Exklusive rbb|24-Datenrecherche - Wartezeiten für Psychotherapieplätze sind weit höher als von Krankenkassen angegeben

Mi 25.05.22 | 06:02 Uhr | Von Wanda Bleckmann, Haluka Maier-Borst und Sophia Mersmann
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Illustration vieler Hände, die alle nach einem Sessel greifen, der symbolisch für einen Therapieplatz steht (Bild: rbb|24)
Video: rbb24 Brandenburg Aktuell | 25.05.2022 | C. Spangenberg/H. Daehler | Gespräch mit Heike Thielmann | Bild: rbb|24

Langes Warten auf einen Psychotherapieplatz sei die Ausnahme. Das behaupteten bisher gesetzliche Krankenkassen. Doch eine exklusive rbb|24-Datenrecherche zeigt das Gegenteil. Von Wanda Bleckmann, Haluka Maier-Borst und Sophia Mersmann

Sind es Monate oder Wochen an Wartezeit? Gibt es zu wenig oder genügend Plätze in der Psychotherapie? Darum streiten sich die Krankenkassen und Berufsverbände der Psychotherapeut:innen seit Jahren und belegen ihre Positionen mit eigenen Erhebungen, die jeweils zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen kommen.

Mal warten laut Bundespsychotherapeutenkammer rund 40 Prozent der Patient:innen mindestens drei bis neun Monate auf den Beginn einer Behandlung [bptk.de] und etwa 20 Prozent sogar sechs bis neun Monate. Mal heißt es dagegen nach einer Umfrage unter Versicherten einer Krankenkasse, nur bei "16,4 Prozent verstrichen zwischen Psychotherapeutischer Sprechstunde und Therapiebeginn acht oder mehr Wochen" (Barmer Arztreport, 2020).

Lange Wartezeiten sind nicht die Ausnahme, sondern die Regel

Eine rbb|24-Datenrecherche schafft nun Klarheit. Eine statistische Erhebung für ganz Deutschland kommt zu dem Ergebnis, dass zwischen erster Sprechstunde für die Diagnose - dem sogenannten Erstgespräch - und dem tatsächlichen Therapiebeginn zwölf Wochen im Median vergehen. Kurzum: selbst der Mittelwert der rbb|24-Stichprobe ist höher als der Wert, von dem die Barmer als ungünstigsten Fall ausgeht. Die Zahlen der Kasse unterschätzen offenbar systematisch die Wartezeiten und den Bedarf. Zählt man dann noch die Wartezeit zwischen Erstkontakt und Erstgespräch hinzu, so wartet man in der Hälfte aller Fälle insgesamt 18 Wochen und mehr - also mehr als vier Monate.

Sendehinweis

Für die Erhebung hat rbb|24 im Frühjahr 2022 deutschlandweit mehrere hundert Praxen abtelefoniert. Am Ende sind die Angaben von 123 Praxen bezüglich ihrer Wartezeiten in die Analyse eingeflossen und nochmals 54 Praxen dezidiert für Berlin und Brandenburg. Dass die Wartezeiten derart lang sind, führt laut Experten zu einer problematischen Situation in der Versorgung der Patient:innen.

So sagt der Psychiater und Psychotherapeut Arno Deister mit Professur an der Uni Kiel: "Wer eine Therapie braucht, kann in keinem Fall so lange warten."

In der Stichprobe von rbb|24 zeigt sich aber nicht nur, dass Patient:innen oft Monate auf einen Therapieplatz warten. Es zeigt sich auch, dass es einen extremen Unterschied zwischen Stadt und Land gibt. Nimmt man nur die Zeit zwischen Erstgespräch und Therapiebeginn so wartet man im Median acht Wochen in der Stadt und 24 auf dem Land. Nimmt man sogar die Zeit ab dem ersten Anruf, so sind es in der Stadt im Median 12,5 Wochen und auf dem Land mehr als doppelt so viel.

