Rechtsextrem motivierte Anschläge - Berliner Polizist soll Dienstgeheimnisse verraten haben

Do 28.09.23 | 15:25 Uhr
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Symbolbild:Ein Polizist steht bei einer Hausdurchsuchung neben einem Fahrzeug.(Quelle:dpa/C.Soeder)
Audio: rbb 88.8 | 28.09.2023 | Annette Kufner | Bild: dpa/C.Soeder

Angezündete Autos, Hakenkreuze an Häuserwänden, Drohungen gegen linke Initiativen: Jahrelang gab es solche Vorfälle in Berlin-Neukölln. Nun ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen einen Polizisten. Er soll Dienstgeheimnisse verraten haben.

Die Berliner Generalstaatsanwaltschaft ermittelt gegen einen Polizeibeamten, der im Verdacht steht, Dienstgeheimnisse verraten zu haben.

Diese könnten womöglich ins rechtsextreme Milieu gelangt sein, teilten Generalstaatsanwaltschaft und Polizei gemeinsam am Mittwochabend mit. Ob das geschehen ist, werde gerade geprüft.

Nach neuesten rbb-Informationen wollte der Beschuldigte allerdings nicht Rechtsextremisten mit Interna versorgen, sondern im Gegenteil die Ermittlungen wegen der Neuköllner Anschlagsserie voranbringen. Dafür soll er eigenmächtig einen Informanten angeworben haben. Zuerst hatte die "Welt" [Bezahlinhalt] darüber berichtet.

Polizist war Mitglied der operativen Gruppe "Rex"

Bei den Ermittlungen gegen den Beamten wurden laut Behörden sieben Orte durchsucht, darunter die Wohnung des Beschuldigten sowie seine Dienststelle. Dort wurden Mobiltelefone und sonstige Datenträger beschlagnahmt.

Der Polizeibeamte war Mitglied der operativen Gruppe "Rex" (OG Rex) und soll Dienstgeheimnisse an eine Kontaktperson weitergegeben haben, hieß es am Mittwoch von der Berliner Polizei und Staatsanwaltschaft. Dabei habe er nicht ausschließen können, dass die Informationen an weitere Personen gehen. Laut Behörden wurde neben der Wohnung des Beschuldigten und dessen Arbeitsplatz auch die Wohnung von zwei Zeugen durchsucht. Es seien Handy und sonstige Datenträger beschlagnahmt worden. Die müssten nun ausgewertet werden. Weitere Angaben zu dem beschuldigten Polizisten machten die Behörden zunächst nicht.

Die Ermittlergruppe befasste sich mit dem sogenannten "Neukölln-Komplex". Die Bezeichnung fasst die rechtsextrem motivierte Anschlagsserie in Berlin-Neukölln zusammen. Das Berliner Landeskriminalamt zählt rund 70 Straftaten dazu, darunter mindestens 14 Brandstiftungen und 35 Sachbeschädigungen. Sie wurden überwiegend zwischen Juni 2016 und März 2019 verübt.

"Die OG Rex war auch an der Bearbeitung der Anschlagsserie beteiligt, sie war auch in Kontakt mit demokratischen Initiativen in Südneukölln. Es ist also möglich, dass von hier interne Informationen an die Täter geflossen sind", postete der Berliner Abgeordnete Niklas Schrader (Die Linke) nach Bekanntwerden der Ermittlungen bei der Social-Media-Plattform X, vormals Twitter.

Schrader gehört dem parlamentarischen Untersuchungsausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses an, der sich mit den rechtsextremen Straftaten in Neukölln befasst. Er will an diesem Freitag erneut tagen und dabei zwei Zeugen befragen.

Auswirkungen auf den Untersuchungsausschuss

Auf die Arbeit des Untersuchungsausschuss wird die Personalie Auswirkungen haben. Unklar sei zum jetzigen Zeitpunkt, inwiefern ein direkter Zusammenhang zur Straftatenserie bestehe, sagte der Vorsitzende des Gremiums, Vasili Franco (Bündnis90/Grüne), am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur.

