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Audio: Inforadio | 27.06.2021 | O-Ton Michael Müller | Quelle: dpa/Fabian Sommer

Corona-Tests und Impfnachweise

Müller befürwortet strengere Kontrollen von Reiserückkehrern

In der Diskussion um schärfere Corona-Kontrollen von deutschen Reiserückkehrern plädiert der Berliner Regierende Bürgermeister Michael Müller klar dafür. Die Gefahren, die Urlauber mit nach Deutschland bringen könnten, seien zu groß.

Der Berliner Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) hat sich für strengere Regeln für Corona-Tests bei der Rückkehr von Urlaubern nach Deutschland ausgesprochen. Er sei eindeutig dafür, sagte Müller, der derzeit auch Vorsitzender der Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) ist, in der ZDF-Sendung "Berlin direkt" am Sonntagabend. "Diese Stichproben reichen nicht, die im Moment von der Bundespolizei umgesetzt werden", so der SPD-Politiker.

Es gebe auch gar keinen Grund dafür, das nicht flächendeckend zu kontrollieren. "Sie können schon bei der Anreise kontrollieren, wer hat den entsprechenden negativen Testnachweis. Und dann hier nach einer bestimmten Quarantänezeit auch mit einem erneuten Test gegenchecken, dass man auch wirklich negativ ist", erklärte Müller. "Es ist schön, wenn die Menschen Urlaub machen können, aber wir wollen die Gefahren ja nicht zurückbekommen hier nach Deutschland."

Corona-Infektionen in Berlin-Mahlsdorf

Zahl der mutmaßlichen Delta-Fälle in Grundschule steigt weiter

Inzwischen sind 17 Kinder und zwei Lehrkräfte einer Grundschule im Berliner Osten mit dem Coronavirus infiziert - womöglich handelt es sich dabei um die Delta-Variante. Eine infizierte Lehrerin war bereits zwei Mal geimpft.

Müller: "Brauchen keinen erneuten Lockdown"

Mit Blick auf die rasche Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus hatte zuvor Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) strengere Einreisekontrollen gefordert. Er verlangte in der "Bild am Sonntag", dass Urlauber an den Grenzen engmaschig auf Impfausweise und negative Corona-Tests kontrolliert werden. Bund und Land befänden sich in enger Abstimmung, um strengere Kontrollen während der Reisezeit sicherzustellen.

Zur Diskussion um eine mögliche vierte Corona-Welle im Herbst sagte Müller: "Wenn wir nicht mit neuen Varianten, mit einer neuen großen Infektionswelle konfrontiert sind, glaube ich, werden wir über den Impffortschritt so einen guten Schutz haben, auch für die jetzt bekannte Delta-Variante, dass wir keinen erneuten Lockdown brauchen." Aber auch im Herbst werde der Gesundheitsschutz im Vordergrund stehen.

Interview | Cottbusser Chefärztin Peltroche

"Die Delta-Variante wird nur bei steigenden Inzidenzen problematisch"

Auch wenn derzeit die Corona-Neuinfektionen weiter sinken, blicken viele mit Sorge auf die Delta-Variante. Sie nimmt auch in Deutschland zu. Die Chefärztin der Mikrobiologie am Cottbuser Carl-Thiem-Klinikum, Heidrun Peltroche, ordnet die Zahlen dazu ein.

Müller hofft auf andere Stiko-Einschätzung bei Kinder-Impfungen

Mit Blick auf den Präsenzunterricht setze Müller auf den weiteren Impffortschritt. "Wir werden mit Masken- und Testpflicht in den Präsenzunterricht starten nach den Ferien, das haben viele Länder so vor", sagte Müller. "Und natürlich haben wir auch einen Impffortschritt bei den Eltern und den Kindern und Jugendlichen, die auch die Impfangebote annehmen können."

Zum Schutz auch vor der ansteckenderen Delta-Variante sei das Impfen der Lehrerinnen und Lehrer, der Eltern, aber auch der Schülerinnen und Schüler das A und O, sagte der SPD-Politiker. "Insofern hoffe ich sehr, dass auch Herr Spahn die Initiative ergreifen kann, um mit der Stiko zu klären, ob man nicht anhand einer größeren Datenbasis eine gute Empfehlung auch für die Kinder aussprechen kann und das Impfen wirklich vorantreiben kann."

Die Ständige Impfkommission (Stiko) hat bisher empfohlen, dass nur Kinder und Jugendliche zwischen 12 und 17 Jahren geimpft werden sollen, die bestimmte Vorerkrankungen haben. Der Stiko zufolge sind wegen der relativ kleinen Gruppe von rund 1.100 Kindern und Jugendlichen in der Zulassungsstudie und einen Beobachtungszeitraum von nur zwei Monaten mögliche schwere Nebenwirkungen nicht hinreichend auszuschließen.

Sendung: Inforadio, 27.06.2021, 22 Uhr

 


Die Kommentarfunktion wurde am 21.06.2021 um 22:40 Uhr geschlossen

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