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Quelle: dpa/Wolfgang Kumm

Alternative zum CSD

"Berlin Pride"-Demo für 27. Juni angemeldet

Für den 27. Juni hat LGBTI*-Aktivist Nasser El-Ahmad eine Demonstration mit dem Titel "Berlin Pride: Save our Community, Save our Pride" angemeldet. Das verkündete er am Sonntag bei Facebook. 

Teilnehmerzahl muss unter 1.000 bleiben

Wie viele Menschen an der Demonstration teilnehmen dürfen, ist noch unklar. Die Berliner Polizei bestätigte rbb|24 am Montag, dass eine Anmeldung für die Veranstaltung vorliegt. Aber welche Corona-Beschränkungen Ende Juni gelten, sei jetzt noch nicht absehbar. Sicher ist bislang nur, dass  weniger als 1.000 Personen teilnehmen dürfen.

Veranstaltungen mit mehr Menschen sind frühestens ab August wieder gestattet. Veranstalter müssen dafür Sorge tragen, dass die maximale Teilnehmerzahl nicht überschritten wird. Andernfalls werden die Zusammenkünfte von der Polizei aufgelöst.

Laut dem Queer-Magazin "Siegessäule" soll es mit der Pride-Demo um 12 Uhr am 27. Juni losgehen am Kurfürstendamm - eine genaue Route werde noch bekanntgegeben. Angaben zu den Corona-bedingten Hygiene-Bestimmungen soll es erst in der Woche vor der Veranstaltung geben. In der "Siegessäule" heißt es, es gelte ein Mindestabstand von jeweils anderthalb Metern zwischen den Demonstrierenden. Außerdem werde empfohlen, einen Nasen- und Mundschutz zu tragen. Weder Trucks noch eine Abschlusskundgebung seien geplant.

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Livestream aus Berlin

Virtueller CSD unter dem Motto "Don't hide your Pride!"

Online-CSD mit unbeschränkter Teilnehmerzahl

Das Datum der Pride-Demo am 27. Juni lehnt sich an den Christopher-Street-Day an: Am 28. Juni 1969 kam es in New York nach einer Polizeirazzia in der Bar "Stonewall Inn" zum Aufstand von Schwulen, Lesben und Transsexuellen – mit Straßenschlachten in der Christopher Street.

Der offizielle Christopher Street Day (CSD) in Berlin soll in diesem Jahr am 25. Juli in einer digitalen Version stattfinden - unter dem Motto "Don't hide your Pride!". In einem Livestream sollen einzelne Gruppen nacheinander mit kurzen Beiträgen auftreten, als würden sie am Publikum vorbeiziehen, heißt es von den Organisatoren. Auf eine Großveranstaltung auf der Straße wolle man verzichten, um keine Person abweisen zu müssen, durch deren Teilnahme die erlaubte Teilnehmerzahl überstiegen würde. 

Demo mit "klar politischen Zielen"

Nasser El-Ahmad betont in seiner Ankündigung zur Veranstaltung bei Facebook dagegen: "Wir sind der Meinung, ein CSD / Pride muss auch an öffentlichen Plätzen sichtbar sein und stattfinden." Die Demonstration am 27. Juni habe klare politische Ziele und wolle vor allem auf die Situation von queeren Menschen in Polen, Russland und der Ukraine aufmerksam machen.

Der Verein, der den offiziellen CSD Berlin organisiert, grenzt sich von der angekündigten Pride-Demo am 27. Juni ab, begrüßt deren Ziel aber: "Jedes Zeichen für eine gleichberechtigte Welt ohne Diskriminierung ist gut und wichtig", heißt es in einer Mitteilung von Vorstandsmitglied Jasmin Semken am Montag.

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