Täter auf der Flucht - 25-Jähriger stirbt nach Streit auf Neuköllner Rummel an Stichverletzungen

So 01.05.22 | 17:31 Uhr
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Bei einem Streit auf einem Rummel in Berlin ist ein Mann tödlich verletzt worden.
Audio: rbb24 Inforadio | 01.05.2022 | Alexander Schmidt-Hirschfelder

Bei einem Streit in der Berliner Hasenheide ist am Samstag ein Mann erstochen worden. Vor einem Neuköllner Krankenhaus versammelten sich daraufhin Dutzende aufgebrachte Menschen aus dem Umfeld des Opfers. Der oder die Täter sind flüchtig.

Auf dem Volksfest "Neuköllner Maientage" in der Hasenheide in Berlin ist ein 25-Jähriger durch mehrere Messerstiche tödlich verletzt worden. Wie es in einer Mitteilung der Polizei vom Sonntag heißt, gerieten gegen 23:15 Uhr mehrere Männer aus noch nicht bekannten Gründen in einen Streit, der schließlich handgreiflich wurde.

Der 25-Jährige soll dabei laut ersten Erkenntnissen der Polizei eine Schusswaffe gezogen und seinen Kontrahenten bedroht haben, woraufhin er durch einen noch unbekannten jungen Mann mit einem Messer attackiert worden sein soll. Anschließend flüchtete der mit seinen Begleitern in unbekannte Richtung.

Rettungskräfte hätten den Mann zunächst vor Ort reanimiert und dann in ein Krankenhaus in Neukölln gebracht. Dort erlag das Opfer den Angaben zufolge seinen Verletzungen.

Medienberichte: Opfer soll Bruder von erschossenem Nidal R. sein

Laut einer Sprecherin der Polizei kamen in der Nacht am Krankenhaus eine größere Anzahl von Familienangehörigen und Bekannten des Opfers zusammen. Die Polizei sei hinzugerufen worden, um die aufgebrachte Menge unter Kontrolle zu bringen. Größere Zwischenfälle vor der Klinik waren der Sprecherin aber nicht bekannt.

Zu Medienberichten, dass es sich bei dem Opfer um den Bruder des Clan-Mitglieds Nidal R. handeln soll, der 2018 auf dem Tempelhofer Feld erschossen wurde, wollte sich die Polizei-Sprecherin nicht äußern.

Mordkommission ermittelt und sucht Zeugen

Die weiteren Ermittlungen zu den Hintergründen der Tat und den Tatverdächtigen hat die vierte Mordkommission des Landeskriminalamtes und die Staatsanwaltschaft Berlin übernommen. Unterdessen startete die Polizei einen Zeugenaufruf. Sie sucht Zeugen, die um die Tatzeit herum Beobachtungen oder Foto- und Filmaufnahmen von dem Vorfall oder der Flucht gemacht haben.

Ob es sich um einen oder mehrere Tatverdächtige handelte, war nach Polizeiangaben bislang nicht bekannt. Auch das Tatmotiv bleibt zunächst unklar. "Die Ermittlungen laufen", sagte eine Polizeisprecherin.

Maientage wollen Schweigeminute für Opfer einlegen

Am Sonntag soll auf dem Volksfest am Nachmittag eine Schweigeminute eingelegt werden. Das teilte das Bezirksamt Neukölln auf Twitter mit.

Sendung: rbb24 Inforadio, 01.05.2022, 04:20 Uhr

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23 Kommentare

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  1. 23.

    Und Sie glauben ernsthaft, wenn es keinen Rummel mehr gibt, sind die Fehden unter den kriminellen Clans auch vorbei?
    Wer so denkt, kann auch alle Supermärkte schließen, um die Zahl der Ladendiebstähle zu senken.

  2. 22.

    „es gibt auch andere Gegenstände, die man zum töten oder verletzen einsetzen kann“

    Sicherlich gibt es die. Gerade mit einem Messer ist es aber leider nur allzu leicht, jemandem schwere oder gar tödliche Verletzungen zuzufügen – selbst, wenn das in der Form (bzw. Schwere) eventuell gar nicht beabsichtigt gewesen sein mag. Ich würde mir wirklich wünschen, es gäbe ein probates Mittel dagegen …

  3. 21.

