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Quelle: dpa/Felix Kästle

Der Absacker

Ich kann Sie so schlecht verstehen!

Was? Wie bitte? Die Maske soll uns im Corona-Alltag helfen, aber sie macht unserer Leben auch komplizierter. Kira Pieper hat sich auf die Suche nach Experten begeben, die gute Kommunikation mit Gesichts-Accessoire lehren.

Was haben Angela Merkel, Donald Trump und Armin Laschet gemeinsam? – Nein, jetzt folgt kein 0815-Witz und sollten Sie jetzt an politische Gemeinsamkeiten denken, sind Sie auch auf der falschen Fährte. Worauf ich hinaus möchte: Alle drei tragen Maske.

Merkel scheint das schwarze Design zu bevorzugen [faz.net]. Kein Wunder, passt die Farbe doch auch zu der ihrer Partei CDU. Armin Laschet trägt gerne eine Maske, auf der das Wappen seines Landes prangt, in dem er Ministerpräsident ist [sueddeutsche.de]. Nur beim richtigen Tragen brauchte er noch ein bisschen Nachhilfe [jetzt.de]. Und Donald Trump: Der hat das Coronavirus wie kein anderer unter Kontrolle und findet, dass diese Masken eigentlich nicht ins Oval Office passen. Doch dann wurde auch er in einem Krankenhaus mit Mund-Nase-Schutz gesichtet [zeit.de]. Es passieren noch Wunder.

Wer ich bin

"Snutenpulli". Das ist Plattdeutsch und heißt: Gesichtsmaske. Kira Pieper hat das Wort aus dem Norden mitgebracht. Dort kommt sie her, genauer gesagt ist sie in Buxtehude geboren (Ja, das gibt es wirklich!). Plattdeutsch hat sie leider nie richtig gelernt, was sie sehr bedauert. Seit 2015 ist sie in Berlin und noch gar nicht so lange beim rbb. Hier kümmert sie sich um Social Media und die Online-Nachrichten.

1. Was vom Tag bleibt

Die Masken werden uns wohl noch eine Weile durch den Alltag begleiten, denn noch ist die Pandemie nicht gebannt. Immerhin ist es uns – sicherlich auch dank der vielen bunten Mund-Nasen-Bedeckungen – gelungen, den R-Wert klein zu halten. Doch die Gefahr, dass es vor allem während der Urlaubszeit zu neuen lokalen Ausbrüchen kommen wird, ist da. Auch deswegen haben sich am Donnerstag Bund und Länder darauf geeinigt, bei neuen Corona-Infektionsherden in betroffenen Regionen lokal begrenzte Ein- und Ausgangssperren verhängen zu können.

Und noch ein Corona-Thema: In diesem Jahr müssen Urlauber definitiv akribischere Vorbereitungen treffen, wenn sie wegfahren wollen. Es lohnt sich beispielsweise vorab über die Corona-Bestimmungen am Reiseziel zu informieren. Das wissen zwei Griechenland-Urlauber nun wohl auch: Als ihr Ferienflieger auf Kreta landete, mussten sie pro Person erst mal 500 Euro berappen. Warum? Sie hatten versäumt, sich vorher elektronisch anzumelden.

Sollte nach dieser Nachricht Unsicherheit bei Ihnen aufkommen: Wir haben einen Überblick zusammengestellt, da steht alles drin, was Sie für Ihre Reise während der Corona-Zeit wissen müssen.

2. Abschalten

Um auf das Masken-Thema zurückzukommen: Ich habe seit dem Tragen des neuen Accessoires, ein kleines Kommunikationsproblem. Mir ist seitdem umso bewusster geworden, dass wir nicht ausschließlich über Sprache und Gesten kommunizieren, sondern auch mithilfe unserer Gesichtsmimik. Die nun – dank Maske – zu einem Drittel wegfällt. Ein Umstand, der zu Missverständnissen führen kann.

Denn nun ist es nicht nur schwieriger verständlich zu sprechen – verfangen sich die ausgesprochenen Worte doch gerne mal in dem ungewohnten Barriere-Stoff. Auch die Worte des Gegenüber sind gar nicht so leicht zu deuten, wenn man nicht erkennen kann, ob er oder sie nun hinter der Maske lächelt oder nach Satzende die Zunge herausstreckt. Zum Glück gibt es Videos, in denen Körpersprache-Experten erklären, wie die perfekte Kommunikation auch mit Maske gelingen kann.

3. Und wie geht’s?

Ich war gestern endlich mal wieder in meinem Lieblingsbuchladen um die Ecke. Ein gar nicht so leichtes Unterfangen, war ich doch nicht die einzige, die gerne in dem kleinen Buchladen stöbern wollte. Und da Corona-bedingt nur drei Leute gleichzeitig in den kleinen Laden dürfen, standen wir ungeduldigen Leseratten zunächst draußen – natürlich mit 1,5 Meter Abstand – und warteten auf Einlass. Im Geschäft angekommen, navigierte die Buchhändlerin uns drei Kunden dann durch den Laden. "Du kannst jetzt hier hingehen, … Nein! Warte kurz! Ihr dürft euch nicht zu nah kommen", sagte sie ab und an mit strengem Ton.

Die ohnehin schon absurde Szene wurde dann durch eine plötzlich in den Laden stürmende weitere Lesebegeisterte gestört. Ein No-Go, denn jetzt waren wir zu fünft in dem Buchgeschäft! Sofort wurde die Kundin von der erbosten Verkäuferin hinauszitiert. Dann sank die Fachkraft hinter ihrem Verkauftstresen in sich zusammen und schnaufte durch ihren Mund-Nase-Schutz: "Ich möchte doch gar nicht so unfreundlich sein. Das ist alles so furchtbar. Den ganzen Tag mit diesem Mund-Nase-Schutz und ich erkenne die Kunden auch gar nicht mehr, weil sie auch so eine Maske tragen."

Was beschäftigt Sie? Wie hat sich Ihre Arbeit seit Corona verändert? Schreiben Sie uns an absacker@rbb-online.de.

4. Ein weites Feld

Viele tragen Masken, manche bedecken maximal ihren Mund und wieder andere lassen den Mund-Nase-Schutz ganz weg. Sei es aus gesundheitlichen Gründen oder weil sie die präventive Maßnahme für Quatsch halten. Ein kleines Gedankenspiel zum Abschluss: Stellen Sie sich vor, Sie stehen in einer vollbesetzten U-Bahn, aber Ihr ganzes Wissen über Corona wäre plötzlich gelöscht. Und Sie blicken um sich und sehen die ganzen Menschen mit Masken und einige Fahrgäste ohne Masken. Was würden Sie denken?

Bleiben Sie gesund,

Ihre Kira Pieper

Beitrag von Kira Pieper

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