Entschädigungspflicht für DDR-Datschen fällt weg - Vertreibung aus dem Paradies

Sa 29.10.22 | 08:10 Uhr | Von Claudia Baradoy
  52
Symbolbild: Eine Datsche in Frankfurt an der Oder
Bild: dpa/Patrick Pleul

Ostdeutsche Datschen waren bis 2015 gesetzlich geschützt, bis vor Kurzem bestand bei einer Kündigung noch eine Entschädigungspflicht. Diese Regelung fällt nun weg. Das sorgt bei vielen Besitzern der Wochenendhäuschen für ein böses Erwachen. Von Claudia Baradoy

Ein Grundstück mit Wochenendhaus und Wasserzugang, ein Fleckchen Erde mit Ruhe und viel Natur zum Spottpreis von 800 Euro pro Jahr: Zumika Braun liebt ihren kleinen Zufluchtsort direkt an der Havel.

"Morgens ist Vogelgezwitscher. Man muss es erlebt haben, um es zu fühlen. Aus dem Bett zu steigen, den Weg runterzulaufen und erstmal eine Runde zu schwimmen - ganz gleich, wie kalt es ist. Es kribbelt richtig auf der Haut. Es war einfach ein Paradies hier", sagt Braun. Zweieinhalb Jahre hat sie mit ihrem Mann auf dem Grundstück in Briest geackert, das Häuschen renoviert, den Garten neu bepflanzt und viel Geld investiert.

DDR-Datschen

Die Besonderheit von ostdeutschen Datschen: Das Häuschen gehört meist den Pächtern, der Grund und Boden dagegen dem Grundstückseigentümer. Im bundesdeutschen Recht gibt es diese Besonderheit nicht.

Bis zum 3. Oktober 2015 bestand ein Kündigungsschutz für die noch nach DDR-Recht geschlossenen Pachtverträge. Bis zum 3. Oktober 2022 mussten Grundstückseigentümer bei Kündigung Datschen-Besitzern eine Entschädigung für den Zeitwert des Hauses, Anpflanzungen und für Strom- und Wasseranlagen zahlen.

Pachtverträge werden nicht verlängert

Doch neuerdings brodelt es unter den Familien in der Siedlung. Ende September teilte die Grundstückseigentümerin - die Karg-Stiftung aus Frankfurt am Main - mit: Die Pachtverträge, die bis dato jährlich verlängert wurden, können nicht weitergeführt werden. Bis spätestens Ende des Jahres haben die Pächter ihre Grundstücke zu räumen. Ohne die Chance auf nur einen Cent Entschädigung.

Seitdem steht die kleine Siedlung mit ihren rund 50 Pächtern unter Schockstarre: "Wir haben das Haus gekauft. Und waren in dem Glauben geblieben, dass es unser Haus ist. Nicht das Grundstück, aber das Haus. Und dann investiert man natürlich auch, man will es ja schön haben und es war vorher gar nicht bewohnbar. Es hat gerochen, es war schimmlig, es war undicht", erinnert sich Zumika Braun.

Siedlung soll für Internatspläne weichen

Gleich neben Brauns Garten steht der Grund für die Kündigungen: ein verfallenes Herrenhaus. Die Mauern bröckeln, die Fenster sind notdürftig mit Sperrholz vernagelt, das ganze Gelände ist umzäunt und gesperrt. Die Karg-Stiftung will hier ein Internat für hochbegabte Kinder errichten.

"Die Pläne für die Rettung des Herrenhauses befinden sich in einer sehr frühen Phase", teilt die Stiftung dem rbb mit. Und: "Angesichts der maroden Infrastruktur und der erheblichen Betriebskosten lässt sich die Datschensiedlung nicht mehr wirtschaftlich betreiben".

Investitionsschutzfrist ist abgelaufen

Pächter Kristof Eschholz versteht die Welt nicht mehr. Er ist 63 Jahre alt und verlebte schon die Sommer seiner Kindheit hier. Seinen eigenen Kindern hat er hier das Schwimmen beigebracht. "Dieses Pachtgrundstück gehört einfach zu meinem Leben, wie meine Familie. Ich bin dort aufgewachsen. Und deswegen tut es mir sehr weh, dass wir hier jetzt runter sollen", sagt Eschholz.

Doch die Regelung des bundesdeutschen Gesetzes ist eindeutig: Nachdem 2015 der Kündigungsschutz für DDR-Datschen abgelaufen ist, endet nun auch die sogenannte Investitionsschutzfrist. Das heißt: Grundstückseigentümer müssen - seit dem 3. Oktober 2022 - bei einer Kündigung die Pächterinnen und Pächter nicht einmal mehr entschädigen.

