rbb24
  1. rbb|24
  2. Wirtschaft
Video: Abendschau | 15.01.2021 | Boris Hermel | Quelle: dpa/Jochen Tack

Aufruf an Berliner Unternehmen

Pop und Breitenbach fordern mehr Arbeit im Home-Office

Die Berliner Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (Grüne) und Arbeitssenatorin Elke Breitenbach (Linke) haben angesichts der hohen Infektionszahlen weitere Anstrengungen zur Ausweitung der Arbeit im Home-Office und zur Arbeitsplatzsicherheit gefordert.

"Unser gemeinsames Ziel ist es, die Anwesenheitsquote, wo immer möglich, gegenüber der im normalen Betrieb üblichen Anwesenheit weiter spürbar zu reduzieren", teilten die Senatorinnen am Freitag mit.

Tags zuvor hatte es ein Treffen der Wirtschaftsverwaltung und der Senatsverwaltung für Arbeit und Soziales mit Vertretern von Berliner Unternehmen und Gewerkschaften gegeben.

Arbeit in Großraumbüros weitgehend vermeiden

Das Home-Office solle immer dort zur Regel werden, wo das auf Grund der Art der Tätigkeit möglich sei, heißt es in einer Mitteilung der beiden Senatsverwaltungen. "Die Arbeit in Großraumbüros sollte weitgehend vermieden und die Anzahl der Mitarbeiter vor Ort reduziert werden." Wo trotzdem Arbeiten vor Ort notwendig seien, sollten Hygiene- und Schutzmaßnahmen verstärkt werden.

"Wir haben Einigkeit darüber erzielt, dass die Covid-19-Pandemie unsere Gesellschaft weiterhin vor große Herausforderungen stellt, die sich durch die Verbreitung der Mutation B 1.1.7 noch verschärfen", so die beiden Senatsmitglieder. "Der Schutz von Gesundheit und Leben verpflichtet uns, die Zahl der Kontakte und die Fahrten hin und weg vom Arbeitsplatz weiter zu reduzieren." Unternehmen und Beschäftigte seien aufgerufen, Kontakte zu verringern, um Ansteckungen noch besser zu vermeiden.

Müller sieht "noch Spielraum"

Der Regierende Bürgermeister, Michael Müller, (SPD) sagte am Freitag, er sehe bei den Unternehmen noch Spielraum - auch mit Blick auf die Frage nach einer klareren Home-Office-Regel. "Ich bin der Ansicht, dass Unternehmen in der aktuell angespannten Lage begründen müssen, warum Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter noch vor Ort und in Präsenz arbeiten müssen, wenn andere Möglichkeiten vorhanden sind."

Bund und Länder wollen am Dienstag über mögliche Verschärfungen der Corona-Maßnahmen beraten.

Appell auch von Steinmeier

Ähnlich hatte sich zuvor auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zusammen mit den Spitzen von Arbeitgebern und Gewerkschaften geäußert. "Ermöglichen Sie das Arbeiten von zuhause aus", appellierte Steinmeier am Freitag in Berlin an Unternehmen, Personalverantwortliche und Führungskräfte. "Es ist nötiger denn je."

An die Adresse der Beschäftigten sagte Steinmeier: "Wenn Sie die Möglichkeit haben und es bisher noch nicht tun, arbeiten Sie im Home-Office. Gehen Sie nicht ins Büro, wenn Sie nicht zwingend müssen." Steinmeier betonte: "Wir müssen auch die Kontakte, wo irgend möglich, am Arbeitsplatz reduzieren. Weniger ist mehr, gerade in diesen Tagen."

Sendung: Inforadio, 15.01.2021, 16 Uhr

Artikel im mobilen Angebot lesen