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Quelle: dpa/Britta Pedersen

1. März 2020

Heute vor einem Jahr: Berlin erlebt ersten Corona-Fall

Die Nachricht verbreitete sich am Abend des 1. März 2020: In Berlin wurde erstmals eine Infektion mit dem Coronavirus nachgewiesen. Nur einen Tag später folgte der erste Fall in Brandenburg. Wie sehr das Virus seitdem unseren Alltag bestimmt, ahnten nur wenige.

Die Nachricht kam spät. Kurz vor Mitternacht verbreitete die Berliner Gesundheitsverwaltung eine Pressemitteilung: Zum ersten Mal sei eine Infektion mit Sars-CoV-2 in der Stadt bestätigt worden. Das geschah vor genau einem Jahr, am Sonntag den 1. März 2020. Dieser Tag war von den Behörden erwartet worden, in ganz Deutschland galten zu diesem Zeitpunkt bereits 150 Infektionen als gesichert, mehr als die Hälfte davon in Nordrhein-Westfalen.

Bei Berlins "Patient Null" handelte es sich um einen 22-Jährigen aus Mitte. Der Mann hatte zwei Wochen unter Symptomen gelitten, die er für eine Erkältung gehalten hatte. Schließlich war er jedoch in seiner WG zusammengebrochen. Innerhalb eines Tages konnten mehr als 60 Kontaktpersonen ausgemacht und unter Quarantäne gestellt werden. Was die Behörden allerdings besonders aufschreckte: Der junge Man war nicht verreist. Er musste sich also in Berlin angesteckt haben, das Virus zirkulierte längst unerkannt in Berlin.

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Erster Fall in Brandenburg am 2. März

Nur einen Tag später, am 2. März 2020, wurde die erste Corona-Infektion in Brandenburg bestätigt - festgestellt bei einem 51-jährigen Mann aus Hohen Neuendorf im Landkreis Oberhavel. Er war kurz zuvor mit seiner Frau und einem befreundeten Ehepaar aus Berlin aus dem Skiurlaub in Südtirol zurückgekehrt und klagte über Grippesymptome wie Fieber und Husten.

In den folgenden Wochen stiegen die Infektionszahlen rasch an. Ende des März 2020 wurden in Berlin bereits 2.777 Coronavirus-Infektionen nachgewiesen. In Brandenburg waren es zu diesem Zeitpunkt 945. Begriffe wie "Lockdown" oder "Hamsterkäufe" gehörten zu diesem Zeitpunkt bereits zum Alltag. In vielen Supermärkten standen Kunden vor leeren Klopapier-Regalen.

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Die Pandemie und die damit einhergehenden Einschränkungen und Maßnahmen begleiten Berlin und Brandenburg inzwischen schon ein Jahr. Insgesamt wurden in der Hauptstadt bis zum 1. März 2021 129.357 Coronavirus-Infektionen bestätigt. 2.818 Menschen sind in Verbindung mit dem Virus verstorben. In Brandenburg wurden im gleichen Zeitraum 76.457 Infektionen nachgewiesen. Hier starben bisher 2.986 mit dem Coronavirus Infizierte.

Bei der Bekämpfung der Pandemie haben sich die Vorzeichen allerdings inzwischen verändert: Seit Ende des letzten Jahres werden in der Region inzwischen drei zugelassene Impfstoffe verimpft, zuerst in den besonderes vulnerablen Altersgruppen, inzwischen darüber hinaus auch bei Kita-Personal und ersten Lehrkräften. In Summe haben in Berlin 168.870 Menschen mindestens eine Impfdosis erhalten. In Brandenburg sind es 104.318 (Stand Montagfrüh).

Virus-Varianten breiten sich aus

Doch auch das Virus hat inzwischen die Spielregeln der Pandemie angepasst: Neben der ersten Virus-Variante, inzwischen von Experten als "Wildtyp" bezeichnet, breiten sich nun Mutationen des Coronavirus aus, in Deutschland und der Region vor allem die "britische" Variante B.1.1.7. In Berlin wurde diese Mutation vor rund einer Woche bereits in jeder vierten Probe nachgewiesen.

Hoffnung auf eine Stückweite Rückkehr zur Normalität versprechen Schnell- und Selbsttests, die Experten als geeignetes Mittel zur Eindämmung der Pandemie sehen. Denn noch immer bestimmen das Virus und seine Varianten noch immer deutlich unseren Alltag - auch noch ein Jahr, nachdem es erstmals in der Region festgestellt worden ist.

Sendung: Abendschau, 28.02.2021, 19.30 Uhr

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