Klar ist aber nach Angaben Francos, dass die Sitzung an diesem Freitag anders ablaufen wird als vorgesehen. Einer der beiden geplanten Zeugen habe sich krank gemeldet. Es handelt sich dabei um einen Polizisten, der Anfang 2023 rechtskräftig verurteilt worden ist nach einem Angriff auf einen Asylbewerber im Jahr 2017.

Flüchtlingsorganisationen kritisierten am Donnerstag erneut, dass der Polizist weiterhin im Dienst sei. "Der Beamte wird derzeit im Innendienst verwendet", hieß es dazu von der Polizei. Die disziplinaren Ermittlungen seien noch nicht abgeschlossen.

Versäumnisse bei der Aufklärung

Auch die Berliner Justiz beschäftigt der Komplex weiter. Die Generalstaatsanwaltschaft hat Berufung gegen Urteile des Amtsgerichts Tiergarten eingelegt, wonach die beiden Hauptverdächtigen aus der Neonazi-Szene vom Vorwurf der Brandstiftung freigesprochen worden waren.

Die Generalstaatsanwaltschaft zog 2020 die Ermittlungen zu den Anschlägen an sich - wegen des Verdachts, dass ein Staatsanwalt mit der AfD sympathisieren könnte. Wegen anderer Vorwürfe waren beide Männer verurteilt worden. Zu diesen Straftaten gehörten unter anderem auch rechtsextreme Schmierereien.

Sendung: rbb24 Inforadio, 27.09.2023, 20:00 Uhr

74 Kommentare

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  1. 74.

    Im Gegensatz zu Ihren wortreichen und größtenteils neben der Sache liegenden Ausführungen habe ich lediglich die Polizei zitiert. Die Geschichte von der "Aussengasleitung an einem Wohnhaus", fallweise auch vom Linken Lokalpolitiker als "in der Wand liegend" beschrieben stammt nicht von der Polizei. Damit wir uns nicht falsch verstehen, das Abbrennen eines PKWs, und das auch noch in Hausnähe, ist ein schwerer krimineller Straftatbestand, der mit allen zur Verfügung stehenden strafrechtlichen Mitteln zu ahnden ist. Es ist leider so, dass Autobrandstiftungen i.d.R. wenig aufgeklärt werden können, neben den zwei hier in Rede stehenden PKWs in Neukölln zweitausend andere auch in Berlin, wo nichts aufgeklärt werden konnte.

  2. 73.

    Ist doch "normal", dass eine Krähe der anderen kein Auge aushackt. Es gibt immer einige Polizeikräfte, die warum auch immer (Angst, Karriere usw.) die Dinge nicht beim Namen nennen - weil vermutlich uncouragiert.

  3. 72.

    " Zwischen "hat an Rechtsextremisten ausgeplaudert" und "könne auch in rechtsextreme Kreise gelangt sein" liegt eine sehr große Spanne."

    Meinen Sie, einfaches ausplaudern von Dienstgeheimnissen sollte man nicht so eng sehen?
    Kann ja schließlich niemand wissen, das, wenn man so über Straftaten im rechten Milieu plaudert, die Rechten ein großes Interesse daran haben.

  4. 71.

    " Zwischen "hat an Rechtsextremisten ausgeplaudert" und "könne auch in rechtsextreme Kreise gelangt sein" liegt eine sehr große Spanne. Eigentlich weiß keiner was Konkretes, aber die übliche Empörungsmaschinerie läuft schon mal kräftig an. "

    Dann fragen sie mal bei "Hufeisern gegen rechts" an, eine Gruppe von Betroffenen die sich seit 2017 (!!!) darüber beklagt wie die "OG Rex" und "EG RESIN" vorgeht.

  5. 70.

