Mediziner-Ausbildung - Brandenburger KV kritisiert geplante Kürzung bei Landärzte-Stipendien

Fr 10.02.23 | 21:24 Uhr
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Ein Medizinstudent untersucht eine Patientin. (Quelle: dpa/Bernd Wüstneck)
Audio: rbb24 Inforadio | 10.02.2023 | Bild: dpa/Bernd Wüstneck

Die Kassenärztliche Vereinigung in Brandenburg kritisiert die Kürzung bei Landärzte-Stipendien. Die KV warf Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) vor, sie verstärke damit den Ärztemangel.

Es sei unverständlich, dass jetzt nur die Krankenhäuser vom Land finanziell unterstützt würden und gleichzeitig bei akutem Ärztemangel das erfolgreiche Stipendienprogramm für Medizinstudierende zusammengestrichen werde, sagte die Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg (KVBB), Catrin Steiniger, laut einer Mitteilung vom Freitag. Das Flächenland Brandenburg müsse aber ein attraktiver Standort für junge Ärztinnen und Ärzte bleiben.

Sparzwänge und Zuschüsse für neue Medizinerausbildung in Cottbus

Beim Landärzte-Stipendium erhalten Medizinstudenten 1.000 Euro im Monat, wenn sie nach der Ausbildung zunächst in Brandenburg arbeiten. Doch ab diesem Jahr soll es nur noch 18 statt wie bisher 68 Stipendien im Jahr geben, teilte das Gesundheitsministerium am Freitag mit.

Die Landesregierung begründet die Kürzung mit Sparzwängen und Zuschüssen für die neue Medizinische Hochschule in Cottbus. "Da wir jetzt auch auf anderem Weg Mediziner ausbilden, finde ich, ist das eine vertretbare Sache", sagte Nonnemacher rbb24 Brandenburg aktuell.

Sendung: rbb24 Brandenburg aktuell, 10.02.2023, 19:30 Uhr

18 Kommentare

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  1. 18.

    " Grund , sie können oder wollen die extrem steigenden Mieten inclusive Nebenkosten nicht mehr zahlen. "

    hier, 200.000 EW , norddeutsche Backsteinstadt, genauso . In einem schönen Backsteinhaus werden Ärzte mit enormen Mieterhöhungen herausgegrault , vermutlich um " Luxus-Eigent-Wohnungen " zu schaffen, bringt mehr Geld.
    Hinzu kommen die irren Energiekosten, zB bei Röntgen etc.
    Und wer ist wie immer der Leidtragende ?

  2. 17.

    " Wir brauchen doch Ärzte auf dem Land. Das ist wichtig. "

    natürlich und nicht nur in BB. Wie motiviert man Menschen in wenig attrktiven R.
    egionen zu arbeiten ? zB auf offshore .
    Bohrinseln . Nicht von ungefähr finden sich die meisten niedergelassenen Ärzte in größeren Städten oder in derem Umfeld
    Auch jüngere Ärzte haben Familien, die auch Erwartungen an ihr Umfeld haben .Hinzu kommt der häufige Ärger mit der KV bei Budgetüberschreitungen , d.h. Abstaffelung der Vergütung

  3. 16.

    Wie war das noch vor Jahren? Damit wir Ärzte auf dem Land haben, vergeben wir Stipendien. U d nun führt diese Landesregierung das ganze obsolet. Und wieder mal eine westdeutsche ministerin und von den grünen. Warum wird hier Geld eingespart? Wir brauchen doch Ärzte auf dem Land. Das ist wichtig. Oder schmeißen wir gerade woanders zu viel Geld raus? Frau Nur nnenmacher, machen Sie das rückgängig. Dann muss halt woanders gespart werden. Brandenburg bitte zuerst. Wir brauchen zukunftsgewandte Politik.

  4. 15.

    " Das Flächenland Brandenburg müsse aber ein attraktiver Standort für junge Ärztinnen und Ärzte bleiben. "

    bleiben ?? also besteht keine Unterversorgung ?

  5. 14.

    Zählt denn die Facharztausbildung mit rein? Dann sind ja schon mal 5 Jahre in der Wüste geschafft.

  6. 13.

    Sollten Arbeiterkinder nicht lieber arbeiten? Wäre doch schade um das nicht vorhandene Geld wenn es auf Abwege gelangt.

  7. 12.

    Jo , sie sind gut.
    Allein bei uns im Landkreis wollen zwei Allgemeinärzte die Praxis schließen.
    Grund , sie können oder wollen die extrem steigenden Mieten inclusive Nebenkosten nicht mehr zahlen.
    Ohje die böse böse DDR.

  8. 11.

