Soziale Teilhabe - Berlin will weitere Stadtteilzentren bauen

Di 05.03.24 | 16:55 Uhr
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Archivbild: "Mittendrin" heißt der Nachbarschaftstreff an der Sonnenallee, unweit der High-Deck-Siedlung in Neukölln. (Quelle: dpa/Zinken)
Video: rbb24 Abendschau | 05.03.2024 | L. Schwarzer | Bild: dpa/Zinken

In Berlin soll bei künftigen Neubauprojekten die Schaffung von Stadtteilzentren und Nachbarschaftstreffpunkten verpflichtend werden. Das hat der Senat am Dienstag mitgeteilt.

Hier solle künftig die Ausstattung der Stadtteile ähnlich gesichert werden wie bei der Versorgungung mit Schul- und Kitaplätzen. Demnach sollen die Bezirke neue Vorgaben erhalten: Pro 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner muss dann eine bestimmte Fläche an Stadtteilzentren oder Nachbarschaftstreffpunkten vorgehalten werden. In sozial benachteiligten Stadtteilen soll der Anteil höher liegen.

Künftig dann 48 statt der bislang 36 Stadtteilzentren

Neben den 36 bestehenden Treffpunkten und Zentren sind zwölf weitere Einrichtungen derzeit in Planung. Dem Programm stehen in diesem Jahr etwas mehr als 16 Millionen Euro zur Verfügung. Gespart werden soll in diesem Bereich laut Sozialsenatorin Cansel Kiziltepe (SPD) nicht - trotz der Sparvorgaben der Finanzverwaltung, aufgrund der angespannten Haushaltslage.

Kiziltepe betonte, dass neue Stadtteilzentren vor allem dort entstehen sollen, wo zuletzt rechtsextremistische Tendenzen erstarkt sind. Die Einrichtungen seien wichtige Einrichtungen zur Stärkung der Demokratie, so Kiziltepe.

Im vergangenen Jahr zählten die Stadtteilzentren in Berlin laut Sozialverwaltung 1,8 Millionen Besuche. Es habe rund 3.000 Veranstaltungen und rund 130.000 Beratungen gegeben.

Sendung: rbb 88.8, 05.03.2024, 15 Uhr

7 Kommentare

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  1. 7.

    Realitätscheck sagt: Papier = geduldig, real = wenig umgesetzt, kaputtgespart, privatisiert.

    Haha: … Ausstattung der Stadtteile ähnlich gesichert werden wie bei der Versorgungung mit Schul- und Kitaplätzen. Demnach sollen die Bezirke neue Vorgaben erhalten: Pro 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner muss dann …

    "muss" dann wie vorhandene Kitaplätze …

  2. 6.

    zweischneidig: "Sozialsysteme entlasten" auf die Schultern von "Freiwilligen Helfern" oder Menschen, die Integrations-Pluspunkte sammeln. Fair und gerecht wäre eine echte Teilhabe aller.

    Und das hieße: auskömmliche Renten und Sozialgelder und Einkommen für alle.

  3. 5.

    Ergo: Armutsverfestigung. Wo treffen sich Menschen, die das Geld für Cafés, Konzerte, Reisen, Kultur, Restaurants, Clubs haben? Nicht im "Stadtteilzentrum". Soziale Teilhabe hieße, im Standard mitmachen zu können, nicht im Abgehängten-Heim.

  4. 4.

    Das haben Sie vielleicht falsch verstanden. Das ist eine neue Variante der NGO Finanzierung, im Kampf gegen Rechts.

  5. 3.

    Kiziltepe betonte, dass neue Stadtteilzentren vor allem dort entstehen sollen, wo zuletzt rechtsextremistische
    Tendenzen erstarkt sind.

    Das muss für ALLE extremistischen Tendenzen gelten. Gegen Rechtsextremismus ist richtig und wichtig.
    Aber Frau Kiziltepe verharmlost den Extremismus aus anderen Richtungen. Und das ist auch nicht richtig.

  6. 2.

    Kinder-/Jugendeinrichtungen schließen und diese neuen Zentren schaffen, um etwas gegen rechtsextremistische Tendenzen zu tun?
    Die Jugend muss "von der Straße", nur so kann man m.E. extremen Richtungen frühzeitig entgegenwirken.

  7. 1.

    Ein Schritt, der spät kommt, doch sich auszahlen wird, denn damit dürfte der gesellschaftliche Zusammenhalt und die Bereitschaft zur Nachbarschaftshilfe steigen und die Sozialsysteme entlastet werden.

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