    Richtig Herr fronzek. Sie sind vollkommen im Recht. Nur ein KFZ wurde in einem Carport angezündet. Das eine Aussengasleitung an einem Wohnhaus im Bereich des Brandes verläuft, hatten die Faschisten kalkuliert. Ebenso hatte sie - Faschisten sind diszipliniert, gut gebildet und umsichtig - berechnet, dass weder der Carport in Brand geraten würde, noch das ein Brand auf ein Wohnhaus übergreift. Da muss Faschisten jetzt einfach mal vertrauet werden. Der Nazi weiss was er tut.
    Schliesslich stand im Zentrum der Tat nicht, die Eltern des terrorisierten Politikers der DIE LINKE zu töten. Oder gar den Politker selbst. Sondern es sollte dem Politker der DIE LINKE signalisiert werden, das weder er, noch seine Eltern sicher sind vor der Praxis der ortsansässigen, kiez- und landesweit bekannten Faschisten.
    Und Politiker der DIE LINKE und gleich auch ihre Familie zu terrorisieren, dass muss ja noch erlaubt sein. In diesem Land, wo einem von linksgrün alles Schöne verboten wird.
    Oder wie jetzt?

  6. 69.

    Aber zurück zum eigentlichen Thema. Warum hat es so lange gedauert bis Polizei und Justiz in den eigenen Reihen ermittelt hat? Die Vorwürfe sind nicht neu. Hier ein Auszug aus einem RND Artikel von vor drei Jahren.

    "Und es gibt noch einen weiteren Verdacht, der ihr fast noch schwerer zu schaffen macht. Es gab in Neukölln einen Polizisten, dem die Betroffenen vertrauten, der für sie lange der erste Ansprechpartner und die Brücke zu den Sicherheitsbehörden war. Stefan K. heißt er.

    Und ausgerechnet dieser Stefan K. muss sich nun vor Gericht verantworten, weil er in seiner Freizeit selbst mit einer Gewalttat auffiel, die rassistisch motiviert sein kann: Er soll im April 2017 im Anschluss an ein Fußballspiel am S-Bahnhof Karlshorst gemeinsam mit zwei weiteren Tatverdächtigen einen 26-jährigen Afghanen zusammengeschlagen haben. [...]

    Das rassistische Motiv wurde fallen gelassen. Es gibt Gerüchte, dass Oberstaatsanwalt F. daran beteiligt war."

  7. 68.

    Eben jener StA der später von dem Fall abgezogen wurde, wegen des Verdachts, dass ein Staatsanwalt mit der AfD sympathisieren könnte.

    Ein bißchen zuviel Zufälle wie ich finde.

  8. 67.

    Ich interpretiere gar nichts, sondern habe mich auf Aussagen der Familie Kocak bezogen, die von einem massiven Feuerbrand aus dem Schlaf gerissen wurde. Sie dagegen werden nicht müde zu versuchen, diesen rechtsextremistischen Anschlag klein zu reden. Schon die Verwendung des Begriffs "gewiss" zeigt Ihre mindestens ambivalente Haltung dazu auf, fronzek.

  9. 66.

    Aber zurück zum eigentlichen Thema. Warum hat es so lange gedauert bis Polizei und Justiz in den eigenen Reihen ermittelt hat? Die Vorwürfe sind nicht neu. Hier ein Auszug aus einem RND Artikel von vor drei Jahren.

    "Und es gibt noch einen weiteren Verdacht, der ihr fast noch schwerer zu schaffen macht. Es gab in Neukölln einen Polizisten, dem die Betroffenen vertrauten, der für sie lange der erste Ansprechpartner und die Brücke zu den Sicherheitsbehörden war. Stefan K. heißt er.

    Und ausgerechnet dieser Stefan K. muss sich nun vor Gericht verantworten, weil er in seiner Freizeit selbst mit einer Gewalttat auffiel, die rassistisch motiviert sein kann: Er soll im April 2017 im Anschluss an ein Fußballspiel am S-Bahnhof Karlshorst gemeinsam mit zwei weiteren Tatverdächtigen einen 26-jährigen Afghanen zusammengeschlagen haben. [...]

    Das rassistische Motiv wurde fallen gelassen. Es gibt Gerüchte, dass Oberstaatsanwalt F. daran beteiligt war."

  10. 65.