Einige Praxen auf dem Land berichten von neun Monaten und mehr an Wartezeit. Deister sieht in diesen Ergebnissen seine persönlichen Erfahrungen bestätigt. Er fasst die Lage folgendermaßen zusammen: "Es gibt ländliche Regionen, in denen gibt es fast keine Möglichkeit, dass noch eine adäquate Versorgung geschieht."

Brandenburger:innen warten deutlich länger auf Therapie als Berliner:innen

Auch Berlin und Brandenburg sind von diesem massiven Stadt-Land-Gefälle betroffen. Während Berlinerinnen und Berliner laut den rbb|24-Daten vier Wochen ab Erstgespräch und acht Wochen ab Erstkontakt warten müssen, sind es in Brandenburg 12 Wochen beziehungsweise 15 Wochen. Dass 2020 in der Brandenburger Bedarfsplanung zusätzliche 60 Sitze für Psychotherapeutinnen und -therapeuten geschaffen wurden [kvbb.de], führt offenbar (noch) nicht dazu, dass die Wartezeiten in Berlin und Brandenburg vergleichbar wären.

rbb|24 hat stellvertretend für andere gesetzliche Krankenkassen die Barmer um eine Stellungnahme gebeten. Gefragt wieso die Wartezeiten der Bundespsychotherapeutenkammer und der rbb|24-Stichprobe deutlich größer ausfallen, sagt die Barmer: "Bei der Befragung von Leistungserbringern besteht ein methodisches Problem insofern, dass sie die Wartezeiten und Anfragen entweder gar nicht oder nicht systematisch dokumentieren. (...) Folglich kann so nur ein unvollständiges Bild gezeichnet werden." Mit Leistungserbringern sind hier die Therapeut:innen gemeint.

Dennoch ist die Barmer sich sicher, dass ihre Umfrage repräsentativ ist - und das obwohl die Krankenkasse dabei nur Menschen berücksichtigt hat, die zu dem Zeitpunkt einen Therapieplatz hatten. Betroffene, die noch nach vielen Monate auf der Suche waren oder gar aufgegeben hatten, konnten somit gar nicht an der Umfrage teilnehmen. Die Barmer sieht aber in langen Wartezeiten Ausnahmefälle, die meist nur dann zustande kämen, wenn Betroffenen auf bestimmte Therapeut:innen oder Therapiezeiten bestünden. Eine grundsätzliche Unterversorgung könne man nicht feststellen.

Therapeut:innen klagen über massiven Andrang

Das steht im deutlichen Gegensatz zu dem, wie die Berufsverbände die Lage sehen. Auf Nachfrage bekräftigt die Bundespsychotherapeutenkammer (BPTK), dass der Bedarf aus ihrer Sicht weiterhin groß sei und es mehr Sitze speziell in ländlichen Regionen brauche. "Psychische Erkrankungen sind in den Großstädten nicht häufiger als in ländlichen Regionen", sagt Kay Funke-Kaiser, Sprecher der BPTK. Dennoch sei aber die Therapeutendichte und die Zahl der zugelassenen Kassensitze auf dem Land deutlich geringer.

Ändern könnte diese Situation vor allem der Gemeinsame Bundesausschuss, in dem Krankenkassenvertreter und Vertreter der Kassenärzte über den Bedarf in medizinischen Bereichen entscheiden. Noch 2019 empfahlen dort Gutachter:innen, 2.400 Kassensitze für die Psychotherapie neu einzurichten. Doch bislang sind nicht einmal halb so viele Sitze geschaffen worden.

Die Folge: Mehrere Therapeut:innen berichteten gegenüber rbb|24 davon, dass sie inzwischen schon aufgegeben hätten Wartelisten zu führen. Sie könnten die Listen nicht mehr in vertretbarer Zeit abarbeiten.