Wirklich wehren können sich betroffenen Datschenbesitzer nicht, sagt Rechtsanwalt Torsten Koschel vom Verband Deutscher Grundstücksnutzer (VDGN). Es sei zwar bitter für den einzelnen Grundstücksnutzer, "aber der Ablauf dieser Frist war lange bekannt, er war angekündigt", so Koschel.

Datschenbesitzer könnten auf Abrisskosten sitzenbleiben

Der Pachtvertrag von Zumika Braun galt lediglich für je ein Jahr und wurde dann regelmäßig verlängert. Sie hatte allerdings darauf vertraut, hier längerfristig bleiben zu können. Dieser Traum ist nun geplatzt.

Derzeit gebe es beim VDGN vermehrt Beratungsbedarf in ähnlichen Fällen, sagt Torsten Koschel. Wie viele Datschenbesitzer genau in Brandenburg und Berlin insgesamt betroffen sind, weiß er nicht. Er rät Betroffenen, noch einmal das Gespräch mit den Grundstückseigentümern zu suchen. Denn kommt es hart auf hart, bleiben Datschenbesitzer möglicherweise sogar auf den Abriss-Kosten für ihre Wochenendhäuschen sitzen. Zumindest in diesem Punkt hat im Fall Briest die Karg-Stiftung Gesprächsbereitschaft signalisiert. Doch eine Rettung für Zumika Brauns kleines Paradies bedeutet auch dieses Angebot nicht.

Sendung: rbb24 Brandenburg aktuell, 25.10.2022, 19:30 Uhr

Beitrag von Claudia Baradoy

52 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 52.

    Ihr pathologischer Hass auf die Grünen nervt nur noch, zumal sie den bei jeder passenden aber auch unpassenden Gelegenheit ausleben.

    Gehen sie zu einem Arzt, statt uns mit diesen Stuss zu nerven! Was haben die Datschen, der Einigungsvertrag mit den Grünen zu tun? NICHTS!

  2. 51.

    Kann man es nicht machen wie die Amis.Haus auf Hänger und auf anderes Grundstück stellen.Das Haus ist ja schließlich nicht Eigentum des Grundstücks
    Besitzers.

  3. 50.

    @ Erhard
    Raten Sie mal, wem noch?
    @Günther
    In den 20ern wurden in Berlin viele Siedlungen im Erbbauverfahren errichtet. Die Pachtverträge laufen jetzt aus. Ich möchte nicht wissen, was das für Heulen und Zähneklappern gibt. Leider haben wir keine Fuggerei wie in Augsburg, wo heute noch die Mieten von 1521 gelten.

  4. 49.

    Auch im ehemaligen Westen muss man das Grundstück nach Auslaufen des Pachtvertrages an den Eigentümer zurück geben.

  5. 48.

    DiebDatschen sind in der Tat kein Grind, die Grünen un Berlin abzuwählen. Anders sieht das bei der Symbolpolitik der überzeugten Dienstwagennutzerin Jarasch in Bezug auf die Mobilitätswende aus. Der fällt schon bei einfachen Maßnahmen wie Busspur die Rechtslage vor die Füße oder auch bei Sperrung der Friedrichstraße. "In Berlin hat sich die Senatsverwaltung für Verkehr über das Straßenverkehrsrecht - grob gesagt - hinweggesetzt." Schreibt dazu sogar der RBB. Ich bin mir dabei nicht sich, ob die Dame das nicht nicht rechtskräftigen Urteil verstanden hat.

  6. 47.

    So manch Verwirrter hat nicht verstanden, dass im Februar ggf. Neuwahlen für das Land Berlin anstehen, hier aber älteres Bundesrecht aus der Wendezeit gilt.

  7. 46.

    Auch heute gibt es noch im „Westen“ viele Häuser auf Pachtgrundstücken. Da weiß jeder Hausbesitzer, dass sein Haus oder seine Wohnung irgendwann an den Verpächter fällt. Je kürzer die Pachtdauer noch ist, desto niedriger ist dann der Kaufpreis einer dortigen Immobilie. Und denken wir mal an Hongkong: Das haben 1898 die Engländer von China für 99 Jahre gepachtet und musste dann zurück gegeben werden!

  8. 45.

    na so gesehen....stimmt schon, mir gehen nur die verqueren Äußerungen von Eiskalle auf den Keks.

  9. 44.

    Wieso muss sich der Osten immer an den Westen anpassen???? Selbst Dinge, in denen der Osten dem Westsystem weit überlegen war, mussten geopfert werden. Man hat sich diese Dinge nicht mal angesehen und in vielen Bereichen ist es noch heute so.

