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Video: rbb24 Abendschau | 22.09.2022 | H. Trzeczak | Quelle: dpa/Carsten Koall

Kostenloser ÖPNV, gesperrte Straßen

"Autofreier Tag" in Berlin bleibt ohne Wirkung auf Verkehrsaufkommen

Der öffentliche Nahverkehr war kostenlos, mehrere Straßen wurden am Donnerstag zu Spielstraßen - die Stadt beteiligte sich zum dritten Mal am internationalen autofreien Tag. Für eine spürbare Reduzierung des Autoverkehrs aber sorgte die Aktion nicht.

Der Internationale Autofreie Tag, an dem sich Berlin am Donnerstag mit mehreren Aktionen beteiligt hat, blieb ohne Wirkung auf das tatsächliche Verkehrsaufkommen in der Stadt.

Der Chef der Verkehrsinformationszentrale Andreas Müer sagte dem rbb, dass die Infrarot-Messgeräte genauso viele Autos wahrgenommen hätten wie sonst. "Zu den Hauptverkehrszeiten gab es die üblichen kleineren Baustellen und Staus", so Müer.

Lob von der Verkehrssenatorin für die Aktionen in den Straßen

Neben dem Aufruf, das Auto an diesem Tag stehen zu lassen hatten alle zwölf Bezirke von 15 bis 19 Uhr insgesamt 37 Nebenstraßen zu autofreien Zonen erklärt. Sperrungen in diesen Bereichen allerdings hätten ohnehin kaum statistischen Einfluss auf die Gesamtzahl der Verkehrsbewegungen, so Müer.

Verkehrssenatorin Bettina Jarasch (Grüne) dankte den vielen Initiativen, die in der ganzen Stadt die Spiel- und Nachbarschaftsstraßen betreuten. "Am Autofreien Tag kann praktisch erlebt werden, wie Berlin aussehen kann, wenn der Straßenraum für die Menschen geöffnet wird", sagte Jarasch.

Nachfolge für Neun-Euro-Ticket

Berliner Verkehrssenatorin Jarasch will "sozial gestaffeltes" Ticket ab 2023

Die Berliner Verkehrssenatorin hat das 29-Euro-Ticket gegen Kritik verteidigt. Gleichzeitig konkretisierte sie die Aussicht auf ein Anschlussticket. CDU-Fraktionschef Wegner sprach sich derweil für ein Jahresticket für einen Euro pro Tag aus.

Viele wussten nichts von diesem Aktionstag

Um einen Anreiz zu schaffen, das Auto stehen zu lassen, war der ÖPNV den ganzen Tag kostenfrei. Doch viele Menschen auf der Straße sagten dem rbb, dass sie davon gar nichts mitbekommen hatten. Auch mehrere Busfahrer erzählten dem rbb, dass etwa die Hälfte der Fahrgäste einen Fahrschein vorzeigen oder kaufen wollten.

Berlin hatte sich bereits zum wiederholten Mal an dem seit langem stattfindenden internationalen autofreien Tag (22. September: "World Car Free Day") beteiligt. Allerdings war dabei der Effekt immer ähnlich wie in diesem Jahr: An diesem Aktionstag verringerte sich der Autoverkehr immer nur nicht oder wenig.

"Kiezblocks" in Berlin

Wenn Anwohner den Autoverkehr aussperren

Autofahrer in Berlin nutzen auch mal Nebenstraßen, etwa um Staus auszuweichen. Das wollen viele Anwohner stoppen. Über Initiativen planen sie Umbauten, die ein Durchqueren des Kiezes unattraktiv machen. Senat und Bezirke unterstützen das. Von Bernadette Huber

Diese Straßenabschnitte waren am Donnerstag in der Zeit von 15 bis 19 Uhr für den Auto- und Fahrradverkehr gesperrt:

Charlottenburg-Wilmersdorf

Rüdesheimer Straße, zwischen Wiesbadener- und Laubenheimer Straße
Sigmaringer Straße, zwischen Gasteiner- und Wegenerstraße
Windscheidstraße, zwischen Stuttgarter Platz und Gerviniusstraße

Friedrichshain-Kreuzberg

Blücherstraße, Hausnummer 37 bis 42
Jessnerstraße, zwischen Oder- und Travestraße
Niederbarnimstraße, Hausnummer 17 bis 20

Görlitzer Ufer

Lichtenberg

Baikalstraße, zwischen Sewan- und Baikalstraße
Plonzstraße, Hausnummer 21 bis Gotlindestraße

Marzahn-Hellersdorf

Apfelwicklerstraße
Friesacker Straße, zwischen Strauß- und Lortzingstraße
Kastanienallee, Hausnummer 53 bis 59
Maxie-Wander-Straße, zwischen Klingenthaler- und Schneeberger Straße

Mitte

Freienwalder Straße, zwischen Soldiner Straße und Friedhof
Plantagenstraße, Hausnummer 17 bis Antonstraße
Pohlstraße, Hausnummer 79 bis Kluckstraße
Tegeler Straße, zwischen Sprengel- und Triftstraße
Ufnaustraße, Hausnummer 6 bis Sickingenstraße

Neukölln

Jansastraße, Hausnummer 4 bis Weserstraße
Kienitzer Straße, zwischen Hausnummer 3 und Bornsdorfer Straße
Neckarstraße

Pankow

Bötzowstraße, zwischen John-Schehr- und Danziger Straße
Gneiststraße, zwischen Greifenhagener Straße und Schönhauser Allee
Jacobsohnstraße, Hausnummer 1 bis 16
Tassostraße, zwischen Pistorius- und Charlottenburger Straße

Reinickendorf

Kamekestraße, zwischen Herbst- und Hoppestraße
Tornower Weg, zwischen Birkenwerderstraße und Dannenwalder Weg

Spandau

Lutherstraße, am Lutherplatz

Steglitz-Zehlendorf

Kadettenweg, Hausnummer 44 bis Ringstraße
Sprungschanzenweg, Hausnummer 1 bis 51
Begasstraße (beim S-Bahnhof Friedenau)

Tempelhof-Schöneberg

Barbarossastraße, zwischen Goltz- und Karl-Schrader-Straße
Haeseler Straße, zwischen Goltz- und Zescher Straße
Niedstraße, zwischen Lauter- und Handjerystraße
Skarbinastraße, Hausnummer 77/79 bis Nahariyastraße
Steinmetzstraße, zwischen Bülow- und Alvenslebenstraße

Treptow-Köpenick

Isingstraße, Hausnummer 5 bis Schmollerplatz

Sendung: rbb24 Inforadio, 21.09.2022, 20:25 Uhr

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