Kreisen Ihre Gedanken darum, sich das Leben zu nehmen? Sollten Sie selbst von Selbsttötungsgedanken betroffen sein, suchen Sie sich bitte umgehend Hilfe. Bei der Telefonseelsorge finden Sie rund um die Uhr Ansprechpartner, auch anonym.
Telefonnummern der Telefonseelsorge: 0800 / 111 0 111 und 0800 / 111 0 222 www.telefonseelsorge.de

Sendung: rbb24 Inforadio, 25.05.2022, 6:20 Uhr

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Beitrag von Wanda Bleckmann, Haluka Maier-Borst und Sophia Mersmann

34 Kommentare

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  1. 34.

    Ich warte seit zwei Jahren auf einem Platz! Privat wird nicht von den Krankenkassen übernommen, eine Frechheit.

  2. 33.

    Warte jetzt seit über einem Jahr auf einen Platz in der tiefenpsychologie! Es wird wohl auch noch ein weiteres Jahr dauern bis es einen Platz gibt. Habe mich an alle gewendet und sollte von der kassenärztlichen Vereinigung eine Strecke von 70km hin und zurück in Kauf nehmen! Also von ausreichend Plätzen zu sprechen ist ein Witz!!!

  3. 32.

    Ich bin entsetzt, dass Peter aus Berlin behauptet, Berlin wäre überversorgt mit Psychotherapieplätzen.
    Das ist einfach nicht wahr!
    Wenn ich eine Diagnose habe und psychotherapeutische Leistung in Anspruch nehmen muss/möchte, bin ich auf Psychotherapeuten mit Kassenzulassung angewiesen. (Kostenerstattungsverfahren werden mit dem Hinweis auf "Überversorgung" regelmäßig von den gesetzlichen Krankenkassen abgelehnt.) Mein Recht auf eine freie Wahl der Therapierichtung und des Therapeuten/der Therapeutin kann ich praktisch niemals ausüben, weil ich als Patient froh sein muss, wenn überhaupt jemand einen freien Platz hat und dann hoffen muss, dass es "schon irgendwie passt". So sieht die Realität aus!!! Wenn ich in einer Lebenskrise bin, bin ich froh, dass irgendeine Fachkraft zur Krisenintervention zur Verfügung steht. Vertrauensvolle, kontinuierliche, verlässliche Zusammenarbeit ist kaum möglich. Und selbst zu zahlen ist eine unmögliche Zumutung für behandlungsbedürftige Menschen.

  4. 31.

    Es gibt zur Zeit keine freien Plätze, geschweige denn eine Warteliste.
    Ich habe viele Psychologen angerufen, überwiegend Anrufbeantworter und auf dem Band gleich die Information: Keine freien Plätze und es wird auch keine Warteliste geführt.

    Ein Erstgespräch geht recht schnell, doch eigentlich kann man sich das sparen, da es auf lange Sicht keine Hilfe ist.
    Eine Stunde und dann ist man sich selbst überlassen.

  5. 30.

    Sehr guter und wichtiger Beitrag!
    Kommentar einer Psychologin:
    „… man kann nur hoffen, dass sich da endlich mal etwas tut. Bekannt ist das Problem ja eigentlich schon lange und die Angaben der Barmer sind wirklich ein Witz; bei uns aktuell: ca. 2 Mon. Wartezeit aufs Erstgespräch + 7 Mon. Warteliste. Und wir sind ja in der Stadt und haben viele Therapeut:innen. Viele Patient:innen sagen mir am Telefon, sie seien dankbar, dass man bei uns überhaupt noch auf eine Warteliste aufgenommen werde, weil viele ambulante Praxen selbst dafür keine Kapazitäten mehr haben.“
    „uns“ = große Therapie-Praxis in Hamburg

  6. 29.