    Das hatten wir im Arbeiter-und-Bauern-Staat schon einmal"
    Und jetzt haben wirs halt anders rum-Bildung, Ausbildung, Wohnen, Produktionsvermögen usw usf sind für die Bonzenklasse und deren Abkömmlinge reserviert

  9. 10.

    Das hatten wir im Arbeiter-und-Bauern-Staat schon einmal, daß die Hochschulkader das Nachsehen hatten gegenüber den Arbeitern. Da bekam dann auch schon mal den Krippenplatz erst der Arbeiter und der Akademiker mußte halt sehen, wie er allein zurechtkommt und sich das anderweitig organisiert.

  10. 9.

    Eigentlich könnte man doch auch den anderen Weg gehen:
    Sudierende aus Akademiker-Haushalten bekommen nur dann weiterhin ein weitestgehend kostenfreies Medizin-Studium, wenn sie sich verpflichten nach dem Studium für mindestens 5 Jahre in einer Landarztpraxis zu arbeiten.
    Studierende aus Arbeiter-Familien erhalten weiterhin ein Stipendium nach bisherigem Verfahren.

  11. 8.

    Allein für das Förderprogramm für Solarenergie und Transformation der Energieversorgung für Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen sind im Brandenburg-Paket 50 Millionen für 2 Jahre ingeplant.
    Nur mal zum Vergleich.
    Was nützen neue Solarpaneele auf dem Krankenhausdach, wenn ich keine Ärzte habe, die darin arbeiten?

  12. 7.

    "... "Da wir jetzt auch auf anderem Weg Mediziner ausbilden, finde ich, ist das eine vertretbare Sache", sagte Nonnemacher rbb24 Brandenburg aktuell. ..."

    Aus Artikel zur neuen Uni in Cottbus: "... Noch in diesem Jahr will die Landesregierung dem Wissenschaftsrat ein Konzept zum Aufbau der Uni vorlegen. Dieser muss zunächst zustimmen. ... Nach aktuellen Planungen sollen die ersten Studierenden bereits im Wintersemster 2026/27 anfangen können. ..."

    Es ist noch nichts geklärt, es muss erst zugestimmt werden, die ersten Studenten beginnen evtl 2026/27 ect,
    Warum wird dann JETZT das Geld "gespart"?
    Nur noch traurig, was hier alles so abläuft.

  13. 6.

    "Die Landesregierung begründet die Kürzung mit Sparzwängen und Zuschüssen für die neue Medizinische Hochschule in Cottbus. "Da wir jetzt auch auf anderem Weg Mediziner ausbilden, finde ich, ist das eine vertretbare Sache", sagte Nonnemacher"
    Welch eine Logik. Ein gut funktionierendes System muss Kürzungen hinnehmen, weil man sich entschlossen hat, noch eine Medizinische Hochschule aufzubauen, die dann natürlich auch Geld benöigt. Es ist auch zu bezweifeln, dass zwei Medizinische Hochschulen in Brandenburg finanzierbar sind.

  14. 5.

    Die nun jährlich eingesparten 600.000 € sind Peanuts zu dem, was in Cottbus ausgegeben werden soll. Weitsichtige Politik sieht anders aus, das ist alles nur noch traurig.

  15. 4.

    @1+2, 100% Zustimmung! Unwissend, Arroganz und fehlende Empathie bringen uns nicht weiter !

  16. 3.

    Sparzwänge bei den Medizinern!!! Das ist genau der „richtige Weg“ um dem Ärztemangel zu begegnen. Ich gehe mal davon aus, das diejenigen die solche Beschlüsse fassen, noch nie in der Situation waren einen Arzt suchen zu müssen. Man
    Kennt sich und hilft untereinander!!! Wir haben scheinbar genug Geld für Waffen. gleich welcher Art für die Ukraine. Wir scheuen keine Mittel wenn es um die Flüchtlinge oder das motivierende Bürgergeld geht. Ob diese Entwicklung gesund ist, ist für mich fraglich.

  17. 2.

    Der Satz von Fr. Nonnemacher zeugt von Unwissenheit und Arroganz. Hat sie auch nur einmal mit den betroffenen Bereichen zusammen gearbeitet und nach Lösungen gesucht?

  18. 1.

    Dann werden wohl viele der dann in Cottbus ausgebildeten Mediziner nicht gerade als Arzt auf dem Land ihre Zukunft in Brandenburg sehen und der Ärztemangel auf dem Land trotz noch mehr ausgebildeten Mediziner zunehmen. Es scheint ein Gesamtkonzept für die Zukunft zu fehlen, so der Eindruck, und man schaufelt die kaum vorhandenen Mittel von einer Baustelle auf die andere und im Endeffekt wird nichts so richtig fertig.

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