change A Running System!

  11. 12.

    Der U-Bahnhof Alexanderplatz ist sicher kein Leichtgewicht.
    Die hebenden Zementinjektionen derart zu platzieren, dass genau das angehoben wird, was abgesunken ist, dürfte phantastisch sein.

    Wenn die Baustelle gesichert ist, beide Gleise voll belastbar sind, kommt die Schönhauser Allee dran.
    Soweit ich weiß, muss die gesamte Brücke über der S-Bahn erneuert werden.

  12. 11.
    Antwort auf [HarryFuncore] vom 14.06.2023 um 19:47

    Ich auch. Leider. Ich würde damit echt wieder direkt zwischen Wohnung und Arbeit pendeln können. Mal gucken, im. August wird bestimmt bekannt gegeben, dass sich der Versuch den Tunnel zu heben, mehr Schaden als nutzen gebracht hat. Der U2 Tunnel hätte vor dem Hochhausbau sicher verstärkt werden müssen. Dies wurde aus kostengründen sicher eingespart. Die späteren folgesanierungen des Tunnels darf die BVG wahrscheinlich selbst zahlen. Es muss wahrscheinlich erst jemand sterben, bis alle aufwachen.

  13. 10.

    Es ist doch völlig egal welcher Tunnel absackt. Fakt ist, dass der Investor seinen Turm baut und die Politik sich nach Fertigstellung oben sonnt. Die Friedrichswerdische Kirche hatte so viele Risse durch die Baumaßnahmen der Luxusapartments nebenan zu ertragen. Money regiert die Welt.

  14. 9.
    Antwort auf [U2-nutzer] vom 14.06.2023 um 19:42

    Einen Neubau fände ich auch besser. Und diesen ohne Zeitdruck, damit es möglichst sorgfältig geschieht.
    Ich habe nicht vor, die U2 in absehbarer Zeit zu benutzen, auch nicht nach offizieller Fertigstellung der Reparatur nach den aktuellen Plänen.

  15. 8.

    Ich halte es für sehr unwahrscheinlich, dass der Tunnel ab Ende August wieder in Betrieb genommen werden kann - man kann einen Tunnel schlecht durch Zementinjektionen wieder anheben. Wenn das Hochhaus weiter gebaut wird, entsteht eine neue Gebäudelast auf den Tunnel, dann muss nochmal neu berechnet werden. Wer hat diesen Wahnsinnsbau überhaupt genehmigt?

  16. 7.

    Die Tunnel der U2 und u5 sind in schwierigem baugrund. Wenn man dort bei laufenden Betrieb irgendwas probiert, finde ich dies fahrlässig. Wenn am u5 Tunnel keine sichtbaren Wasserschäden aufgetreten wären, wäre dies wahrscheinlich auch nicht bekannt gegeben worden. Ich hoffe, dass Berlin aus dem Baustellenpfusch an der U2&u5 endlich gelernt hat und zukünftig die ÖPNV-Infrastruktur besser vor Investoren-träumen schützt.

    Ps: ich hätte den U2 Tunnel neu bauen lassen. Wer garantiert, dass das hält

  17. 6.
    Antwort auf [Nachdenker ] vom 14.06.2023 um 19:03

    Er/Sie könnte damit, vielleicht gemeint haben. Das der neue Beton, der den Tunnel neu stürzen soll, auf den U5-Tunnel drücken könnte.

  18. 5.
    Antwort auf [Hans] vom 14.06.2023 um 19:04

    Ich hoffe auch, dass niemand bei dem Versuch den U2 Tunnel zu retten, zu schaden kommt. Ich fand es verantwortlos, die öffentlichkeit im sommer 2022 über sie deformierte spundwand zwischen Baustelle und U2 Tunnel nicht zu informieren. Erst nachdem der Tunnel zu doll abgesackt war, wurde die öffentlichkeit im Zuge der Tunnel-Sperrung Ende Oktober 2022 informiert. Es ist schon erschreckend, wie viel in Berlin die Sicherheit der U2 Nutzer gegenüber Investoreninteressen Wert ist.

  19. 4.

    Hoffentlich kommt niemand zu Schaden.

  20. 3.
    Antwort auf [DoktorS] vom 14.06.2023 um 18:19

    Sie haben an sich recht aber ihrer Erklärung kann ich nicht folgen. Wenn also der Tunnel absichtlich wird auf den darunterliegenden Tunnel Druck ausgeübt. Dabei könnte es Risse geben weil Teile des unteren Tunnel schwächeln. Wird der obere wieder angehoben entspannt sich ja der Druck und man muss den unteren Tunnel abdichten. Ich meine das nennt sich Schwerkraft.

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