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Quelle: rbb

Kritik an Einsparungen

Studierende protestieren in Audimax der Alice-Salomon-Hochschule

Aus Sicht einiger Studierender läuft aktuell einiges schief an der Berliner Alice-Salomon-Hochschule: Einsparungen, ungerecht verteilte Ressourcen, fehlende Freiräume. Einige übernachteten nun im Audimax.

Mit einer Protestaktion an der Alice-Salomon-Hochschule (ASH) in Berlin wollen Studierende seit Montag auf die dortigen Studien- und Arbeitsbedingungen aufmerksam machen. Rund 40 bis 50 Personen hielten sich am Montagabend im Audimax auf, die Beteiligten sprachen von einer Besetzung.

Am Dienstag twitterte der Asta, es sei eine "gemütliche Nacht" in der Hochschule gewesen. "Die Besetzung steht stabil und freut sich über alle die kommen, gerne auch zum übernachten."

Forderungskatalog zusammengestellt

Kim Hanser, einer der Sprecher der Protestierenden und Mitglied im Allgemeinen Studierendenausschuss (Asta), sagte auf Anfrage von rbb|24: "Es gibt circa zwölf Forderungen, die auch schon an verschiedenen Stellen wie Senat, Hochschulleitung, die Studierendenschaft versendet wurden."

So wird unter anderem bemängelt, dass Räume fehlten, die von den Studierenden selbst verwaltet würden. Solche Orte würden der Studierendenschaft von der Hochschule zunehmend streitig gemacht, so Hanser: "Freiraum für Kreativität, für Diskussionen und sichere Orte - vor allem auch Raum, um miteinander im Austausch zu sein."

Eine zweite Kernforderung sei, eine bessere Finanzierung für kreative Studienzweige, in der Lehre oder bei der Ausbildung in sogenannten Care-Berufen. Diese Bereiche würden gegenüber naturwissenschaftlichen und technischen Studiengängen benachteiligt, sagte Hanser. "Wir wollen, dass dieser zunehmenden Neoliberalisierung der Hochschulen etwas entgegengesetzt wird."

Kritik am Umgang mit Lehrermangel

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Brandenburgs Bildungsministerin Britta Ernst (SPD) ist überraschend zurückgetreten. Als Grund nannte sie den fehlenden Rückhalt für ihre Pläne in der eigenen Partei. Vor allem Ernsts Lösungen für den Lehrermangel waren zuletzt kritisiert worden.

Hanser ließ offen, wann die Aktion im Audimax beendet werden würde. Die Reaktionen der Hochschulmitarbeiterinnen und -mitarbeiter seien gemischt gewesen, sagte er. Einige hätten durchaus Verständnis für die Forderungen gezeigt. Die Hochschulleitung sei um Lösungen bemüht und wolle der Gruppe ermöglichen, ihr bis Freitag geplantes Programm im Audimax abzuhalten, berichtet die Deutsche Presse-Agentur (DPA).

Zeitweise hätten am Montag bis zu 100 Personen auf dem Campusgelände in Marzahn-Hellersdorf an der Aktion teilgenommen, so Hanser.

Eine Gruppe namens "Alice besetzt" hatte die Aktion am Sonntag angekündigt und begründete dies mit dem Kampf für bessere Studien- und Arbeitsbedingungen. Die ASH bietet Studiengänge in den Bereichen Soziale Arbeit, Gesundheit sowie Erziehung und Bildung in der Kindheit an.

Sendung: rbb24 Abendschau, 17.04.2023, 19.30 Uhr

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