Spatenstich am Mittwoch - Amerika-Gedenkbibliothek bekommt für fünf Jahre neues Gebäude

Mi 18.05.22 | 06:07 Uhr
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Archivbild: Amerika-Gedenkbibliothek, Bluecherplatz, Berlin Kreuzberg. (Quelle: imago images/Scheoning)
Audio: 88.8 | 18.05.2022 | Juliane Kowollik | Bild: imago images/ Schoening

Die Amerika-Gedenkbibliothek in Berlin-Kreuzberg braucht mehr Platz - deswegen wird übergangsweise ein neues Gebäude errichtet, bevor auf dem Areal ein großer Neubau kommt. Am Mittwoch steht der symbolische Spatenstich auf dem Programm. Auch Kultursenator Klaus Lederer (Linie) soll dabei sein.

In dem neuen Gebäude sollen übergangsweise zusätzliche Arbeitsräume entstehen. Zudem soll Platz für Schulungen und andere Veranstaltungen geschaffen werden, um die Bibliothek etwas zu entlasten.

Das für etwa fünf Jahre geplante Gebäude sei notwenig - trotz des lange erwarteten und versprochenen Neubaus der Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB), hieß es.

Temporärbau für fünf Jahre

Die bis 1954 errichtete Amerika-Gedenkbibliothek am Blücherplatz war ein Geschenk der Amerikaner an West-Berlin nach dem Ende der sowjetischen Blockade. Inzwischen gehört die Amerika-Gedenkbibliothek zur ZLB und beherbergt Werke der Geisteswissenschaften, Kunst, Film und Musik.

Nach Angaben der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung ist die ZLB die größte öffentliche Bibliothek Deutschlands, mit rund 1,5 Millionen Besucher:innen im Jahr. Zurzeit ist sie allerdings auf drei Standorte aufgeteilt - geplant ist, diese in einem Neubau am Blücherplatz zusammenzuziehen, ergänzend zu dem dort befindlichen denkmalgeschützten Gebäude der Amerika-Gedenkbibliothek.

Sendung: 88.8, 18.05.2022, 5 Uhr

6 Kommentare

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  1. 6.

    Sind Sie regelmäßig in der AGB? Wissen Sie wie viele Menschen die Bibliothek nutzen? Vermutlich nicht. Dann würden Sie nämlich wissen, dass die Bibliothek aus den Nähten platzt und viele Menschen keinen Platz zum Arbeiten finden! Der Erweiterungsbau wird nicht zum Spaß hingebaut!

  2. 5.

    Ich will keine Bibo schliessen. Und Bildung gegen Bildung ausspielen kann man gar nicht. Es geht aber immer um die Verhältnismäßigkeit: Wieso Geld, Grünflächen, Energie und Rohstoffe für einen _Übergangsbau_ verbraten? Warum in den Behörden nicht einfach mal realitätsnahe planerische Kompetenz an den Tag legen, und einen angemessenen (!) Erweiterungsbau hinstellen, der auch bleiben kann? Ein Bau, der 50 Jahre hält, erfordert nicht so viel mehr als ein Bau der fünf Jahre funzt. - Und ja: gedankliches Arbeiten und Unterhaltung funktionieren in der 3. Dekade des 21. Jahrhunderts, gerade in (post-)pandemischen Zeiten, nun mal oft anders als vor der Jahrtausendwende. Daran ändert auch eine enorm kosten- und materialintensive Zentralbibliothek nichts, die den Kiezbibos, und damit z.B. Kindern oder Berufstätigen, genauso wenig hilft wie ein Stadtschloss.

  3. 4.

    schon lange keine Bibliothek mehr von innen gesehen? Dort gibt es nicht „nur“ Bücher. sondern ein komplexes Zusammenwirken von Wissen und Bildung, auch im Kiez. Für jede zugänglich, der während der Öffnungszeiten Zeit hat oder über einen Onlinezugang verfügt. Und: die Bibliotheken sind ein wenig verschnarcht, weil Jahrzehnte gespart wurde. Und Pädagogik gegen Bildung auszuspielen, ist gewagt. Stadtschlösser, Autobahnen, Landesbankanleihen, Verbeamtung von Lehrkräften und anderen ohne hoheitliche Aufgaben und, und und. Aber Bibliotheken.

  4. 3.

    "obwohl mindestens die Hälfte des wissenschaftlichen Arbeitens heute online stattfindet"
    Und wenn "mindestens die Hälfte[...] online stattfindet" (Quelle?) braucht man keinen Arbeitsraum? Wo arbeiten denn die ForscherInnen, Studierenden? Virtualisieren sie sich und gehen im Internet auf?

    Außerdem ist die AGB mehr die Öffentliche Bibliothek (wobei die Stadtbibliothek mehr die wissenschaftliche Bibliothek ist), d.h. in der AGB werden wohl mehr normale BürgerInnen einen Platz zum arbeiten/lesen suchen.

  5. 2.

    Ein Bauwerk für gerade mal 5 Jahre, nachdem die Bücher eh schon ausgelagert sind. In Vorbereitung auf einen Bau mit MEHR Arbeitsräumen, obwohl mindestens die Hälfte des wissenschaftlichen Arbeitens heute online stattfindet. - Es tut mir nur sekundär um mein Geld leid. Primär aber um die fehlenden Mittel für bessere Ausstattung von Schulen; nicht zuletzt mit Sozialpädagogischen Kräften. Und um die Ressourcen und Flächen, die hier wieder nonchalant verballert werden. Aber der Earth-Overshoot-Day ist ja schon ne Weile her, wer denkt denn da an sowas.

  6. 1.

    @rbb Wie ist die Klimabilanz dieser temporären Bauten? Bibliothek in der Grünanlage am Blücherplatz, Schwimmhalle auf der Wiese des Prinzenbades, Ersatzschulbau in der Grünanlage neben dem Bethanien Waldemarstraße, ....?! Für jeweils ein "paar" Jahre.
    Sollten jetzt nicht alle Vorhaben bezüglich ihre Klimabilanz geprüft werden?

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