    In der Tat ist die Unterversorgung ein evidentes, anhaltendes Problem - regelmäßig verharmlost durch Krankenkassen. Worauf die Recherche abzielte, war ja die Suche nach psychotherapeutischer Hilfe an sich, aber auch bei erfolgreicher Suche hat man u.U. immer noch ein massives Problem: die Kostenübernahme. Bis heute geht es dort kriminell zu, wenn Betroffene u.a. mit mehreren tausend Euro zunächst in Vorkasse gehen müssen, häufig sogar definitiv selbst zahlen, bis eine Krankenkasse dann doch mal ihrer Verantwortung nachkommt und zahlt. Angesichts einer Gesellschaft, die nicht nur durch Neoliberalismus entsolidarisierter ist, als sie es sein sollte, sondern von traumatisierenden Eindrücken wie Krieg, Pandemie und durch Inflation ein für viele immer schwieriger zu regelnder Alltag, liegt es nahe, dass zu der Unterversorgung eine überdurchschnittliche Nachfrage hinzukommt.

    Der Median trennt im Übrigen statistische Hälften, er ist nicht(!) der MIttelwert.

  7. 28.

    Als Lebensberater ist auch mir das Dilemma um zeit- und krisennahe Termine von Menschen in seelischer Not bestens bekannt. Ich habe deshalb mit einigen Kolleginnen und Kollegen Absprachen getroffen, in meinem Ruhestand Überbrückungsberatungen bis zum offiziellen Beginn einer Psychotherapie zu übernehmen. Dadurch kann wenigstens einigen Menschen in Krisensituationen der Druck ihrer aktuellen Lage genommen werden.

  8. 27.

    Ich selber bin niedergelassene Ergotherapeutin und kenne das Problem. Wir sind alle völlig überlaufen. Egal wie dringend die Versorgung ist, man kann keinen Therapieplatz anbieten. Es ist auch für uns als Leistungserbringer total frustrierend, da es einem ja auch schwer fällt Menschen abzuweisen welche dringenden Bedarf haben. Oft arbeiten wir selber dann weit über unsere Belastungsgrenze.

  9. 26.

    Wenn man bei der Wahrheit bleibt - Berlin ist auf dem Gebiet der Psychotherapie überversorgt. Die Grundlage der Bedarfsplanung ist zwar alt, aber selbst bei einer Neuberechnung wäre Berlin überversorgt.

    Viele Patienten fokussieren sich nur auf die ambulante Therapie, ohne die Möglichkeiten der teilstationären oder stationären Möglichkeiten zu nutzen. Und zwar nicht nur um die Ecke.

    Letztlich gibt's immer die Möglichkeit der Kostenerstattung und die des Selbstzahlers.

  10. 25.

    Also 16 Wochen sind ja ein Witz gegen Wartezeiten von 2-3 Jahren hier in meiner Gegend.

  11. 24.

    Das kann ich als niedergelassener Nervenarzt nur bestätigen.
    Sowohl in der Psychiatrie als auch in der Psychotherapie ist es für kein finanzieller Vorteil, wenn man Privatpatienten behandelt. Die Psychotherapie ist wichtig, sie wird aber in ihren Möglichkeiten oft überschätzt. Gerade den schwerst psychisch Kranken wie schweren Depressionenkann sie ohne die Psychiatrie nicht helfen, Im übrigen muss man in anderen Ländern wie in Österreich als Kassenpatient bei Psychotherapie zuzahlen oder es wird diese gar nicht in der Regelversorgung wie in Deutschland angeboten

  12. 23.

    Nur reicht ein abgeschlossenes Psychologiestudium Götz sei Dank nicht aus um als niedergelassener Therapeut arbeiten zu dürfen

    Jedem Patienten steht es frei, seine Behandlung selbst zu zahlen, wenn der Druck so groß ist

  13. 22.

    Nochmal ganz anders: es gibt gar keine Wartelisten. In der Regel wird man abgewimmelt mit: „ Unser Kontingent zur Behandlung von Ersatzkassenpatienten ist durch die Kassenärztliche Vereinigung beschränkt und derzeit verbraucht. Die Wartezeit beläuft sich auf durchschnittlich 6 Monate.
    Eine Warteliste können wir aufwandsbedingt nicht führen.“
    Auf Selbstzahlerbasis ist es dann aber kein Problem einen Platz zu bekommen.
    Man darf schon krank sein, man darf nur nicht zufällig noch arm dazu sein.

