Berliner Krankenhäuser - Immer weniger Corona-Patienten liegen auf Intensivstationen

Mo 02.05.22 | 13:04 Uhr
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Eine Intensivfachpflegerin betreut auf der Intensivstation des Gemeinschaftskrankenhauses Havelhöhe einen Covid-19-Patienten. (Quelle: dpa/Christoph Soeder)
Audio: rbb 88,8 | 02.05.2022 | Andreas Marschner | Bild: dpa/Christoph Soeder

Gute Nachrichten von den Berliner Intensivstationen: Die Zahl der Corona-Patienten nimmt immer weiter ab. Damit steht eine Warnampel des Senats erstmals seit Langem wieder auf Grün. Und bei den Neuinfektionen wurde eine große Marke überschritten.

Die Corona-Lage auf den Intensivstationen der Berliner Krankenhäuser hat sich weiter entspannt. Aktuell sind noch 4,8 Prozent der Intensivbetten mit Covid-19-Patienten belegt, wie der Senat am Montag mitteilte. Demnach werden aktuell 52 Menschen auf Intensivstationen behandelt, davon werden 36 beatmet.

Zum Vergleich: Vor einem Monat waren es noch 94 Corona-Intensivpatienten, vor zwei Monaten waren es 141. Während der Delta-Welle im Dezember 2021 lagen noch in bis zu 25 Prozent der Intensivbetten Menschen mit einer Corona-Infektion, Anfang des vergangenen Jahres waren es sogar noch gut 35 Prozent.

Intensiv-Warnampel erstmals seit Sommer 2021 auf Grün

Die Warnampel des Berliner Senats war am Sonntag dementsprechend erstmals seit Sommer wieder auf Grün gesprungen. Das ist der Fall, wenn weniger als fünf Prozent der Intensivbetten in Berlin mit Corona-Patienten belegt sind.

Die Intensivbettenauslastung ist neben der Sieben-Tage-Inzidenz und der 7-Tage-Hospitalisierungsinzidenz einer von drei Indikatoren, wonach die Berliner Landesregierung die Pandemie bewertet. Bei mehr als fünf Prozent Auslastung der Betten springt die Ampel auf Gelb, bei mehr als 20 Prozent auf Rot.

Am Wochenende hatte die Zahl der amtlich registrierten Corona-Infektionen seit Beginn der Pandemie in Berlin derweil eine Million überschritten. Bis Montag wurden 36 weitere Ansteckungen gemeldet, die Gesamtzahl liegt nun bei 1.000.246.

TU-Modellierer sehen tatsächlichen Rückgang der Infektionen

Nach den registrierten Daten steckten sich in den vergangenen sieben Tagen rechnerisch 503,2 von 100.000 Berlinerinnen und Berlinern an; das waren gut 100 mehr als vor einer Woche. Bundesweit lag die Sieben-Tage-Inzidenz am Montag bei 639,5.

Experten gehen davon aus, dass viele Fälle nicht erfasst werden, weil auf positive Schnelltests häufig kein PCR-Test mehr folgt. Andererseits: "Unsere Modelle zeigen derzeit einen ähnlichen Rückgang wie die Meldeinzidenzen", teilten Modellierer um Kai Nagel von der TU Berlin vor zwei Wochen mit. "Das deutet darauf hin, dass es sich hier nicht um ein Artefakt einer geänderten Teststrategie handelt, sondern um einen realen Rückgang."

Mit einem neuerlichen Anstieg der Fallzahlen rechnen die Experten der TU Berlin bis Ende des Sommers aber nicht - solange die Omikron-BA.2-Variante weiter das Geschehen beherrsche.
"Allerdings ist damit zu rechnen, dass die Inzidenzen höher bleiben werden als in den letzten Sommern", schreibt das Team um Nagel. "Und es ist damit zu rechnen, dass auch zukünftig neue Virusvarianten auftauchen werden, welche dann sogar mitten im Sommer zu Infektionswellen führen können."

Sendung: rbb 88,8, 02.05.2022, 12 Uhr

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28 Kommentare

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  1. 28.

    Ja,ich habe es ja auch geschrieben..
    Da du es ja offenbar nicht bist,wäre mir eine Antwort auf meine beiden Fragen lieber gewesen. Aber keine Antwort ist ja irgendwie dann doch eine Antwort,besonders von Leuten,die sonst immer für alles eine Erklärung haben.

    Die Antwort von Blanca ist übrigens nicht plausibel.
    Durchgehende Vorgänge wie Impfen oder Durchmachen von Krankheitsverläufen können keine fehlenden Auswirkungen eines abrupten Wegfall von Maßnahmen erklären.

    Wann ist denn die Pandemie eigentlich beendet? Welche Bedingungen müssen erfüllt sein?