    Es bleibt ein feiger Mordanschlag mitten in der Nacht.

    „Heute Nacht gegen 3 Uhr haben Nazis einen Anschlag auf mich und meine Familie verübt. Wir schliefen keine 3m von der Brandstelle und ich wurde zum Glück vom hellen Feuer wach so daß ich meine Eltern ins Freie geleiten konnte.“

    Man braucht nicht viel Fantasie um sich auszumalen was passiert wäre wenn Ferat Kocak nicht rechtzeitig aufgewacht wäre.

  11. 64.

    Sie können natürlich weitere persönliche interpretative Beiträge zur gewiss zu verurteilenden Tat beisteuern. Bei der BZ war zu lesen
    "Auf Fotos ist zu sehen, dass ein Smart in einem sogenannten Carport neben und vor dem Haus brannte, dass die Flammen aber nicht an das Haus und die Hauswand heran reichten. Die Polizei erklärte: „Das Haus wurde nicht in Mitleidenschaft gezogen.“
    https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/auto-von-ferat-kocak-angezuendet-rechter-brandanschlag-in-neukoelln-trifft-auch-linkspolitiker-li.33360

  12. 63.

    Vielen Dank für die Ihnen scheinbar wichtig erwähnenswerte "Korrektur", fronzek. Nur war es aber wohl so, dass in der Nähe des massiven Brandherds am Elternhaus Kocaks eine Aussengasleitung verlief und ein am Löscheinsatz beteiligter Feuerwehrmann zur Familie meinte, dass diese noch "Glück" gehabt hätte und der Brandanschlag auch weitaus schlimmer hätte ausgehen können.

  13. 62.

    Wie bitte? Bei dem heimtückischen Brandanschlag kam es nur wie durch ein Wunder nicht zu einer schweren Gasexplosion.

    "Mitten in der Nacht zu Donnerstag brannte das Auto des Linken-Politikers in seiner Garage in Neukölln, Flammen, die bis vor sein Zimmer im ersten Stock reichten."

    Die Fotos von dem Brandanschlag dürften bekannt sein. Welches Motiv hat man einen solchen feigen, nächtlichen Anschlag zu verharmlosen?

  14. 61.

    Ich möchte Sie korrigieren. Ein Brandanschlag auf das etliche Wohnhaus hat es nicht gegeben. Die Polizei stellte aber "Schmauchspuren" am Hause fest.

  15. 60.

    Starke Recherche Ihrerseits, Herr "Volksbeobachter". Wie nun aber dem Artikel zu entnehmen ist, hat die Berliner Generalstaatsanwaltschaft Berufung gegen diese Urteile eingelegt. Sie dürfen sich also erstmal nur dezent darüber 'freuen', dass den beiden notorischen, rechtsextremen Straftätern trotz zahlreicher Indizien die schwere Brandstiftung auf Kocaks Fahrzeug/Elternhaus bisher nicht nachgewiesen werden konnte.

  16. 59.

    So ähnlich haben die Wähler der NSDAP damals auch geredet. Adolfs Truppe als vermeintlich einzige "Alternative". Hinterher wollte es keiner gewesen sein. Was in den 30er Jahren passiert ist, war ja nur ein "Fliegenschiss", heißt noch heute aus rechten Kreisen.

    Aus der Geschichte nichts gelernt, klingt fast schon zu harmlos. Auf einer der großen Querdenkerdemos in Berlin wurde mal der Slogan skandiert "Geschichte gemeinsam wiederholen (Tag der Freiheit)". Das war kurz bevor die Treppe am Reichstagsgebäude gestürmt wurde.

    Wenn ein Polizist mit Extremisten zusammenarbeitet, dann ist er in seinem Job falsch. Dann hat er seinen Eid auf die Verfassung gebrochen und gehört aus dem Dienst entfernt. Ohne wenn und aber.

  17. 58.

    frau holleDonnerstag, 28.09.2023 | 12:51 Uhr
    Antwort auf [Morena] vom 28.09.2023 um 11:59
    2Schade, Sie wissen es auch nicht. Mit zehn Jahre alten "im Raume stehenden Indizien" kann ich auch nichts anfangen."