    Nachtrag
    Nach meinen Recherchen hat die Stadt Melbourne 140000 Einwohner und der Bundesstaat Victoria ein Homicide Rate von 2,2 auf 100000. 8erlin ca. 1,1. Kriminalstatistiken sind in der Regel schwer zu lesen. Grob aus dem Zusammenhang herausgerissene Überschriften sind immer zu hinterfragen.

  4. 20.

    Und wir und unsere Sicherheitsorgane lassen zi, dass die Clans sich hier verwirklichen können. Ich möchte dazu eine andere Politik des Senats. Ich möchte nicht nur meistens nichts mitkriegen. Ich möchte überhaupt keine Clans in der Stadt

  5. 18.

    Auf Radio 1 wird heute berichtet, dass es sich um Clankriminalität handeln soll und der Bruder des Opfers in der Vergangenheit erschossen wurde. Also klar Migrationshintergrund. Es geht um die Parallelgesellschaft, die in dieser Stadt wohnt. Von den Aktivitäten der Clans bekommt der "Bürger" zum Glück selten was mit, außer es passiert an öffentlichen Schauplätzen. Hin und wieder mal große Razzien, Schulsozialarbeit usw, interessiert diese Familien nicht, sie haben eigene Maßstäbe.

  6. 17.

    Ja schon, aber es gibt auch andere Gegenstände, die man zum töten oder verletzen einsetzen kann, ein Teufelskreislauf.

  7. 16.

    Was soll es denn bringen, irgendwelche „Personenkreise zu benennen“, außer dass dadurch ganz viele offenbar friedliche Menschen (sonst würde sowas ja viel häufiger vorkommen) unter Generalverdacht gestellt würden? Nur, weil es seit 1990 (je nach Quelle und Zählweise) um die 100 bis 200 TODESOPFER rechter Gewalt gegeben hat, bedeutet das ja auch nicht, dass alle Deutschen menschenverachtende Neonazis und schlechte Menschen sind …

    Außerdem ist ja nun auch erwähnt worden, dass sich der Vorfall mutmaßlich im Clan-Milieu abgespielt hat. Reicht Ihnen das nicht? So schlimm und traurig es auch ist, dass sowas überhaupt passieren muss, finde ich es sogar einigermaßen beruhigend, dass in solche „internen Fehden“ keine unbeteiligten Außenstehenden mithineingezogen werden.

  8. 15.

    Meine Gedanken sind bei den Opfern, und Angehörigen solcher Verbrechen, die Täter sind Angelegenheit der Ermittlungsbehörden.
    Das wer oder woher der Verbrecher, sind mir mit Verlaub, sch...egal.

  9. 14.

    „Das darf doch alles nicht wahr sein!
    Aber offenbar scheint sich ja kaum noch jemand über die ZUSTÄNDE IN BERLIN aufzuregen.“

    Also, mir persönlich reicht es voll und ganz, dass Sie es damit so außerordentlich ernst nehmen.

  10. 13.

    Das Fest ist doch schon lange nicht mehr das was es mal war. Ich weiß nicht, ob sie in den letzten Jahren mal dort waren, aber ich meide diesen Ort schon lange. Einfach nur grauenhaft.

  11. 12.

    Hab ich behauptet, dass ich ein Ende dieses Rummels aufgrund solcher Vorkommnisse befürworte?
    Ruhe und Frieden sind selbstverständliche Rechte (nicht nur älterer Menschen, Anwohner und der im Park lebenden Tiere).
    Wer hingegen Trubel, Lärm und all die anderen Nachteile solcher Veranstaltungen wünscht (wie den Müll und den ramponierten Rasen), findet all das sicher auch anderswo.
    Also packen Sie Ihre Sozialismus-Flinte wieder in den Schrank, keiner will hier arme Arbeiter unterdrücken.

  12. 11.

    Grundsätzlich sollte das Mitführen von Hieb- und Stichwaffen verboten werden. Es geht ja zu bestimmten Zeiten und an bestimmten Orten auch.
    Mir auch unverständlich, dass meist männlich, jemand so eine Waffe mit sich führen muss, sie kann ja nur dazu dienen, jemanden massiv zu verletzen. Der Grund spielt keine Rolle

  13. 10.

