Rekordsumme in Deutschland - Selbstbildnis von Max Beckmann in Berlin für 20 Millionen Euro versteigert

Do 01.12.22 | 20:45 Uhr
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Markus Krause leitet die Auktion des Gemäldes "Selbstbildnis gelb-rosa" von Max Beckmann beim Auktionshaus Villa Grisebach. Das Werk hat den Rekordpreis von 20 Millionen Euro erzielt. (Quelle: dpa/Britta Pedersen)
Video: rbb24 Abendschau | 01.12.2022 | Material: rbb24 Abendschau | Bild: dpa/Britta Pedersen

Für so viel Geld ist in Deutschland noch nie ein Gemälde versteigert worden: 20 Millionen Euro brachte das "Selbstbildnis gelb-rosa" von Max Beckmann am Donnerstag bei einer Auktion ein. Gleichwohl hatte das Aktionshaus mit noch mehr Geld gerechnet.

Das Gemälde "Selbstbildnis gelb-rosa" von Max Beckmann ist am Donnerstagabend in Berlin für 20 Millionen Euro versteigert worden. Damit ist es das teuerste je in der Bundesrepublik versteigerte Kunstwerk. Das Gemälde gilt als Meisterwerk des deutschen Expressionismus und war bislang in Privatbesitz. Nach rbb-Informationen wurde das Bild von einer Schweizer Sammlung erstanden.

Diese Versteigerung löst Beckmanns "Die Ägypterin" als teuerstes hierzulande versteigertes Kunstwerk ab, dieses wurde 2018 für 5,5 Millionen Euro verkauft. Der Auktionserlös für das "Selbstbildnis gelb-rosa" übertraf jedoch nicht den im Voraus geschätzten Wert von 20 bis 30 Millionen Euro.

Die Versteigerung hatte bei 13 Millionen begonnen und erreichte nach dreieinhalb Minuten weitgehend in siebenstelligen Schritten das höchste Gebot für die Bieternummer 469 aus dem Saal. Mit den Nebenkosten, dem so genannten Aufgeld, sind nach Angaben des Auktionshauses 23,2 Millionen Euro zu zahlen.

1943 im niederländischen Exil gemalt

Beckmann malte das nun verkaufte Werk 1943 im niederländischen Exil, wohin er nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten in Deutschland geflohen war. Er schenkte es seiner Frau Mathilde, die es bis zu ihrem Tod 1986 behielt. Anschließend war es Teil einer Schweizer Sammlung, die Öffentlichkeit bekam es erst in den 90er Jahren wieder zu sehen.

Der 1884 geborene Maler gilt als einer der wichtigsten Künstler des 20. Jahrhunderts, der Wert seiner Kunstwerke explodierte in den vergangenen Jahrzehnten. Sein Gemälde "Hölle der Vögel", das zu seinen wichtigsten Anti-Nazi-Statements zählt, wurde 2017 bei Christie's in London für damals 41 Millionen Euro versteigert - nie zuvor wurde so viel für ein Kunstwerk des deutschen Expressionismus bezahlt. Beckmann starb 1950 in New York.

Sendung: rbb24 , 01.12.2022, 21:45 Uhr

14 Kommentare

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  1. 14.

    Mal ganz subjektiv betrachtet, darf jeder geschäftsfähige Mensch vorhandenes Kapital für was auch immer ausgeben und einsetzen (Bilder, Autos und soziales Engagement, …). Unabhängig davon, ob damit Zuspruch oder Ablehnung von anderer Seite erfolgt oder gar gewünscht ist.
    Übrigens. Ab welchem Punkt ist es legitim mit Kartoffelbrei zu werfen? Wenn ich mein Rad aus Not heraus repariere und mir der Nachbar seinen neuen 100.000€-Wagen vorführt?
    Für Kartoffelbrei gibt es angemessenere Verwendung.

  2. 13.

    @Marina Stöbe
    Was hat das hier mit dem Gemälde zu tun. Da frage ich mich, weshalb mancher Unsinn gedruckt wird?

  3. 12.

    Der Wert einer Sache bildet sich nicht über eine subjektive Meinung (Was auch sehr schlimm wäre, zuendegedacht).
    Es muss etwas ungeheuerlich Wertvolles darin schlummern. Für manche ist es verborgen, andere erkennen dies. Das wäre auch nicht weiter zu beanstanden, wenn es nicht Beschädigungsabsichten geben würde...

  4. 11.

    Gehören die Autoren zur Wirtschaftsredaktion oder zur Kulturredaktion? Ausser über die Entstehungsgeschichte und den Aufenthalt liest man nichts über das Bild - hing es als Teil einer Sammlung im Museum, wirds jetzt in einem Museum hängen ? Wie wird die Qualität des Bildes von der Fachwelt eingeschätzt und was hat das Bild mit Energie und Akku zu tun?

  5. 10.

    Das gleich habe ich auch gedacht. Wie kann jemand 20 Mio. für ein Bild über haben. Pervers.

  6. 9.

    Wir möchten ganz normal Strom haben ich habe nur meine Akku 84 Prozent und Maskenplicht für alle Werkstätten vorbei ist und nicht Sparen und Baustelle und ICE Strecke Richtung Hannover aufgehoben keine Unfälle

  7. 8.

    ja, es hat schon was befremdliches, um nicht zu sagen perverses, dass Privatmenschen derart viel Geld ausgeben, um etwas zu besitzen, was allen gehören sollte.
    Und so viele Menschen verhungern, leben im Elend. Warum kann man nicht dieses viele Geld spenden.

  8. 7.

    Das ist eine schöne 6-stellige Summe für das Verkaufshaus.

  9. 6.

    Muß ich Ihnen zustimmen, es macht mich fassungslos!
    Aber Geld regiert nun mal die Welt, wer etwas anderes behauptet, ist ein Träumer!

  10. 5.

    Tja, wo steht geschrieben, dass die Welt gerecht und alle Menschen gleich sind? Das ist nur in einer Diktatur so, mit Ausnahme des Diktators, der / die Herrscher stehen über allen Gleichen.

  11. 4.

    Kunst kann man nicht mit Geld beziffern. Der Preis eines Werkes ist lediglich Ausdruck der Nachfrage und daher eine Momentaufnahme. Also eine Wertanlage, die von dem jeweiligen Gebot abhängt und extrem steigen oder fallen kann!

  12. 3.

    Und wieder verschwindet ein Kunstwerk höchstwahrscheinlich irgendwo im Nichts - schade......

  13. 2.

    Ich wollte es unbedingt, da auch im Exil entstanden.
    Wurde aber prompt überboten.
    Der Kunstmarkt - wiederspiegelt er irgendwie die (westliche, irgendwie auch asiatische, arabische) "Kunst"-Welt?
    Das ist ein Abverkauf, aus meiner Sicht bzw. eher ein Ausverkauf.
    Und schließlich - brauchen wir die Originale noch im Original (zu diesen Preisen)?

  14. 1.

    Die Menschheit ist nicht zu retten. Der Eine hat nichts zu essen, der Andere kann 20 Millionen für ein Bild ausgeben. Irgendwann schmeiße ich auch noch mit Kartoffelbrei!

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