Beschluss des Aufsichtsrats - Preise für VBB-Tickets werden erst zu April erhöht

Do 29.09.22 | 16:50 Uhr
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Symbolbild: Display eines BVG-Automaten. (Quelle: dpa/M. Skolimowska)
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Solange Bund und Länder über einen Nachfolger für das Neun-Euro-Ticket beraten, hält der VBB die Füße still: Zum Januar sollen die Ticketpreise noch nicht steigen, hieß es am Donnerstag aus dem Aufsichtsrat. Aber im April soll es soweit sein.

Fahrgäste von Bussen und Bahnen in Berlin und Brandenburg müssen von April an mehr bezahlen: Fahrkarten werden am 1. April im Durchschnitt 5,62 Prozent teurer. Das sagte die Vorsitzende des Aufsichtsrates des Verkehrsverbunds Berlin Brandenburg (VBB), Meike Niedbal, am Donnerstag dem rbb.

Damit kommt die Preisrunde dieses Mal drei Monate später als - wie sonst üblich - zum Jahreswechsel. Die Verantwortlichen wollten abwarten, wie die bundesweite Nachfolge des neun-Euro-Tickets aussehen wird, hieß es.

Beratungen zum Neun-Euro-Ticket laufen noch

Zunächst hatte die Brandenburger Seite darauf gedrängt, die Preise bereits zum 1. Januar zu erhöhen. Berlin hatte daraufhin erklärt, eine solche Erhöhung vor April nicht umzusetzen.

Dass nun auch Brandenburg vorerst auf eine Tariferhöhung verzichtet, geschieht auch mit Blick auf die noch laufenden Beratungen auf Bundesebene. Die Länder und der Bund haben sich bislang noch nicht auf ein Nachfolgeangebot für das Ende August ausgelaufene Neun-Euro-Ticket verständigt. Erst wenn die Konditionen dafür verbindlich feststünden, könnte eigentlich sinnvoll über die Preise der übrigen Ticketangebote entschieden werden, hieß es am Donnerstag von Teilnehmern der VBB-Aufsichtsratssitzung.

Daneben hat der Aufsichtsrat auch dem Vorschlag Berlins zugestimmt, das nur in Berlin geltende Sozialticket ab Januar günstiger anzubieten. Es kostet derzeit 27,50 Euro. Nach dem Beschluss darf das Ticket künftig zwischen neun und 19 Euro kosten.

Preissteigerungen durch Energiekosten

Zuletzt waren die Fahrpreise in der Region zum 1. Januar 2021 um 1,9 Prozent gestiegen. Der Verkehrsverbund orientiert sich bei der Anpassung an einem Index, der die Kosten für Energie und Personal sowie die Verbraucherpreisentwicklung berücksichtigt. Besonders steigende Energiepreise hatten die Teuerung zuletzt auf rund zehn Prozent erhöht.

Berlin und Brandenburg legen ihren Nahverkehrstarif im gemeinsamen Verkehrsverbund fest. Dazu gibt es den Verkehrsverbund VBB, dem neben den Ländern auch die 14 Landkreise und vier kreisfreien Städte Brandenburgs angehören, außerdem 36 Verkehrsunternehmen.

In anderen Verkehrsverbünden stehen Tariferhöhungen zum Jahreswechsel an. Berlin und Brandenburg liegen mit 5,6 Prozent eher am oberen Ende der Spanne.

Sendung: rbb24, 29.09.2022, 16:00 Uhr

31 Kommentare

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  1. 31.

    Meine Rede. Aber RGR erwartet offenbar von den Fahrpersonalen, daß sie gefälligst ohne Entlohnung arbeiten und die Fahrzeuge mit ihrer Muskelkraft durch Stadt und Land ziehen. Damit sie's dabei "leichter" haben, werden vorher Motore und Triebstränge ausgebaut.

  2. 30.

    Was spricht gegen die Wahlgeschenke von Giffey? (Vielleicht die Angst einiger, dass das bisherige Berlinergebnis bei einer bis dato noch nicht vom Gericht entschiedenen Wahlwiederholung bestätigt wird.)

  3. 28.

    Find ich gut. Quasi mal ein Weihnachtsgeschenk des VBB. Statt wie sonst ein Dämpfer zum Jahresende.

  4. 27.

    Sie wissen schon, dass sich beim Volksentscheid 1996 die Brandenburger gegen eine Fusion ausgesprochen haben, weil sie das bettelarme Berlin nicht mitfinanzieren wollten? Berlin muss endlich lernen, die Kosten "kreativer" Entscheidungen selbst zu tragen.

  5. 26.

    Hartz IV Empfänger bekommen 35,99 Euro für Verkehr und genau das sollte das Sozialticket auch kosten. Es kostet jetzt schon weniger.

