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Audio: rbb24 Inforadio | 03.05.2022 | Thorsten Gabriel | Quelle: dpa/Anp

Corona-Infizierte

Brandenburg und Berlin verkürzen Isolationsfrist auf fünf Tage

Sowohl in Brandenburg als auch in Berlin ist die fünftägige Isolation für Corona-Infizierte jetzt beschlossene Sache. Nach dem Berliner Senat hat dies nun auch das Gesundheitsministerium in Potsdam auf den Weg gebracht.

Der Berliner Senat hat am Dienstag eine kürzere Isolationsfrist im Fall einer Corona-Infektion beschlossen. Künftig müssten sich Infizierte nur noch für mindestens fünf Tage isolieren - wenn sie 48 Stunden symptomfrei sind und einen zertifizierten negativen Test vorweisen können, sagte Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) am Dienstag nach einer Sitzung des Senats. Bislang waren auf Basis verschiedener Kriterien sieben bis zehn Tage Isolierung vorgeschrieben.

Corona-Pandemie

Gesundheitsminister wollen Isolation auf fünf Tage verkürzen

Auch Brandenburg verkürzt Isolationsdauer

Auch in Brandenburg wird die Isolation nach einem positiven Corona-Test auf fünf Tage verkürzt, wie das Gesundheitsministerium in Potsdam am Dienstag mitteilte. Ein abschließendes Freitesten ist nicht mehr nötig, wird aber empfohlen. Voraussetzung für die verkürzte Isolation ist aber in beiden Bundesländern eine 48-stündige Symptomfreiheit.

Wenn am fünften Tag noch Symptome bestehen, verlängert sich die Absonderung entsprechend, bis diese 48 Stunden Symptomfreiheit erreicht sind - längstens jedoch auf zehn Tage. Zudem entfällt in Berlin und Brandenburg die Quarantäne für Kontaktpersonen vollständig. Ihnen wird aber ebenfalls empfohlen, sich selbst zu testen.

"Die Corona-Lage hat sich in den vergangenen Wochen deutlich entspannt. Mit dem Ende der kalten Jahreszeit und mehr Aufenthalten im Freien sinkt das Risiko für Atemwegsinfektionen, die Krankenhausbelastung ist stabil", begründete Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) diesen Schritt.

Die neuen Isolationsfristen sollen in beiden Ländern voraussichtlich ab Freitag (6. Mai) gelten. teilten Senat und Gesundheitsministerium mit.

Nur bei Symtpomfreiheit

Der Berliner Senat hatte das Thema bereits bei der Sitzung am Dienstag der Vorwoche diskutiert, eine Entscheidung aber wegen offener Fragen noch einmal verschoben. Zuletzt hatten auch die Gesundheitsminister von Bund und Ländern noch einmal über die Fristverkürzung diskutiert und sich grundsätzlich darauf verständigt. Zur Begründung verwiesen sie nach ihrer Schaltkonferenz am vergangenen Donnerstag auf die zunehmende Immunität in der Bevölkerung und mildere Corona-Verläufe mit der Omikron-Variante.

Über die Quarantäne- und Isolationsregeln wurde bereits seit Längerem immer wieder diskutiert. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) und die Länder wollten die verpflichtende Isolation ursprünglich zum 1. Mai auslaufen lassen und auf Freiwilligkeit setzen, was auf viel Kritik stieß. Lauterbach rückte in der Folge von dem Vorhaben wieder ab.

Bei einer Sitzung des Hygienebeirats sei allerdings, so Berlins Regierende Bürgermeisterin, deutlich geworden, dass von Seiten der Eltern weiterhin Tests an Schulen gewünscht seien. Deshalb würden die Schülerinnen und Schüler vorerst bis Pfingsten auch weiterhin zweimal pro Woche auf Corona getestet. In Brandenburg gibt es bereits seit Montag vergangener Woche keine Testpflicht mehr in Schulen und Kitas.

Senatsverwaltung will Frist verlängern

Corona-Testpflicht in Berliner Schulen soll mindestens bis Pfingsten bleiben

Die Maskenpflicht in Berliner Schulen ist gefallen, doch anders als in Kitas wird hier vorerst an der Corona-Testpflicht festgehalten. Das hat der rbb am Montagabend erfahren. Nur bei der Häufigkeit der Tests wird sich etwas ändern.

Immer weniger Corona-Patienten auf Intensiv-Stationen

Inzwischen hat sich die Corona-Lage auf den Intensivstationen der Berliner Krankenhäuser weiter entspannt. Aktuell sind noch 4,8 Prozent der Intensivbetten mit Covid-19-Patienten belegt, wie der Senat am Montag mitteilte. Demnach werden aktuell 52 Menschen auf Intensivstationen behandelt, davon werden 36 beatmet.

Die Warnampel des Berliner Senats war am Sonntag dementsprechend erstmals seit Sommer wieder auf Grün gesprungen. Das ist der Fall, wenn weniger als fünf Prozent der Intensivbetten in Berlin mit Corona-Patienten belegt sind.

Ähnlich ist die Situation in Brandenburger Kliniken. Auch hier ist die Ampel für den Anteil von Intensivfällen unter Corona-Patienten mit 5,5 Prozent im grünen Bereich. Am Montag (2. Mai) wurden 375 Personen mit einer Corona-Erkrankung in Brandenburger Krankenhäusern behandelt, davon liegen 39 auf Intensivstationen, 26 müssen beatmet werden.

Sendung: rbb24 Inforadio, 03.05.2022, 13:40 Uhr

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