Nach Plänen für Ende des Testbetriebes - Bahnkundenverband fordert mit Petition den Erhalt der Schorfheide-Bahn RB 63

Di 31.05.22 | 15:18 Uhr
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Ein Zug der RB36 steht im Bahnhof Joachimsthal
Audio: Antenne Brandenburg | 31.05.2022 | Templins Bürgermeister Detlef Tabbert | Bild: rbb/Björn Haase-Wendt

Der Deutsche Bahnkunden-Verband Nordost (DBV) hat im Internet eine Petition für den Weiterbetrieb der Regionalbahnstrecke RB 63 zwischen Templin und Joachimsthal gestartet. Knapp 700 Bürgerinnen und Bürger haben bereits unterschrieben [www.bahnkunden.de].

Tabbert kritisiert Pläne für Einstellung des Testbetriebes

Der Templiner Bürgermeister Detlef Tabbert (Linke) unterstützt die Forderungen. Er sagte dem rbb am Dienstag: "Es ist für uns unverständlich, dass die Landesregierung ohne Rücksprache den Probebetrieb einstellen will, wo alle Kommunen und Landkreise an der Strecke sich bereiterklärt haben, auch im Jahre 2023 ihren finanziellen Beitrag zum Probebetrieb zu leisten." Es müsse nicht nur der Strecken-Abschnitt zwischen Templin und Joachimsthal, sondern bis Eberswalde betrachten werden, so Tabbert weiter. Die Verbindung sei gerade als Alternative in Zeiten des Klimawandel wichtig und erschließe den Nordosten Brandenburgs.

Die Petition soll nach Ablauf an Brandenburgs Verkehrsminister Guido Beermann (CDU) übergeben werden. Die Landkreise Barnim und Uckermark sowie die Ämter Gerswalde und Joachimsthal haben von der Landesregierung bereits im Januar einen dauerhaften Betrieb der Bahnstrecke gefordert.

RB 63 kommt erneut in den Infrastruktur-Ausschuss

Die sogenannte Schorfheide-Bahn der Regionalbahn RB63 wurde 2018 von Eberswalde (Barnim) über Joachimsthal nach Templin in der Uckermark verlängert. Seitdem läuft auf der Strecke ein Probebetrieb. In einer Sitzung des Landtages vor zwei Wochen hieß es, dass die Linie im Dezember 2022 eingestellt werden soll. Grund dafür seien unter anderem die niedrigen Fahrgastzahlen.

Freie Wähler, Linke und AfD erreichten, das sich der Infrastruktur-Ausschuss des Landtages nochmals mit der Regionalbahn 63 beschäftigten muss. Auch der DBV-Länderverband Nordostdeutschland kritisierte diese Entscheidung die Entscheidung zum Ende des Testbetriebs und verwies auf die Corona-Pandemie als Zeitpunkt der Auswertung der Fahrgastzahlen.

Sendung: Antenne Brandenburg, 31.05.2022

2 Kommentare

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  1. 2.

    Zur Steigerung der Fahrgastzahlen würde nicht nur ein dichterer Takt, sondern auch die Anhebung der Streckengeschwindigkeit und die Modernisierung der Zugangsstellen (barrierefrei) beitragen. Unfair ist es, die durch Corona geminderten Fahrgastzahlen heranzuziehen, um die Abbestellung zu begründen. Fahrgäste, die nicht mehr zwischen Templin und Joachimsthal fahren können, fahren auch nicht weiter nach Eberswalde und fehlen in diesem Abschnitt.

  2. 1.

    Ein Zug, der nur alle zwei Stunden fährt, lockt, wie man auch an den Fahrgastzahlen hatte sehen können, kaum einen Pendler aus dem Auto heraus, sondern nur Wochendausflügler an. Ohne dichteren Takt taugt diese Verbindung deshalb wenig für die vielbeschworene Verkehrswende. Den mitzufinanzieren würde aber garantiert die Anliegergemeinden überfordern.

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