    Dass Messerstecherein mit Todesfolge in Städten ein unvermeidlicher Umstand sind glaube ich nicht.
    Zum Vergleich:
    3,5 Mio Menschen
    2020 Berlin (Deutschland) 95 erfasste Fälle von Mord und Totschlag. (Kriminalbericht Berlin 2020 Seite 25)
    Link: www.berlin.de/polizei/_assets/verschiedenes/pks/polizeiliche_kriminalstatistik_berlin_2020.pdf
    5,1 Mio Menschen
    2020 Melbourne (Australien) 11 erfasste Fälle von Totschlag und Ähnlichem. (Regierungsseite Kriminalstatistik Australien)
    Link: www.crimestatistics.vic.gov.au/crime-statistics/latest-crime-data-by-area
    Crime by Area - Tabular Visualisation / Criminal Incidents / Principle Offence Type / Criminal incidents / Local Government Area > Melbourne / Criminal incidents / Crimes against person / A10 Homicide and related Offences

    Unabhängig davon reden wir hier von gewaltsamer Tötung. Das ist immer schlimm.

  14. 9.

    "Gut, dass nach dieser Saison Schluss ist".

    Genau auf dieses Argument habe ich gewartet. NIchts ist zu lächerlich, um die Absage weiterer Volksfeste in der Hasenheide zu rechtfertigen.
    Wozu? Damit verzogene Wohlstandskinder "ihren Park" für sich haben und der "Plebs", also das normale Volk, draußen bleiben muss?

    Eine solche Tat kann überall in der Stadt passieren, dass sollte Ihnen bekannt sein.

  15. 8.

    Was denn für "ZUSTÄNDE IN BERLIN"? Das sind auch keine anderen zustände, als irgendwo sonst. Was ist denn überhaupt ein Zustand? Man bekommt den Eindruck, Sie fragen mit gewissen Vorurteilen im Hinterkopf. Haben Sie sich auch über die Zustände in Halle aufgeregt?

  16. 7.

    Glauben sie vielleicht,das solche "Zustände"nur in Berlin Herrschen?In allen Großen Städten in Deutschland nimmt die Verrohrung und Gewaltbereitschaft zu. Es sind leider Bestimmte Gruppen in Unserem Land, die unseren Rechtsstaat ablehnen.

  17. 6.

    Was für Zustände denn? Berlin ist eine Großstadt, da passiert sowas eben, rein statistisch schon überhaupt nicht außergewöhnlich wegen der schieren Anzahl an Menschen, da kann doch die Stadt nichts für!

  18. 5.

    Dass ALLE wegen des Fehlverhaltens MANCHER Nachteile in Kauf nehmen müssen, ist leider ganz normal, wenn es Politiker nicht wagen, Personenkreise zu benennen.
    Beispiele (wie fehlende Sitzmöglichkeiten in Einkaufszentren und die Tatsache, dass irgendwie verdächtige Pakete neuerdings von Paketboten geöffnet werden dürfen) gibt es reichlich.
    Den Background der (mutmaßlichen) Täter erfährt man in Deutschland auch aus diesem Grund schon seit geraumer Zeit nicht mehr. Man sträubt sich einfach gegen die Möglichkeit, dass unzählige "Einzelfälle" womöglich keine mehr sind.
    Und der Rummelplatz im Jahnpark dürfte wohl kaum abzusichern sein - es gäbe einfach zu viele Möglichkeiten, einen Zaun zu überklettern oder sich sonstwie auf's Gelände zu schleichen.
    Ein Glück, dass damit nach dieser Saison Schluss ist.

  19. 4.

    Schon aus Ihrer Formulierung geht ja eindeutig hervor, dass sie dahinter Menschen mit Migrationshintergrund vermuten... haben sie sich das auch gefragt als am Freitag eine Frau in Pankow erstochen wurde???
    Ich frage mich wozu diese Klarstellung dienen soll, außer bei gewissen Menschen weiteren Hass zu schüren - falls es wirklich so war wie Sie vermuten.
    Ein Mensch wurde von anderen Menschen erstochen, das sollte doch schlimm genug sein!

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