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Quelle: dpa/Paul Zinken

Stromeinsparungen in Energiekrise

Rund 100 Berliner Gebäude werden nachts nicht mehr angestrahlt

Die Ende Juli begonnene Abschaltung der nächtlichen Beleuchtung öffentlicher Gebäude und Wahrzeichen in Berlin kommt laut Umweltverwaltung voran. Wie sie auf Nachfrage der Deutschen Presse-Agentur (dpa) mitteilte, werden inzwischen gut 100 Gebäude nicht mehr angestrahlt. Ziel ist, dadurch angesichts einer drohenden Energiekrise Strom zu sparen.

Insgesamt wurden zuletzt 150 Objekte in Verantwortung der Umweltverwaltung zumindest am Abend oder in der Nacht beleuchtet, wie ein Sprecher erläuterte. Die zunächst genannte Zahl von 200 entsprechenden Bauwerken sei falsch und irrtümlich mitgeteilt worden.

Jeder Strahler muss einzeln abgeschaltet werden

Bis Ende August soll der Prozess der Abschaltung demnach weitestgehend beendet sein. Da es keine zentrale Steuerung gibt, müssen Techniker jeden einzelnen Strahler händisch vom Netz nehmen.

Gegebenenfalls seien auch nach dem voraussichtlichen Abschlusstermin noch einzelne Nacharbeiten erforderlich, so der Sprecher. Das betreffe zum Beispiel Strahler an Brücken, die nur vom Wasser aus erreichbar sind.

Beleuchtung kostet 40.000 Euro - aber Abschaltung ähnlich teuer

Am 27. Juli, also vor rund zweieinhalb Wochen, hatte Umweltsenatorin Bettina Jarasch (Grüne) die Abschaltung der nächtlichen Beleuchtung angekündigt. Allerdings hat sich inzwischen herausgestellt, dass das gar nicht bei allen der fraglichen 150 Bauwerke möglich ist.

Energiekrise

So wollen die Berliner Bezirke Strom und Gas sparen

Die Energiekrise treibt auch die Berliner Bezirke um. Es gibt unterschiedliche Überlegungen, wie Strom oder Gas eingespart werden können. Der Senat will noch in diesem Monat ein Gesamtkonzept vorlegen.

Einige wie das Jüdische Museum, die Neue Synagoge, das sowjetische Ehrenmal im Tiergarten oder das Landgericht am Tegeler Weg bleiben nach Absprache mit der Innenverwaltung nun beleuchtet, wie der Sprecher der Umweltverwaltung weiter sagte. Die Beflaggung vor und auf dem Roten Rathaus werde aus protokollarischen Gründen weiter angestrahlt.

Der Stromverbrauch für die Beleuchtung der 150 Bauwerke, zu denen etwa Siegessäule, Berliner Dom, Gedächtniskirche, Schloss Charlottenburg, Staatsoper oder die Ruine des Anhalter Bahnhofs gehören, liegt laut Umweltverwaltung bei etwa 150.000 bis 200.000 Kilowattstunden pro Jahr. Nach aktuellen Preisen kostet das 40.000 Euro pro Jahr.

Allerdings hatte Jarasch im Juli mitgeteilt, dass die manuelle Abschaltung der einzelnen Strahler durch eine Firma einmalige Kosten voraussichtlich in ähnlicher Höhe nach sich ziehe. Entscheidend für die Maßnahme sei daher der kurzfristige Energiespar-Effekt und nicht die reine Wirtschaftlichkeit.

Sendung: rbb24 Abendschau, 15.08.22, 19:30 Uhr

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