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Video: rbb Praxis | 15.06.2022 | Ralph Stolle | Quelle: dpa/Zoonar/Firn

Berlin und Brandenburg

Wie Frau, Mann und Tier sich bei Hitze abkühlen können

An heißen Tagen sind viele in Berlin und Brandenburg auf der Suche nach Abkühlung. Damit auch alle fündig werden, hat rbb|24 hat ein paar Tipps zusammengetragen. Auch tierische Wesen müssen nicht unbedingt schwitzen.

Tipp 1: Das kühle Nass

Der Klassiker unter den Abkühlungstipps ist natürlich der Sprung in kühlende Gewässer. Die Freibadsaison ist bereits in vollem Gange, die Berliner Bäderbetriebe rechnen mit einem großen Ansturm am Wochenende. Daher rät Sprecher Matthias Oloew dazu, Tickets bereits online zu erwerben. Anders als sonst üblich gibt es wegen der anhaltenden Corona-Pandemie nämlich eine Obergrenze beim Einlass in die Strand- und Freibäder. "Das heißt: Ist ein Bad voll, also ausverkauft, gibt es auch keine Karten an den Kassen mehr", sagte Oloew der Deutschen Presse-Agentur.

Wer also keinen Platz mehr am Pool findet, weicht möglicherweise auf einen der vielen Badeseen in Berlin und Brandenburg aus. Aber auch hier gilt Vorsicht: Der Saugwurm könnte den Badespaß trüben. Das Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lageso) warnte am Donnerstag vor den Tieren, die Hautentzündungen verursachen können. Empfohlen wird, Ufer mit vielen Wasserpflanzen zu meiden. Kinder sollten nicht länger im flachen Wasser stehen, nasse Badebekleidung ausziehen, wasserfeste Sonnencreme verwenden und sich nach dem Baden kräftig abtrocknen. Wer auf Nummer sicher gehen will, trägt am besten einen Ganzkörpertaucheranzug oder studiert die Karten mit Angaben zur Wasserqualität für Berliner Seen [badestellen.berlin.de] und Brandenburger Gewässer [badestellen.brandenburg.de].

Tipp 2: (Durch)Lüftung

Spätestens seit Beginn der Corona-Pandemie sind die Berliner:innen und Brandenburger:innen Profis im Lüften. Änderungen am virusreduzierenden Querlüften gibt es auch bei Hitze kaum. Allerding sollten die Fenster vor allem zu den Dämmerungszeiten, also am Morgen oder Abend sowie in der Nacht geöffnet werden. Experten raten dazu, Jalousien, Rollläden oder Fensterläden am Tag zu schließen oder Laken vor die Fenster zu hängen.

Ventilatoren helfen nur bedingt gegen warme Luft im Zimmer und gelten außerdem als Stromfresser. Wer also Energie einsparen will, aber trotzdem nicht auf das beruhigende Rotieren der Ventilatorblätter verzichten möchte, hängt am besten ein nasses Tuch mit ausreichend Abstand davor und lässt den Ventilator solange laufen, bis das Tuch getrocknet ist.

Tipp 3: Die Ice-Bucket-Challenge war gestern

Die sogenannte Ice-Bucket-Challenge ist total 2014, in 2022 tut es auch die Eisflasche auf dem Schrank. Der Vorteil: Es wird keine unnötige Energie für die Herstellung hunderter Eiswürfel verschwendet und man sieht nicht wie ein nasser Hund aus, wenn einen der Wassereimer getroffen hat. Für Abkühlung sorgt stattdessen eine eingefrorene 1,5-Liter-Flasche Wasser, die auf einen hohen Schrank gestellt wird. Laut Twitter-User:innen soll sich ein 15 bis 20 Quadratmeter großer Raum für etwa drei Stunden um rund drei Grad abkühlen lassen.