  10. 43.

    War die DDR am Ende und wurde nicht mehr gewollt, oder umgekehrt. Wer nicht mehr klar kommt, muss sich dem Retter anpassen. Oder wird geglaubt, der Westen brauchte die Fachkräfte?

  11. 41.

    Pacht läuft aber nicht auf ewig, so wie Erbpacht auch meistens"nur" für 100 Jahre gilt. Einige Kolonien waren vom Kaiserreich auch nur gepachtet Die DDR und ihre Gesetze gibt es Gott sei Dank nicht mehr, so wie deren Vorgängerstaat. Land pachten ist nicht, wie eine Wohnung mieten. Fragen Sie mal einen Landwirt.

  12. 40.

    "oder nur im Osten." Auch im Westen sind die meisten Kleingärten gepachtet.
    "Die solch ein Gesetz verabschieden und genehmigen sind für mich keine Vertreter des Volkes und gehören abgewählt." "Die" haben die bestehenden Regelungen immer wieder nachgearbeitet, Ihr hochgeschätzter Berliner Senat hat sich m. W. zuletzt 2020 für weiteren Bestandschutz der KGAn eingesetzt. Wenn Sie eine Wohnung befristet mieten und die Frist läuft ab, müssen Sie auch umziehen.

  13. 39.

    " Im Westen gab es kein Sozialismus, Gott sei Dank! " Im Osten auch nicht oder würden sie die Einparteiendiktatur stalinistischer Prägung als Sozialismus bezeichnen?

  14. 38.

    Schon Ihr erster Satz zeigt in welcher Welt Sie leben. Im Westen gab es kein Sozialismus, Gott sei Dank!
    @Frank, da hat Ihr Bürgermeister wohl alles richtig gemacht.

  15. 37.

    Der Einigungsvertrag war nicht der Weisheit letzter Schluss. Aber es müssten die Eigentumsverhältnisse in der DDR denen in der BRD angepasst werden. Dazu gab es übergangsfristen, damit sich betroffene auf diese Situation dass andere Eigentumsverhältnisse in Kraft treten werden, einstellen können. In vielen anderen ähnlichen Situationen mussten sich die Menschen halten und darauf einstellen. Es gibt sogar eine Reihe von KGA, die geräumt werden mußten. Diese wurden auch aus dem KGA Verbund gelöst.

  16. 36.

    Da frage ich mich ob dieses auch im ehemaligen Westen möglich ist oder nur im Osten. Für mich ist dieses eine riesige Sauerei wie man hier mit Altbesitzer umgeht die Jahre lang ihre Arbeitskraft und Geld reingesteckt haben. Aber mit solchen Grundstücken lassen sich eben viel Speckulationsgeld verdienen. Die solch ein Gesetz verabschieden und genehmigen sind für mich keine Vertreter des Volkes und gehören abgewählt. Wie gesagt für mich eine riesige Sauerei!!!!!

  17. 35.

    Ein Gebäude kaufen ohne Grundstück ist schon ziemlich naiv. Die Gesetzeslage ist eindeutig und gilt nicht erst seit gestern. Verpennt dürfte das der erste frei gewählte Bürgermeister haben. Unser war pfiffig und hat dafür gesorgt das wir vor der Währungsunion die Grundstücke für 50 Ostpfennige/m2 kaufen konnten.

  18. 34.

    "Was soll das Gejammer? Die Pächter hatten über 30 Jahre Zeit gehabt für die Klärung." So hart wie es klingt aber das ist leider wahr.

  19. 33.

    Nun stehen die da, die vor über 30 Jahren "Wie sind ein Volk" brüllten.
    Die ewigen Wendeverlierer.

  20. 32.

    Nun stehen die da, die vor über 30 Jahren "Wie sind ein Volk" brüllten.
    Die ewigen Wendeverlierer.

  21. 31.

    Klar entstehen anfangs Kosten doch die sind oftmals weniger hoch als gedacht oder eben umgekehrt.
    Ich bin selber in einer Gartensparte und wir haben auch recht große Probleme die sich über die Jahre durch einen nicht so richtig gut funktionierenden Vorstand angesammelt hatten.
    Wir brauchen das eine und das andere an Geldern da Strom und Trinkwasserleitungen nicht für die Ewigkeit gebaut wurden. Und wenn man keine Rücklagen hat muss man eben gemeinsam einen Nenner finden um Schritt für Schritt alles in Ordnung zu bringen. Bei uns gab es kräftige Beitragserhöhungen die nicht von jedem getragen werden können. Vereinsmitglieder können, bei uns ihren Beitrag in angemessenen Raten begleichen und das hat bis jetzt ein jeder geschafft. Für jede Art einer preislichen Anpassung muss es in einer extra dafür abgehaltenen Versammlung eine Mehrheit aller geben.

