Keine Gleichstellung mit Ehe - Vatikan erlaubt Segnung gleichgeschlechtlicher Paare

Mo 18.12.23 | 19:52 Uhr
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Symbolbild: Segnungsgottesdienst fuer alle sich liebenden Paare vor dem Kölner Dom. (Quelle: imago images/Boeschmeyer)
Video: rbb24 Abendschau | 18.12.2023 | Nachrichten | Bild: imago images/Boeschmeyer

Papst Franziskus hat den Weg für die Segnung homosexueller Paare in der katholischen Kirche geebnet. Dies geht aus einem Schreiben hervor, das der Vatikan am Montag in Rom veröffentlichte. Darin ist nach offizieller deutscher Übersetzung von der "Möglichkeit der Segnung von Paaren in irregulären Situationen und von gleichgeschlechtlichen Paaren" die Rede.

Der Vatikan ist allerdings weiterhin nicht bereit, homosexuelle Partnerschaften mit einer herkömmlichen Ehe gleichzustellen. Kirchliche Hochzeiten zwischen Mann und Mann oder Frau und Frau sind weiterhin nicht erlaubt.

Auch darf die Segnung einer Eheschließung nicht ähneln. Ein Zusammenhang mit einer standesamtlichen Feier oder der Eintragung einer Lebenspartnerschaft ist tabu. Das Paar darf nicht in Hochzeitskleidung erscheinen und auch keine Ringe austauschen.

Queer-Beauftragter: Ein längst überfälliges Signal

Die Frage, ob gleichgeschlechtliche Paare einen Segen bekommen dürfen, gehört zu den großen Streitfragen der katholischen Kirche. Im Gegensatz zum Papst, der sich früher schon offen dafür gezeigt hatte, lehnen viele konservative Geistliche dies strikt ab. In Deutschland werden Segensfeiern für homosexuelle Paare in vielen Gemeinden heute schon praktiziert.

Die Erklärung mit dem Titel "Fiducia supplicans" (in etwa: "Flehendes Vertrauen") wurde vom vatikanischen Amt für die Glaubenslehre veröffentlicht, eine der zentralen Behörden des Kirchenstaats. Als Oberhaupt der katholischen Kirche hatte sie Franziskus zuvor ausdrücklich gebilligt.

Der Queer-Beauftragte der Bundesregierung, Sven Lehmann (Grüne), sprach von einem "längst überfälligen Signal". Allerdings bleibe die Unterscheidung in reguläre und irreguläre Partnerschaften diskriminierend. "Es gibt keine Liebe erster und zweiter Klasse", sagte er der Deutschen Presse-Agentur. "Es gibt nur Liebe."

Der Bund der Deutschen Katholischen Jugend forderte ebenfalls die "Ehe für alle Paare".

Sendung: rbb24 Abendschau, 18.12.2023, 19:30 Uhr

 

24 Kommentare

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  1. 24.
    Antwort auf [Liebe] vom 19.12.2023 um 22:26

    Genau so ist es...öffne dein Herz...!
    Ich zahle bewusst keine Kirchensteuer. Den Betrag spenden für die ärmsten hungrigen Kinder sehe ich wichtiger als den reichen Vatikanstaat zu unterstützen, der nicht so spenderhaft ist wie angenommen wird.

  2. 23.
    Antwort auf [Franziska] vom 19.12.2023 um 19:27

    Es geht nicht um Beweise, sondern um die Akzeptanz aller Menschen. Das ist ganz einfach. Öffne dein Herz und gib das, was du von anderen erwartest. Mensch zu sein ist so einfach.

  4. 21.
    Antwort auf [Hinter Religion verstecken ] vom 19.12.2023 um 18:48

    Sorry, Sie haben meine Ansicht gerade anders rum verstanden. Das geht, wenn man es so sehen will!
    Übrigens, ich bin Konfessionslos, aber gläubig ohne hörig einer Kirche zu sein. Jede Religion hat ihren eigenen Glauben. Würde es diesen Gott nur geben an den geglaubt wird, dann hätten wir alle Frieden auf der Welt. Die Menschen wollen Veränderung beim Glauben? Warum glauben sie dann ihrer Kirche nicht? Jeder Mensch lebt Träume, aber wo sind die Beweise das ein Segen aus Menschenhand, ein Menschenpaar für immer zusammenhält? Der isolierte Vatikanstaat lebt sein eigenes Leben.

