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Audio: Lars Becker | Quelle: IMAGO / Jan Huebner

2:3-Pleite

Hertha verliert wildes Spiel gegen Bayern München

Hertha BSC hat knapp gegen den FC Bayern München verloren. In einem phasenweise wilden Spiel mussten sich die Berliner trotz ordenlicher Leistung geschlagen geben. Der Rekordmeister zeigte sich vor dem Hertha-Tor eiskalt.

In einem insbesondere in der ersten Halbzeit wilden Fußballspiel hat Hertha BSC in der Bundesliga gegen Rekordmeister Bayern München eine Niederlage hinnehmen müssen. Die Berliner verloren im Olympiastadion mit 2:3 (2:3) gegen das Team von Julian Nagelsmann.

Zwar zeigten die Blau-Weißen insgesamt eine ordentliche Leistung, insbesondere die herausragende Effektivität der Münchner sorgte am Ende aber für einen verdienten Bayern-Sieg.

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Der Spielverlauf

Zwar übernahm der FC Bayern von Beginn an die Kontrolle und hatte mehr Ballbesitz, doch die erste Chance gehörte der Hertha, die in den ersten Minuten insgesamt einen durchaus mutigen Auftritt zeigte. Nach einem Ballgewinn im Mittelfeld zog Dodi Lukebakio schnell über die linke Seite, seinen Abschluss vom Strafraumeck musste Manuel Neuer zur Ecke lenken (4. Minute). Die nächste Gelegenheit hatten dann aber die Gäste, die prompt trafen. Nach einem Missverständnis zwischen Suat Serdar und Agustin Rogel hatte Bayern plötzlich viel Platz, über Sadio Mane kam der Ball zu Jamal Musiala, der aus acht Metern zur frühen Führung für den Rekordmeister traf (12.).

Doch Hertha versuchte weiter, durch Konter gefährlich werden. In der 27. Minute ging es wieder schnell über die linke Seite, ein Zuspiel von Serdar konnte Davie Selke, der am Samstag Stevan Jovetic ersetzte und sein 200. Bundesligaspiel absolvierte, zunächst im Strafraum nicht kontrollieren. Marco Richter holte den Ball aber zurück und zog sofort ab. Um den gefährlichen Schuss zu parieren, musste sich Neuer strecken, konnte den Ball so aber aus dem Winkel fischen.

Deutlich effizienter zeigten sich die Münchner auf der anderen Seite. Ein Doppelschlag von Eric Maxim Choupo-Moting erhöhte die Führung innerhalb kürzester Zeit auf 3:0 (37.+38.). Der Stürmer bestätigte seine bestechende Form kurz vor der WM in Katar, gegen die es auf den Tribünen von beiden Fanlagern Spruchbänder und Proteste gab, und nutze die Unruhe in Herthas Abwehr für zwei Tore aus.

Als sich schon Ernüchterung im ausverkauften Olympiastadion breit machte, kam Hertha zurück. Zunächst sorgte Lukebakio nach einer schönen Flanke per Direktabnahme sehenswert für das 1:3 (40.). Wenig später wies der Videoschiedsrichter den Unparteiischen Bastian Dankert auf ein Foulspiel im Strafraum hin, den fälligen Elfmeter verwandelte Selke sicher zum 2:3 (45.). Hertha war zur Halbzeit zurück im Spiel.

Bayern in Halbzeit zwei mit mehr Kontrolle

Nach dem Wiederanpfiff spielte das Team von Julian Nagelsmann sofort mit viel Druck und kam zum 4:2 (57.). Der Treffer, erzielt durch ein Eigentor von Rogel, wurde allerdings nach einem minutenlangen Video-Check wegen einer Abseitssituation zuvor aberkannt. Dennoch taten sich die Blau-Weißen jetzt immer schwerer, für Entlastung zu sorgen. Bayern hatte das Spiel unter Kontrolle.

Die Nagelsmann-Elf spielte die Partie ohne große Hektik zu Ende. Hertha fand keine Wege mehr, den Gästen noch einmal gefährlich zu werden und musste die knappe Niederlage hinnehmen.

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Die Kurz-Analyse

Es war insbesondere die Effektivität, die am Samstag im Olympiastadion den Unterschied zwischen Hertha und Bayern ausmachte. Zwar kamen auch die Berliner immer wieder gefährlich vor das Tor, scheiterten aber zu oft an Manuel Neuer oder verloren Bälle in letzter Sekunde im Strafraum. Anders machten es die Münchner. Insbesondere Choupo-Moting zeigte seine Stürmer-Qualitäten.

Hertha kann dennoch auf den mutigen Auftritt gegen den FC Bayern aufbauen, sollte in den zwei verbliebenden Spielen vor der Weltmeisterschaft nun aber punkten, um entspannter in die WM-Pause gehen zu können. Der VfB Stuttgart (Dienstag, 20:30 Uhr) und der 1. FC Köln (Samstag, 15:30 Uhr) sind eher auf Herthas Level als der FC Bayern, der durch den Sieg den Druck auf Tabellenführer Union Berlin erhöht.

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Sendung: rbbUM6, 5.11.2022, 18 Uhr

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