    Statt das noch mehr zu subventionieren sollte das Geld lieber für mehr Busse und Bahnen ausgegeben werden. Es gibt Leute die fahren damit jeden Tag zur Arbeit und von deren Steuern wird das bezahlt.

  6. 25.

    Jedes Jahr werden die Tickets teurer; wie ein Uhrwerk. Wird der Sprit hingegen mal ein paar Prozent teurer wird gleich die Steuergießkanne aufgemacht. So geht Verkehrswende.

  7. 24.

    Berlin hat erklärt, die Preise NICHT vor dem 1. April 23 zu erhöhen??
    Ich ahne Schlimmes !
    Wahrscheinlich will der Berliner Senat im Alleingang von Januar bis April wieder WAHLGESCHENKE auf Kosten der Steuerzahler verteilen und hält sich deshalb mit der Ankündigung einer Erhöhung ab Januar zurück.

  8. 23.

    @Alex: Aus dieser Befürchtung heraus habe ich das Abo online abgeschlossen, hat gut funktioniert.

  9. 22.

    Warum bitte nicht schon vorher, oder schwimmt Berlin plötzlich im Geld ???

    Aber dann beim Länderfinanzausgleich wieder in ganz Deutschland betteln, diese Stadt bzw. der RRG, jetzt RGR Senat ist an Peinlichkeit nicht mehr zu überbieten !!!

    Die Fahrpreise müssten SOFORT erhöht werden um IRGENDWANN einen vernünftigen ÖPNV anbieten zu können, aber solange die Grünen etwas zu sagen haben wird das eh Nie passieren !!!
    105 Millionen zum Fenster rausgeworfen, dieser RGR Senat ist geistig krank !!!

  10. 21.

    Andrang auf 29 Euro Abo.

    Leider war heute lange vor der Schließung des BVG-Kundenservice am Bahnhof Zoo schon Schluss mit Anträgen.

  11. 20.

    "Jeder Cent den der Staat der Bevölkerung gibt kommt als Steuer wieder herein."
    Keine Ahnung wie es bei Ihnen geht aber die meisten Bürger bezahlen mit den steuerfinanzierten Entlastungshilfen einen kleinen Teil der überteuerten Rechnungen von privaten Unternehmen die Energie in verschiedenen Formen für sie liefern.
    Da geht nix zum Staat zurück das Geld fließt letzten Endes zu Energieunternehmen. Vielleicht kreist ein Teil ein paar mal im Steuerzirkus aber der Geldfluss endet irgendwo in der Energiewirtschaft.

  12. 19.

    Ihr Ansprechpartner für ihr Abo ist das Unternehmen, bei dem sie dies abgeschlossen haben.

    Also weder die Abendschau noch der IGEB...

  13. 18.

    Ich habe das Abo vor dem 26.09. bestellt und nicht die Startkarte erhalten, nur eine Bestellbestätigung per Post zum Preis von 63,46 Euro ab 01.10. für die Monatskarte AB.
    Gibt es eine Möglichkeit die rbb Abendschau zu kontaktieren, falls einmal jemand von der BVG oder IGEB zu Gast ist ?

  14. 17.

    Jeder Cent den die Menschen bekommen ist gut angelegt. Ist es doch so, dass alles sich um die Menschen drehen sollte. Wie wäre es mal nachzufragen wo die vielen Subventionen hingehen? Als Dividende für die Reichen!! Oder ins Unternehmertum die sich ums Steuernzahlen drücken. Jeder Cent den der Staat der Bevölkerung gibt kommt als Steuer wieder herein.

  15. 16.

    Polemik ist destruktiv und immer falsch. Sagen wie es besser gut wäre grandios.

  16. 15.

    Geld was den Menschen hilft über die Runden zu kommen ist nicht verschleudert. Das was weniger bezahlt werden muss, geht in den Konsum und da verdient der Staat wieder mit. So herum wird ein Schuh daraus. Jeder Euro der den Menschen zu gute kommt ist gut angelegt. Wirtschaftskreislauf und Binnennachfrage nennt man das.

  17. 14.

    Sehr gute und richtige Entscheidung … Jetzt kein Öl ins „Preis-und-Unsicherheiten-Feuer“ gießen … Sie entspricht der jetzigen bzw. noch sehr ungeklärten Situation und Perspektive.

  18. 13.

    Deswegen trauen sich die Brandenburger auch nicht noch einmal, hinsichtlich einer gemeinsamen Metropolregion Berlin-Brandenburg mit den Berlinern zur Wahlurne zu treten, es will die nämlich Niemand mehr haben. Vielleicht noch die Sachsen, die ja auch immer so interessant dagegen sind.

  19. 12.

    Und ich warte immer noch auf die Berliner Folgelösung für den Tankrabqtt, um hier mit Entlastung zur Arbeit zu kommen.

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