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Quelle: Keystone/Peter Klaunzer

Mehr Impfstoff ab April erwartet

Corona-Impfungen in Arztpraxen in Brandenburg geplant

Nachdem es lange zu wenig Impfstoff gab, bereiten sich die Länder nun auf deutlich größere Liefermengen vor. In Brandenburg sollen dafür die Kapazitäten ausgebaut werden, mit zusätzlichen Impfzentren. Auch Hausärzte sollen mit einbezogen werden.

In Brandenburg sollen perspektivisch auch Ärzte in ihren Praxen oder bei Hausbesuchen Corona-Impfungen anbieten dürfen. Die Landesregierung will dazu Modellvorhaben mit Hausärzten starten. Das ist ein Ergebnis des Brandenburger "Impfgipfels" vom Mittwoch.

"Bundesgesundheitsminister Jens Spahn muss die Verordnung - wie von ihm angekündigt - schnell aktualisieren, denn wir kommen nur breit in die Fläche, wenn die Hausärzte eingebunden werden", sagte Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) laut einer Mitteilung der Staatskanzlei. Bislang dürfen die Arztpraxen keine Corona-Impfungen anbieten. "Ein schneller Fortschritt beim Impfen ist der Schlüssel für dauerhafte Lockerungen bei den Corona-Eindämmungsmaßnahmen", so Woidke weiter.

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Zuvor hatte auch Berlins Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) gefordert, dass der Impfstoff von Astrazeneca auch an Artzpraxen zum Impfen geliefert wird. Es sei bislang das einzige in Deutschland zugelassene Vakzin, mit dem das technisch möglich wäre. Dazu fehle aber bisher die Erlaubnis vom Bund. Es gebe dringenden Bedarf, diese Verordnung zu überarbeiten, sagte Kalayci. Sonst könne Berlin nur mit einem Trick arbeiten - und die Praxen zum Beispiel zu mobilen Impfteams erklären.

Impfstoff-Engpässe bis März behoben

"Nach den bundesweiten Engpässen und Ärgernissen werden wir voraussichtlich ab Mitte März in eine deutlich bessere Situation kommen", sagte Woidke. "Dafür brauchen wir erheblich mehr Impfkapazitäten." Ergänzend zu den bestehenden elf Impfzentren würden - wie angekündigt - weitere Zentren oder regionale Impfstellen in sieben Kreisen eingerichtet: Prignitz, Havelland, Märkisch-Oderland, Potsdam-Mittelmark, Oder-Spree, Oberspreewald-Lausitz und Spree-Neiße. Zudem werde über dezentrale Lösungen wie Impfbusse nachgedacht.

Um allen impfbereiten Brandenburgerinnen und Brandenburgern bis Ende Sommer 2021 ein Impfangebot zu unterbreiten, müssten im zweiten und dritten Quartal etwa drei Millionen Dosen geimpft werden. Ziel sind im zweiten und dritten Quartal mindestens 530.000 Impfungen monatlich, hieß es in der Mitteilung.

Bislang haben in Brandenburg 142.953 Menschen Impfungen gegen das Coronavirus erhalten. Davon wurden 81.989 einmal geimpft, 60.964 erhielten bereits die zweite Spritze.

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