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Blick auf die Eberswalder Stadtschleuse am Finowkanal | Quelle: rbb/Katharina Albrecht

Umstrittene Namensgebung

Neuer Rad- und Gehweg in Eberswalde freigegeben

Am Dienstagnachmittag wurde in Eberswalde ein neuer Geh-und Radweg freigegeben. Der 400 Meter lange Abschnitt zwischen der innerörtlichen Bundesstraße 167 und dem Finowkanal, soll den Treidelweg besser an den Stadtteil Finow anbinden. Seit September wurde an der neuen Straße gebaut. Das Projekt kostet 630.000 Euro.

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Namensgebung ist umstritten

Die neue Straße ist nach der Kunstturnerin Erna Bürger benannt. Bürger wurde 1909 in Eberswalde geboren und holte bei den Olympischen Spielen in Berlin 1936 Mannschaftsgold im Turnen. Der neue Straßenname "Erna-Bürger-Weg" wurde von der Eberswalder Stadtverordnetenversammlung im November 2020 mehrheitlich angenommen. Trotzdem ist der Name umstritten. Götz Trieloff, Vorsitzende der FDP/Bürgerfraktion im Stadtparlament, merkte in der Diskussion um den Namen im vergangenen Jahr an, dass es nicht ausgeschlossen sei, dass Erna Bürger über Verbindungen zur Obrigkeit im Nazi-Deutschland verfügt haben könnte. Anne Fellner, Baudezernentin der Stadt Eberswalde, entgegnete der Kritik, dass es keine ungeklärten oder bedenklichen Aspekt im Lebenslauf der Turnerin gegeben habe.

Bedenken an der Namensgebung äußert auch der fraktionslose Stadtverordnete Carsten Zinn. In einer E-Mail an die Eberswalder Bauderzernentin, die auch an den rbb gesendet wurde, schreibt Zinn: "Eine deutsche Olympiasiegerin im Mannschaftsturnen der Olympischen Spiele 1936 in der Hauptstadt des verbrecherischen Naziregimes in Berlin mit Eberswalder Wurzeln im Nachhinein zu glorifizieren und damit geschichts-, kultur- und sportpolitisch immens aufzuwerten, findet meine tiefste Ablehnung." Seine Teilnahme an der öffentlichen Freigabe des neuen Geh-und Radwegs hatte Zinn deshalb abgesagt.

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