Tipp 4: Gemüse statt Gyros

Bei Hitze gehört leichte Kost auf die Teller. Vor allem wasserhaltige Lebensmittel wie Gurken, Tomaten oder Melonen helfen, die Flüssigkeits- und Nährstoffdepots im Körper wieder aufzufüllen. Gerade vor dem Schlafengehen sollte man nichts mehr essen, das schwer im Magen liegen könnte. In Waldnähe gilt sowieso eine erhöhte Waldbrandgefahr, weshalb ausgedehnte BBQs verboten sind. In den Parks in Friedrichshain-Kreuzberg herrscht wegen der anhaltenden Trockenheit beispielsweise ein Grillverbot.

Das Radler oder der Aperol Spritz am Abend sollten lieber auf eine andere Tageszeit verschoben werden, denn Alkohol erweitert die Blutgefäße, wodurch sich das Gesicht heiß anfühlen kann. Gleiches gilt übrigens für Getränke mit Koffein. Ein uralter Profitipp lautet dennoch: Trinken, trinken, trinken. Am besten viel Wasser oder verdünnte Fruchtsäfte sowie ungesüßte kalte Tees. Besonders bei älteren Menschen, kleinen Kindern und anderen Risikogruppen muss dringend auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr geachtet werden.

Tipp 5: Die nächtliche Vorbereitung

Das abendliche Duschen gehört bei vielen nach Sonne, Sand und Sonnenmilch im Sommer sowieso zur Routine. Zu kalt sollte es allerdings nicht aus der Brause prickeln, da sonst die Durchblutung angeregt wird. Expert:innen empfehlen eine Wassertemperatur von 20 Grad und den Verzicht aufs Abtrocknen. Das verdunstende Wasser hilft dem Körper beim Runterkühlen.

Frisch geduscht schlüpft der oder die findige Hitzebekämpfer:in in einen dünnen Schlafanzug aus Baumwolle oder Leinen mit so wenig Stoff wie möglich. Die Naturfasern können Schweiß gut aufnehmen - immerhin schwitzt der Körper nachts einen halben Liter Flüssigkeit aus. Wem es immer noch zu warm ist, kann sich zusätzlich mit lauwarmen Wickeln an Waden, Händen oder Füßen sowie Eiswürfeln an Schläfen, Stirn und Handgelenken ins Bett legen. Aber Achtung: Nicht mit den Eiswürfeln einschlafen. So bleibt die Matratze trocken und es gibt keine Erfrierungen.

Tipp 6: Bello, Kitty und Hoppel

Wer vor die Tür muss, um sein Geschäft zu verrichten, sollte die frühen Morgen- oder späten Abendstunden dafür wählen. Asphaltstraßen oder gepflasterte Wege am besten meiden, da sie sich in der Sonne auf bis zu 60 Grad erwärmen können und Hunde oder Katzen direkt mit ihren nackten Pfoten darauf laufen, warnt der Tierschutzverein für Berlin und Umgebung [tierschutz-berlin.de als pdf]. Zudem dürfen Tiere keinesfalls unbeaufsichtigt im Auto gelassen werden, auch mit geöffneten Fenstern. In kurzer Zeit kann die Temperatur im Wagen rasant ansteigen und es droht ein tödlicher Hitzschlag.

Nager und andere Pflanzenfresser benötigen zusätzlich viel frisches Grün sowie einen schattigen Standort, rät der Tierschutzverein. Feuchte Tücher über einem Gehege sorgen nicht nur für Schatten, sondern auch für Abkühlung. Vögel und Reptilien sollte eine Bademöglichkeit zur Verfügung stehen. Auch Hunde nehmen einen Pool oder eine Abkühlung unter dem Gartenschlauch gerne in Anspruch. Zudem können Hundhalter:innen ihre tierischen Begleiter:innen laut dem Verein mit selbstgemachtem Eis aus Naturjoghurt, Dosenfutter oder Leberwurst etwas Gutes tun.

Sendung: Antenne Brandenburg, 17.06.2022, 10 Uhr

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