    Sie beeindrucken mich nicht mit Ihrer gespielten Naivität und Kommunikationstechnik.

    Doch. Ich weiss es. Und zwar auch wenn Sie das Gegenteil von mir brauchen. Damit Gespräch zu Ihren Bedingungen geht.
    Ich weiss es, bin nur nicht zuständig, Ihnen die Arbeit dafür abzunehmen sich darüber zu informieren. Zudem sollten Sie sich selbst Ihren Informationsstand zusammen holen. Denn sonst werden Sie sagen, das sei ja gar keine "neutrale" Information.
    Diese Art von Spielchen können Sie mit sich selbst spielen.
    Ich erkläre auch keinem mehr in meinem 62. Jahr, weshalb bestimmte Dinge juristisch verjähren mögen. Gesellschaftspolitisch aber nie.
    Sie mögen sich für schlau halten. Das interessiert mich nicht. Mich interessieren kluge Menschen.

  18. 57.

    Welche Grundprobleme möchte die AfD denn mit welchen Mitteln und welchen Folgen für wen "angehen"?
    Ich hätte da von Ihnen wirklich gerne eine konkrete Ansage.
    Denn anders als bei Ihnen, reicht mir das Gefühl nicht, dass die AfD gefühlt - nämlich aufgrund ihrer Parolen, ihres Auftritts auf Dorfplätzen und im digitalen Zirkus - irgendetwas "anginge". Ausser mit der Bestätigung von schlechter Laune, Neid, Vorurteilen, Existenzängsten, der Tendenz irgendeine ethnisch, kulturell, lebensbiografisch, religöse Gruppe pauschal der Kriminalität, des Nausserns im Sozialsystem zu bezichtigen.
    Um dann ein in der Wolle ultrawirtschaftsliberal gefärbtes Parteiprogramm zu haben, dass im Kern nur die Eskalation aller zusammengefassten Rezepte darstellt, die uns in die vorliegende Krise, Krieg und Umverteilung von unten nach oben geführt hat.
    Weshalb das rationaler Grund ist die zu wählen, die noch schlimmer sind als eine schlechte Regierung erklären Sie mir die Logik. Das es so läuft weiss ich.

  19. 56.

    Das ist leider so nicht ganz richtig. So richtig gibt es keinen durchgreifend selbstkritischen Begriff von der eigenen Geschichte und Herkunft. Woraus im Laufe der Zeit Polizei wurde. Als Hilfstruppe, Vollstrecker für Feudalherr und Obrigkeit.
    Tatsächlich ist es vergleichsweise auch so lange nicht her, da war die Ausbildung zum Polizisten über die (kasernierte) Bereitschaftspolizei im wesentlichen militärisch. Die Hierarchie und das Verständnis von Organisation und Verhältnis zu Bürger und Dienstherr sowieso.
    Weshalb aus der Wenig- bis Nichtbeschäftigung damit, plötzlich eine moderne Bürger-Polizei entstanden sein soll, muss mir mal einer erklären können.
    Deutliches Zeichen ist die Abwesenheit einer polizeiunabhängigen Ermittlungs- und Beschwerdebehörde nach dem Vorbild Grossbritanniens: TATSÄCHLICH unabhängig. Kein (Ex)Polizist kann in die wechseln, noch wird sie von Personal aus solcher Berufsbiografie geleitet /besetzt. Beschwerdetanten- und Onkel sind keine Alternative.

  20. 55.

    Das sehe ich auch so. Die AfD ist das Problem - und nicht die Lösung. Rechtsextremismus und Hass ist mit Freiheit und Bürgerlichkeit nicht vereinbar. Extremisten vergiften die Gesellschaft. Und zwar ganz bewusst, um ihre autoritären Vorstellungen von einem stramm-rechten Weltbild umzusetzen. Dass viele aus dem Milieu auch noch Putin toll finden, ist nun wirklich kein Wunder. Passt wie Deckel auf Eimer.

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