  5. 20.
    Antwort auf [Franziska] vom 19.12.2023 um 17:16

    Also erkannt habe ich nur die Homophobie. Ihre persönliche Meinung, Worte, die Gott so nie sagen würde, denn wisse, Gott liebt alle Menschen unvoreingenommen. Nur Menschen hassen andere Menschen, dann glauben diese Menschen aber an rein gar nichts, gehören einer Religion an, aber wahrscheinlich nur, um zu einer Gruppe zu gehören, Gott hat man dann nie verstanden.

  6. 19.
    Antwort auf [Franziska] vom 19.12.2023 um 17:14

    Aha, dann benötigt Ihrer Meinung nach keine Ehe eine Segnung, wozu auch, können doch auch alle so glücklich werden. Merken Sie selbst, Gott bemerkt homophobe Äußerungen sofort und er merkt sich diese genau. Da hilft auch keine Beichte.

  7. 18.
    Antwort auf [Franziska] vom 19.12.2023 um 17:14

    Da Sie nicht Gott sind und nicht die Macht dazu haben, anderen Menschen wegen Ihrer Liebe die Segnung zu verweigern, zeigt mir Ihre menschliche Antwort voller Wertung nicht die Antwort Gottes. Es ist sicher von Ihnen nicht bemerkt worden, dass Sie sich über andere Menschen und Ihre Würde erheben wollen und für andere Gottes Meinung zelebrieren. Das widert Menschen an und ich empfehlt eine komplette Reformierung dieses Missbrauchs und die Entwürdigung anderer, die sich hinter einer Religion versteckt. Es sind homophobe Menschen, die gar keinen Glauben haben und Religion benutzen, um hässlich zu sein.

  8. 17.

    Radio Vatikan, Vatikan-Bank, nun ja, ich erkenne nicht, dass die Kirche verstaubt ist, Hauptquartier ist der bewachte Vatikan, gefolgt von den Wirkungsbereichen der Kardinäle als Niederlassungen und der Kirchen als Filialen - also das spricht eher für einen Konzern mit strammen Hierarchien. Angesichts dessen, was sehr jungen Ministranten widerfuhr, halte ich die aktuelle Segnung eher für einen Versuch zur Besänftigung derer, die noch aufmucken könnten, sich aber nicht trauen, weil sie Elternhäuser hatten, wo Widersprüche unter den Tisch gekehrt wurden. Schändung ist nicht nur eine Schande im Islam. Wer gesegnet wird, zahlt auch weiter Steuern für den Deal.

  9. 16.
    Antwort auf [Torsten UH ] vom 18.12.2023 um 22:25

    Sehr gut kommentiert. Stimme Ihnen voll zu. Ich bin Vollwaise u.habe in katholischen Heimen meine Kindheit u.später mit 16 nur wegen mein offenes Auftreten als Schwule Person obendrein noch 2 Jahre im Erziehungsheim verbracht. Gottlob war damals der Pater Direktor selber schwul u.half mir sogar dabei schnell wieder aus der Heimanstalt entlassen zu werden mit der Begründung: ich sei unerziehbar. Jetzt nur noch das erbärmliche Zölibat abschaffen, denn nur dies hat ja zu all diesen schändlichen tausendfachen Missbrauchfällen an Kinder u.Jugendlichen geführt.

  11. 14.

    Ein kleines Kreuz auf die Stirn gezeichnet mit den Fingern bei einem hungrigen Kind vom Papst, davon wird das Kind nicht satt. So etwa sehe ich das Segnen von homosexuellen Paaren. Die kath. Kirche hat viele Mitglieder verloren, sie kämpft um jedes neue Mitglied. Da kommen doch die erlaubten Pseudosegnungen" vom Papst gut an.
    Diese Ehekultur wird nicht geschützt von Gläubigen? Ich finde, jeder Mensch kann den Menschen lieben, den er will. So eine Segens -Geste aber widerspricht der Kirche die sagt: Eine heilige kath. Ehe nur in Verbindung von Mann und Frau. Ich finde, jeder Mensch kann den Menschen lieben, den er will. Braucht es dazu den kirchlichen obligatorischen Segen? Tiefe Liebe hält auch ohne, beim gleichen Geschlecht. Da dürfte es keine Gewissenbisse geben- nur Liebe!