  14. 21.

    Meine Tochter hat durch den ersten Lockdown einen „Knacks“ weg. Wir hatten das Glück, relativ schnell einen stationären Platz in der Jugendpsychiatrie zu bekommen. Einen Anschlusstherapeuten zu finden, war ein Ding der Unmöglichkeit. Entweder haben sie sich gar nicht gemeldet oder eine Warteliste von bis zu 6 Monaten. Das hatte zur Folge, dass meine Tochter 3 Monate später wieder stationär aufgenommen werden musste - stark suizidal.

  15. 20.

    Vielleicht liegt es aber auch daran, dass nicht wenige Therapeuten auf einem Kassensitz "hocken" und diesen nicht richtig ausschöpfen!
    Andere Therapeuten wären vermutlich froh an einen Kassensitz zu kommen, obgleich dieser nicht billig ist.
    Ich kenne privat eine Therapeutin. Sie arbeitet nur wenige Stunden. Jetzt, MIT Kassensitz, scheint sie noch weniger zu arbeiten.
    Ihr sei ihre Freizeit wichtiger. Sie müsse ja nicht "reich werden".
    Ich habe manchmal das Gefühl, wenn ich mich morgens um 5:25 Uhr aus dem Bett quäle, um zur Arbeit zu gehen und die werte Dane noch bis 8 Uhr ruht, dass ich wohl irgendwas falsch gemacht haben muss.

  16. 19.

    Als Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie habe ich mich auf Psychische Unterdtptzung für Landwirte spezialisiert. In diesem Segnent gibt es massiven Bedarf und wenige Therapeuten, die sich in dem Bereich wirklich auskennen. Selbst Bäuerin und miFa kenne ich die Lebensumstände und Belastungen. Die Wartezeiten sind lang, und wenn ein Bauer zugibt, Hilfe zu brauchen, geht er nicht mehr auf dem Zahnfleisch sondern auf den Kieferknochen. Ich würde mir von denn KK deutlich mehr Unterstützung für diese Patienten wünschen!

  17. 18.

    Hier ist absoluter Handlungsbedarf! Seit Jahren wird dieser Bereich stiefmütterlich behandelt. Geht schon los mit Knappen Studienplätzen, Mehrfachbewerbungen, semesterbedingte jährliche Einschreibversuche… Unsere Tochter hat dann ihren Master (Psychologie/Neurowissenschaften) in Maastricht absolviert (Studiengebühren!!). Wann wachen die Verantwortlichen endlich auf?!?

  18. 17.

    Die Wahrheit ist noch schlimmer! Sehr viele Menschen mit psychischen Problemen „unterhalb der Suizidschwelle“ werden bereits beim Hausarzt mit entsprechenden Medikamenten versorgt und versuchen oft garnicht mehr an einen Therapieplatz zu kommen.

  19. 16.

    Ich bin Psychotherapeut und meiner Erfahrung nach werden Geflüchtete abgewimmelt, weil die meisten Therapeuten deren Muttersprache nicht beherrschen und keine Dolmetscher bezahlen wollen. Der Weg über Kostenerstattung für viele geflüchtete ist oft mit vielen Hindernissen gepflastert, sodass sie aufgeben oder deren Zustand sich soweit verschlechtert und stationär behandelt werden müssen.

  20. 15.

    Und bei spezifischen Therapeuten wie zum Beispiel bei mir für Transgender liegen die aktuellen Wartezeiten für Therapeuten bei 1-3 Jahren. Beim UKE in Hamburg momentan bei 2-3 Jahren.
    Das ist einfach nur frustrierend. (Ausnahme: Einige Therapeuten ohne Fachwissen therapieren diese Angelegenheit gelegentlich auch.)

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