Wegen Einspruch von Arztpraxis - Keine Möglichkeit zur Mammografie in Brandenburg an der Havel

Di 20.09.22 | 13:59 Uhr
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Die Brust einer Frau ist am 25.10.2017 auf einer Röntgenaufnahme zu sehen. (Quelle: dpa/Klaus-Dietmar Gabbert).
Audio: Antenne Brandenburg | 20.09.2022 | O-Ton Gabriele Wolter, Chefin des Städtischen Universitätsklinikums | Bild: dpa/Klaus-Dietmar Gabbert

Frauen haben zurzeit keine Möglichkeit mehr in Brandenburg an der Havel einen Mammografie-Termin zu bekommen. Ein Gesundheitszentrum, das diese Untersuchungen angeboten hat, musste alle Termine vorerst absagen. Betroffen sind in dieser und der nächsten Woche 25 Frauen. Zuerst hatte die "Märkische Allgemeine Zeitung" [maz-online.de / Paywall] berichtet.

Das Gesundheitszentrum hatte von der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg (KVBB) eine vorläufige Zulassung für das Mammografie-Angebot erhalten. Die niedergelassene Radiologin war zuvor in den Ruhestand gewechselt.

Der Nachfolger in der Radiologiepraxis hat gegen die Entscheidung der KVBB jedoch Einspruch eingelegt, wie die Märkische Zeitung berichtet hatte. Er selbst bietet in der Praxis keine Mammografien an.

Frauen müssen nach Potsdam, Berlin oder Magdeburg

Der Chefin des Städtischen Universitätsklinikums, Gabriele Wolter zufolge können Frauen zur Mammografie derzeit nur nach Potsdam, Berlin oder Magdeburg ausweichen. Hier würden Patientinnen aber lediglich Termine erhalten, die erst in ein paar Monaten stattfinden.

Das Gesundheitszentrum soll die Mammografien seit Mai mit einer vorläufigen Zulassung angeboten haben. Die Umwandlung in eine verbindliche Zulassung sei aber durch den Widerspruch nicht erfolgt.

Ob das Gesundheitszentrum in Brandenburg an der Havel wieder Mammografien anbieten darf, muss ein Ausschuss der Kassenärztlichen Vereinigung entscheiden.

Warum der Nachfolger der Radiologiepraxis, der selbst keine Mammografien anbietet, den Widerspruch eingelegt hat, ist ungeklärt.

Sendung: Antenne Brandenburg, 20.09.2022, 11:30 Uhr

11 Kommentare

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  1. 11.

    "Ohne die entsprechenden Voraussetzungen hätte das Gesundheitszentrum die Leistung ja wohl kaum anbieten können" im Beitrag steht, die Ärztin sei in den Ruhestand gegangen, also kann es doch durchaus möglich sein, dass es die nötigen Fachkrâfte dort momentan nicht gibt.
    Ich bin übrigens auch eine Frau und weiß, wie ne Mammo geht....

  2. 10.

    Kann man gutverdtehen, wenn das denn der Grund ist.
    Ein Arzt MUSS wirtschaftlich arbeiten. Vielleicht gehört er ja zu den Arbeitgebers die 3000€ steuerfrei sn seine Mitarbeiter zahlen wird.
    Vielleicht reichen die Entgelte für Vorsorge nicht für die Energiekodten einer Mammographie....
    Geht in's Waldkrankenhaus Berlin Spandau: schnelle Termine gute Ärzte....dem Haus ist egal, ob es abgerechnet werden kann oder nicht: Patienten stehen an 1.Stelle!

  3. 9.

    Doch, da muss man die Keule schwingen. Wenn der Radiologe die Praxis seiner Vorgängerin übernommen hat, dann damit auch die erforderlichen Geräte. Ich begreife nicht, wie man für diese Verweigerung noch Verständnis aufbringen kann. Und ja, der hippokratische Eid existiert noch, wird aber immer mehr von Geldgier unterlaufen.

  4. 8.

    Ohne die entsprechenden Voraussetzungen hätte das Gesundheitszentrum die Leistung ja wohl kaum anbieten können. Die Untersuchung selbst machen Fachschwestern. Die Auswertung erfolgt durch Radiologen.

  5. 7.

    Warum legt ein Praxisbetreiber, der diese Leistung gar nicht anbietet Widerspruch ein? Warum wird dem statt gegeben? Hier geht es um Krebsvorsorge und nicht um einen verstauchten Zeh!

  6. 6.

    "Hippokratischer Eid"
    dieses Märchen gibt es immernoch ?
    In Exzellent-Bildungs-Deutschland ?
    Warum hat den Arzt Niemand nach den
    Gründen für Seinen Einspruch gefragt ?
    Hat denn RBB24 keine Journalisten vor
    Ort ?

  7. 5.

    "Das ist mit einigermaßen intaktem Menschenverstand nicht zu begreifen...." Ihr Kommentar auch nicht! Für diese Untersuchung braucht man (nachzuweisende) Fachkenntnisse und die nötigen Apparate. Wie Sie sehr richtig feststellen, fehlt die Begründung des Arztes - warum gleich die Keule schwingen?

  8. 4.

    Wenn man "Mammografie Brandenburg" googelt, bekommt man mehrere Erbnisse, u. a. die Uniklinik Brandenburg/Havel, eine Klinik in Bernau, in Potsdam und Cottbus.

  9. 3.

    Wenn Gesundheit zur Ware wird.

  10. 2.

    Der Radiologe hat die Grundlagen unseres Gesellschaftssystems eben verstanden: Profit geht vor Gesundheit!

  11. 1.

    Das ist mit einigermaßen intaktem Menschenverstand nicht zu begreifen.Dass ein solcher "Arzt", dem der hippokratische Eid offenbar völlig egal ist,weiter praktizieren darf, ist eine Schande. Dazu kommt dann noch, dass eine Begründung fehlt,Mammographien zu verweigern. Also Irgendwer hat hier gewaltigen Mist gebaut

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