  12. 13.
    Antwort auf [H. Haas] vom 19.12.2023 um 13:16

    Aber entwerten Sie nicht gerade mit Ihren Worten andere Menschen und Kirche? Es ist Ihr menschliches Wort, dass die Liebe Gottes zu allen Menschen nicht akzeptiert. Es ist nicht Gottes Wort, es ist Ihr Wort. An was glauben Sie? An das Recht, andere zu werten und das Recht, darüber zu entscheiden, wen Gott liebt? Dann haben Sie Gott nie verstehen können. Ich glaube, gehöre keiner Religion an, liebe aber alle Menschen gleichermaßen, Sie gehören einer Religion an, aber haben diese Menschenliebe nicht entwickeln können, was könnte die Ursache dafür sein?

  13. 12.
    Antwort auf [Torsten UH ] vom 18.12.2023 um 22:25

    Danke Ihnen für diese Worte. Liebe ist das Unschuldigste und Beste, was uns Menschen inne wohnt. Es ist egal, wen man liebt, wichtig ist, dass die Liebe nicht stirbt. Ich denke an die Liebe zu allen Menschen. Stirbt die Liebe und lassen wir den Hass siegen, wird unsere Welt dunkel. Die Liebe hält das Gute in der Welt zusammen, ohne Liebe kein Leben. Wenn es etwas Göttliches gibt, wohnt es in uns allen und unsere Taten sind Gottes Antwort. Religion ist des Menschen Werk und wird von Menschen missbraucht, überall auf der Welt.

  14. 11.

    Segen für alle und Ehe für alle entwertet kirchliches Miteinander.
    Wenn die Kirche im Nachhinein das tut, was bestimmte Leute wollen, dann wird der Segen bedeutungslos und wirkungslos.
    Ein Segen soll eine Person beschenken und verwandeln und nicht egoistische Für-Mich-Taten bestätigen. Wenn man absonderliche Handlungen segnen lässt, ist das Mißbrauch des segnenden Priesters. Bedingungslos und für alles das macht einen Segen wertlos!
    Da ist sogar die wortreiche, unklare und verwirrende Wenn und Aber Vatikanverlautbarung theologisch falsch.
    Die Kirche läuft den Menschen hinterher - wir wollen doch das Beste für die Menschen tun - und die Menschen reagieren darauf genau richtig: sie laufen vor ihr weg...

  15. 10.
    Antwort auf [Björn] vom 18.12.2023 um 21:15

    Es gibt Grundlagen für die Würde und Achtung eines jeden Lebens? Stimmt, fest im GG verankert. Alles andere ist getarnte Homophobie.

  16. 9.

    Bravo, möge dieser Papst lange und gesund leben! Kleine Info nebenbei: In der BRD war Homosexualität bis 1994 strafbar und wurde heftigst geahndet; in der DDR ab 1968 straffrei und wurde davor nur wenig geahndet (laut einem Wissenschaftler aus Bremen).

  17. 8.
    Antwort auf [Torsten UH ] vom 18.12.2023 um 22:25

    Danke für Ihren Kommentar, extrem gut formuliert und ich sehe es tatsächlich ganz genauso.

  18. 7.
    Antwort auf [Torsten UH ] vom 18.12.2023 um 22:25

    Danke für Ihren Kommentar, extrem gut formuliert und ich sehe es tatsächlich ganz genauso.

  19. 6.

    Das macht für mich den Unterschied zwischen Kirchenglauben und den Glauben an Gott aus. Wenn Gott den Menschen die Liebe gibt, bei der beide einander lieben, wie kann die Kirche weiterhin dagegen sein? Es ist zwar ein kleiner Schritt, aber der Weg scheint noch lang zu bleiben. Auch die Rückschritte einiger Staaten scheint dies zu belegen.
    Wenn ich einen Mann liebe, nehme ich niemanden etwas weg. Und doch wird es immer noch bekämpft!

  20. 5.
    Antwort auf [Björn] vom 18.12.2023 um 21:15

    Ich sehe da keinen Widerspruch und auch die Kirche diskutiert fleißig darüber. Wenn man alles so machen würde, wie vor zweitausend Jahren oder noch länger, naja. Damals gab es auch noch kaum Frauenrechte. Auch die Kirche ist in Bewegung und viele Menschen sind inzwischen der Meinung, dass man Homosexualität nicht mehr diskriminieren darf.

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