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Quelle: dpa/Annette Riedl

Bundesregierung lockert Restriktionen

Ab Juli für Risikogebiete keine weitere generelle Reisewarnung

Sind die Fallzahlen hoch und ist eine besondere Corona-Mutation im Umlauf, wird es auch weiter Corona-Reisewarnungen geben. Die alleinige Koppelung an die Zahlen aber hat der Bund nun aufgehoben. Ab 1. Juli sind darum Reisen in viele Länder wieder möglich.

Nach mehr als einem Jahr hebt die Bundesregierung die generelle Reisewarnung für touristische Reisen in Corona-Risikogebiete ab 1. Juli auf.

Derzeit gilt die Corona-Reisewarnung für alle Weltregionen, in denen die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen 50 übersteigt.

An dem 1. Juli wird diese Reisewarnung erst ab einer Inzidenz von 200 gelten und für Gebiete, in denen sich gefährliche Virusvarianten stark verbreitet haben. Das sind weltweit aber nur etwa 40 der insgesamt rund 200 Länder.

"Nach langen Monaten des Lockdowns dürfen wir uns auf mehr Normalität freuen, das gilt auch für das Reisen", sagte Bundesaußenminister Heiko Maas am Freitag nach der Bekanntgabe dieses Schritts. Die Reisewarnungen hatten zur Folge, dass die Risiken der Reise und möglichen Kosten zu großen Teilen ausschließlich vom Reisenden zu tragen sind und dass die Reiseversicherung nicht mehr einspringt, wenn man trotz solch einer Warnung in das betroffene Land reist. Zudem streichen viele Anbieter bei solch einer Warnung ihre Reiseangebote in der entsprechenden Region.

RKI nimmt mehrere Länder aus der Risikoeinstufung

Das Robert Koch-Institut (RKI) nahm zudem am Freitag zahlreiche Länder und Regionen aus der Risiko-Einstufung heraus. Seit mehr als einem Jahr gilt eine Reisewarnung des Auswärtigen Amtes für alle Länder, die als Corona-Risikogebiet durch das RKI eingestuft werden. Dazu zählen einfache Risikogebiete mit einer Sieben-Tage-Inzidenz zwischen 500 und 200, Hochinzidenzgebiete mit einer höheren Rate von Neuinfektionen und Virusvariantengebiete, in denen als besonders gefährlich eingestufte Virusmutanten auftreten. In all diesen Fällen warnt das Auswärtige Amt vor "nicht notwendigen, touristischen Reisen"

Ab dem 1. Juli sollen nun die einfachen Risikogebiete aus der Warnung herausgenommen werden. Von nicht notwendigen, touristischen Reisen wird dann lediglich "abgeraten". "Bei aller berechtigten Zuversicht ist das Fehlen einer Reisewarnung aber eines nicht: die Einladung zur Sorglosigkeit", mahnte Maas. "Reisen mit Vernunft und Augenmaß, das ist das Motto dieses Sommers." Niemand könne sich im Sommer 2021 darauf berufen, im Urlaub von der Pandemie überrascht worden zu sein.

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Bereits ab Sonntag gelten eine ganze Reihe von Ländern innerhalb und außerhalb Europa nicht mehr als Corona-Risikogebiete. Unter anderem werden mit Tirol und Vorarlberg die letzten österreichischen Bundesländer aus der Risikoeinstufung herausgenommen, wie das Robert-Koch-Institut am Freitag mitteilte. Auch die USA sowie Zypern gelten nicht mehr als Risikogebiete.

Zu den weiteren europäischen Gebieten, die bald keine Risikogebiete mehr sind, gehören die griechischen Regionen Berg Athos, die Nördliche Ägäis, Ostmakedonien und Thrakien sowie Peloponnes. Auch Bosnien und Herzegowina, das Kosovo und Serbien wurden heruntergestuft, ebenso wie große Teile von Kroatien. Die portugiesische Insel Madeira sowie die norwegischen Provinzen Innlandet und Viken und die Schweizer Kantone Bern und Thurgau sind ebenfalls keine Risikogebiete mehr.

Mehrere Länder wurden aber auch hochgestuft: Malaysia, die Mongolei, Namibia und Sri Lanka gelten ab Sonntag als Hochinzidenzgebiete.

Sendung: Radioeins, 11.06.2021, 15 Uhr

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