  2. 27.

    Ich würde mich über einen Artikel über die Machenschaften internationaler Finanzinvestoren freuen, die im großen Stil Arztpraxen bei uns aufkaufen und Klienten dann überbehandeln, damit Aktionäre profitieren. Das scheint ein Geschäftsmodell für Vermögende, ein Monopol, da sollte der Klient langsam Angst bekommen. Das Kapital entscheidet über das Leben. Ein riesiger Skandal und niemanden interessiert es. Wohin geht die Reise, wenn das Kapital auf allen Ebenen Allmacht hat?

  3. 26.

    ""Unsere Modelle zeigen derzeit einen ähnlichen Rückgang wie die Meldeinzidenzen", teilten Modellierer um Kai Nagel ..."
    Warum muss der RBB dies zitieren? Reicht es nicht, dass die Truppe um Nagel schon mehrmals und teils krass daneben lag? Wie sollte man deren Expertise beurteilen? In der Schule hätten sie für ihre Arbeit ne 5 bekommen und wären nicht versetzt worden.
    Ich brauche keinen Hochleistungsrechner, um aus dem Verlauf der Testzahlen und der von ALM gemeldeten Testquote, dem Hospitalisierungsverlauf auf Normalstationen, eventuell unter Berücksichtigung der internationalen Entwicklungen, zu schließen, DASS der Rückgang signifikant ist.
    Und deshalb interessieren mich auch deren weitere Spekulationen um die nächsten Varianten nicht.

  4. 25.

    Ihr Gedankenspiel „verkauft“ sich aber nicht so gut.
    Sie wissen doch schlechte Nachrichten sind gute Nachrichten.
    Und ihr Gedankenspiel wird sich, wie auch alle anderen, erst wenn es ggf. da ist als zutreffend erweisen.
    Daher ist der Informationsgehalt eher nicht vorhanden finde ich…. genauso wie Lauterbachs Warnung vor dem killervirus im Herbst.
    https://www.focus.de/gesundheit/news/so-toedlich-wie-delta-lauterbach-mahnt-doch-virologen-halten-killervarianten-szenario-fuer-unwahrscheinlich_id_85732997.html

  5. 24.

    Wie das sein kann?

    Na durchs Impfen, durch die Menschen, die es schon hatten etc. Zusätzlich wird die Omikronvariante immer als mild betitelt.

    Und zu Ihrem anderen Post bzgl. der neuen Varianten. Es wird bestimmt noch weitere Varianten geben. Das Virus verändert sich laufend. Jetzt beginnt bald wieder die große Reisewelle etc. Es könnte also durchaus sein, dass ab dem Spätsommer die nächste Variante kommt. Alles andere würde ja bedeuten, dass das Virus sich nicht mehr entwickelt (egal ob positiv oder negativ) und die Pandemie quasi demnächst vorbei wäre. Das ist eine schöne Vorstellung, aber nicht sehr realistisch.

  6. 22.

    Wie ja schon geschrieben, empfinde ich persönlich eine derart vage Formulierung (wie Sie ja auch selbst schreiben) überhaupt nicht als irgendwie bedrohlich, sondern nehme diese Information einfach mal ganz entspannt, sozusagen im Vorbeigehen, mit und damit hat sich‘s dann auch schon …

    Wobei ich mir nun doch noch ein kleines Gedankenspiel erlauben möchte: Mal angenommen, dass uns das Virus in Zukunft nicht nur in der kalten Jahreszeit, sondern auch in den Sommermonaten – also permanent – begleiten würde, so dass unser Immunsystem quasi ständig mit ihm in Kontakt kommt … dann könnte das doch eventuell bedeuten, dass es dadurch so gut im „Training“ ist und bleibt, dass uns eine Infektion gar keine nennenswerten Probleme mehr bereitet – womit wir dann wohl in der sogenannten endemischen Phase wären … Find ich spannend; das wär doch mal was! Schon allein aus dem Grund, diesen Gedankengang gehabt zu haben, bin ich für diese – für mich also durchaus wertvolle – Information dankbar : )

  7. 21.

    Es würde schon reichen wenn man den Iststand bewertet ohne wie immer gleich hinterher zu schieben man vermutet es könnte durchaus sein das möglicherweise….
    Das Modellierer noch immer zu Rate gezogen werden… naja das scheint noch immer der gleiche Grund zu sein.
    https://www.nzz.ch/meinung/corona-und-die-modellierer-ihre-prognosen-liegen-oft-daneben-ld.1624036
    Getreu dem Motto … wer oft genug warnt hat irgendwann auch mal recht.

  8. 19.

