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Quelle: dpa/Stephan Rabold

Pilot-Öffnungen in Berlin

Corona-Tests bei Kultur-Events schlagen deutlich zu Buche

Vor einer Woche hatten die Berliner Philharmoniker wieder ein erstes Konzert vor Publikum geben dürfen - mit vorherigen Corona-Tests für Gäste und Personal. Jetzt liegen erste Ergebnisse des Pilotprojekts vor.

Bei Kulturveranstaltungen mit Corona-Tests fallen pro Ticket zusätzliche Kosten von etwa 20 Euro an. Das ist eines der ersten Ergebnisse aus dem Pilotprojekt "Perspektive Kultur" in Berlin, die am Freitag vorgestellt wurden.

Bei einem Konzert in der Philharmonie vor einer Woche war die Hälfte der 1.000 Besucher direkt in dem Konzertgebäude getestet worden. Der Durchlauf vom Infodesk bis zur Testung und zum Testergebnis dauerte rund zwölf Minuten. "Wir haben einen Test eingesetzt, der nur zehn Minuten Auswertungsdauer hat", sagte Florian Kainzinger, der Projektleiter Hygiene und Infektionsschutz. Pro Minute wurden demnach zehn Personen getestet.

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Möglichkeiten für die Freie Szene schaffen

Zusammen mit den Tests für das Personal seien so Kosten von 23.000 Euro zusammengekommen, hieß es. Die errechneten Kosten von 35 Euro pro Test könnten bei Optimierung der Abläufe auf knapp unter 20 Euro gesenkt werden. Auch in Kombination mit den kostenlosen Tests, die der Senat anbietet, könnten Kosten verringert werden.

Aus Sicht von Andrea Zietzschmann, Intendantin der Philharmoniker, kann das Pilotprojekt "eine Perspektive schaffen, dass wir einen kreativen, konstruktiven und verantwortungsbewussten Umgang finden, mit der Pandemie wieder Kultur veranstalten zu können". Das Projekt habe nicht nur große Bedeutung für Berlin, sondern auch für die ganze Kulturlandschaft.

"Wenn wir beispielsweise als Philharmonie Prozesse etablieren können, um wieder die Türen zu öffnen, dann schaffen wir auch endlich wieder Beschäftigung für die Freie Szene, für die Freien Ensembles und die Soloselbständigen", so Zietzschmann. So würden Auftrittsmöglichkeiten für alle geschaffen, "die im Moment keinerlei Auftrittsmöglichkeiten haben".

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"Nicht automatisch bei 50 Prozent Auslastung Schluss machen"

Nun stehen die Projektverantwortlichen in Austausch mit den Gesundheitsämtern, um zu prüfen, ob es im Konzert oder im Anschluss eine mögliche Ansteckung gab. Bislang sei dies nicht der Fall, hieß es. Florian Kainzinger hofft, dass mit diesem Testkonzept auch die Auslastung der Häuser gesteigert werden kann, "dass nicht automatisch bei 50 Prozent Auslastung Schluss sein muss. Vor allem bei gut gelüfteten Räumen und mit Masken".

Die Berliner Philharmoniker wollen die Erfahrungen eventuell auch für das Waldbühnen-Konzert im August nutzen. "Wir sollten also den Eventsommer alle gemeinsam noch nicht abschreiben", sagte Marko Hegner vom beteiligten Entertainment-Unternehmen Goodlive.

Das Pilotprojekt sieht insgesamt neun Veranstaltungen in Berlin vor. Die über Ostern geplanten Termine sollen verschoben werden.

Sendung: Inforadio, 26.03.2021, 17:55 Uhr

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