Seit August flüchten immer mehr Menschen über die Belarus-Polen-Route nach Deutschland. Sie kommen überwiegend aus dem Irak, Iran, Jemen und Syrien. Allein im Oktober hat die Bundespolizei bislang mehr als 4.200 illegale Einwanderungen registriert.

Doch viele Geflüchtete hängen im Grenzgebiet zwischen Belarus und Polen fest. Die schutzsuchenden Menschen hungern, verdursten und erfrieren. Der Verein "Wir packen's an" aus Bad Freienwalde (Märkisch-Oderland) hat Spenden für die Geflüchteten gesammelt. Am Mittwoch ist ein Transporter mit Hilfsgütern nach Polen gestartet.

Seit den Morgenstunden ist der 7,5-Tonner unterwegs. Der Laderaum sei bis unter die Decke vollgepackt mit lebensnotwendigen Dingen, die gespendet wurden, erzählt Axel Grafmanns, Geschäftsführender Vorstand des Bad Freienwalder Vereins: "Wir haben Schlafsäcke und Decken, um die Menschen erstmal warm zu halten, Powerbanks für Handys, dass die Menschen mal zu Hause anrufen können und auch Essen - hochkalorische Müsliriegel."

Grafmanns begleitet den Transport, um zu gewährleisten, dass die Spenden genau da ankommen, wo sie gebraucht werden. Innerhalb von zwei Wochen ist der Hilfsverein mit Spenden überschüttet worden. 14.000 Euro sind zusammen gekommen, von denen die Hilfsgüter gekauft wurden. Mittwochnachmittag soll der Laster im polnisch-belarusischen Grenzgebiet ankommen, berichtet Grafmanns: "Wir fahren nach Bialystok, das ist in Ostpolen. Da gibt's ein zentrales Lager von den ganzen kleinen Gruppen, die dort an der Grenze sind, und von dort wird es dann weiterverteilt."

Axel Grafmanns will in der Grenzregion auch Kontakte knüpfen, um für weitere Spendenaktionen gewappnet zu sein. Er gehe nicht davon aus, dass sich die Situation schnell entspannt.

Sendung: Antenne Brandenburg, 27.10.2021, 14:10 Uhr