    Bei mir persönlich löst diese Information ganz und gar keine Angst aus … Ich finde sie tatsächlich ganz „nüchtern informativ“; nicht besonders spannend, aber auch keineswegs „wertlos“. Ist doch interessant, zu wissen, was da eventuell noch auf uns zukommen könnte …

  9. 18.

    Seit 2020 ist es langweilig - immer dasselbe Theater. Im Sommer denken viele dass das Virus weg ist (weil die höheren Aussentemperaturen direkt reduzierenden Einfluss auf die Inzidenzen nehmen und im Herbst klagen dieselben, dass dann angeblich die Politik mit dem Irrsinn wieder loslegt, anstatt die Klappe nicht so weit aufzureißen und die virologischen Fakten und Ergebnisse vollkommen den beruflichen Virologen zu überlassen.

  10. 17.

    "Oder stören Sie sich an der Aussage, dass damit zu rechnen ist, „dass auch zukünftig neue Virusvarianten auftauchen werden, welche dann sogar mitten im Sommer zu Infektionswellen führen können“?"
    Ach wissen Sie, die Aussage selbst ist insofern korrekt, dass tatsächlich ein derartiges Ereignis sehr wahrscheinlich ist. Es ist ganz normal wenn Viren mutieren, haben sie schließlich schon immer gemacht. Störend ist, wenn man dabei vergisst zu erwähnen dass daraus keine allgemeine Bedrohungslage zwangsläufig resultiert. Mit anderen Worten: es fehlt die Information zu Plausibilität und Relevanz, wodurch die Information gleichzeitig angstauslösend und wertlos ist.

  11. 15.

    „Wie sieht denn die Realität aus? Nach Pandemie jedenfalls eher nicht mehr.
    Und dass es neue Virusvarianten geben wird,ist eine triviale Aussage.“

    Eben ganz genau so sieht die Realität aus: dass es neue Virusvarianten geben wird. Wie gefährlich die dann sein werden, wird sich zeigen. Daher ist es auch reichlich verfrüht, jetzt schon von einem Ende der Pandemie zu sprechen. Zumal, wenn Sie sich anschauen, was z.B. gerade in China los ist. Wenn Sie so wollen, sah es die letzten beiden Jahre im Sommer auch jeweils nicht mehr nach Pandemie aus. Niemand vermag vorherzusagen, was im Herbst eventuell wieder auf uns zukommt. Ich sage nicht, dass … aber dass es keineswegs ausgeschlossen ist …

  12. 14.

    Wie sieht denn die Realität aus? Nach Pandemie jedenfalls eher nicht mehr.
    Und dass es neue Virusvarianten geben wird,ist eine triviale Aussage.

  13. 13.

    Wie kann das sein trotz vieler weggefallener Maßnahmen? Ein Wunder? Ich bin verwirrt.

  14. 12.

    Sowas kommt von Theoretikern, Mathematikern und irgendwelchen Stubenhockern ohne Soziale Komponente??

  15. 11.

    Um die Zahlen wieder auf rot springen zu lassen braucht man nur die Anzahl der Intensivbetten zu reduzieren so wie es vor einem Jahr bereits gemacht wurde. Mitte 2021 gab es viel mehr Intensivbetten als aktuell.

  16. 10.

    Wer weiß eigentlich, wie sich die Varianten untereinander absprechen? Wenn eine neue Variante erscheint, verschwindet die alte. Sie wird nicht nur prozentual weniger, sondern verschwindet gänzlich (s. STATISTA). Auch die Grippe hat sich diesem System anscheinend größtenteils untergeordnet. Weiß jemand Genaueres?

  17. 9.

    „aber natürlich muss gleich gesagt werden das es möglicherweise viel schlimmer werden kann als im letzten Sommer.“

    Das steht da doch überhaupt nicht. Sondern lediglich, dass damit zu rechnen ist, „dass die Inzidenzen höher bleiben werden als in den letzten Sommern“ – was ja nun auch erst mal nicht weiter schlimm ist, solange es nicht zu einer vermehrten Zahl schwerer Verläufe kommt.

    Oder stören Sie sich an der Aussage, dass damit zu rechnen ist, „dass auch zukünftig neue Virusvarianten auftauchen werden, welche dann sogar mitten im Sommer zu Infektionswellen führen können“?
    Wenn die Leute doch aber zu dieser Erkenntnis gelangt sind … warum sollten Sie sie für sich behalten? Weil es Ihnen persönlich besser in den Kram passen würde? Mir scheint, die einzige Aussage, die Sie akzeptieren würden, wäre „Hiermit erklären wir die Pandemie offiziell für beendet“ … Klar, würden wir uns das wohl alle wünschen. Leider ist die Realität aber nun mal kein Wunschkonzert …

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