  22. 30.

    Was soll das Gejammer? Die Pächter hatten über 30 Jahre Zeit gehabt für die Klärung.Man wusste, dass man auf fremden Land gebaut hat. Also war alles nur eine Frage der Zeit gewesen. So ist nunmal die Rechtslage und so falsch ist es ja auch nicht. Für 800.- € pro Jahr war alles ja auch spottbillig.

  23. 28.

    "Hätten sich die Betroffenen lieber zusammengetan und eine Kleingartenanlage mit einem gültigen Pachtvertrag gegründet." Ja, oder als Verein versucht, den Grund zu kaufen. Aber dann muss man auch für die Kosten "der maroden Infrastruktur und die erheblichen Betriebskosten" aufkommen, da werden 800€ im Jahr nicht mehr reichen.....

  24. 27.

    "Das ganze Thema hat doch wieder seine Ursachen in einem mit heißer Nadel gestrickten Einigungsvertrag." Nee, auch in Berlin sind die Kleingartenanlagen Pachtland. Allerdings wurde hier mehrfach an Verbesserungen des Bestandsschutzes " "gestrickt" zuletzt war es m. W. 2020

  25. 26.

    "Hätten sich die Betroffenen lieber zusammengetan und eine Kleingartenanlage mit einem gültigen Pachtvertrag gegründet." Und / oder der Stiftung das Land abzukaufen versucht. Jetzt können sie wohl nur noch die verbleibende Zeit aussitzen oder das Gespräch suchen ("Die Pläne für die Rettung des Herrenhauses befinden sich in einer sehr frühen Phase", teilt die Stiftung dem rbb mit.")

  26. 25.

    Das ganze Thema hat doch wieder seine Ursachen in einem mit heißer Nadel gestrickten Einigungsvertrag. Da könne sich doch die Betroffenen immer noch bei einem Herrn Krause und einem Politiker Wolfgang Schäuble bedanken. Die, und noch einige Andere haben doch diese Regelungen, in Unkenntnis der Verhältnisse zu Papier gebracht.

  27. 24.

    Hätten sich die Betroffenen lieber zusammengetan und eine Kleingartenanlage mit einem gültigen Pachtvertrag gegründet.
    Ja, auch in einer Kleingartenanlage gibt es Vorschriften doch da ist es nicht so einfach, wenn es sich um einen eingetragenen Verein handelt, jemanden zu enteignen.

  28. 23.

    "Hofentlich wählen die Daadchenbesitzer im Februar die Grünen ab. Dann gibt’s vielleicht noch eine Chance für die Dadsche. "

    Was ist denn das für ein hirnloser Unsinn? Was haben die Grünen mit dem Einigungsvertrag zu tun?

    "Wirklich wehren können sich betroffenen Datschenbesitzer nicht, sagt Rechtsanwalt Torsten Koschel vom Verband Deutscher Grundstücksnutzer (VDGN). Es sei zwar bitter für den einzelnen Grundstücksnutzer, "aber der Ablauf dieser Frist war lange bekannt, er war angekündigt", so Koschel."

    Ihr pathologischer Hass auf die Grünen nimmt seit geraumer Zeit bedrohliche Züge an. Also für sie, nicht für die Grünen.

  29. 22.

    "Wir haben keine Diktatur, wo Nichteigentümer über Besitz/Geld der Eigentümer bestimmen können. Abgesehen davon, dass dies eine sehr komische Moral wäre, sind Gespräche die bessere Wahl. "

    Man sollte nicht von Diktatur, Eigentum und Moral schwafeln wenn man so gar keine Ahnung was das für eine Stiftung ist.

    "Die Karg-Stiftung wurde 1989 von Adelheid und Hans-Georg Karg, dem kinderlosen Sohn des Hertie-Warenhaus-Unternehmers Georg Karg, gegründet, um die Entwicklung von Fähigkeiten und Fertigkeiten hochbegabter Kinder und Jugendlicher gezielt zu fördern. "

    Nach der erfolgten Arisierung von Hertie durch ein Bankenkonsortium wurde Georg Karg in die Geschäftsleitung berufen.

    "Zugleich stieg auf Wunsch der Banken der Leiter des zentralen Textileinkaufs bei Hermann Tietz OHG, Georg Karg, mit 50.000 Reichsmark Einlage ein und bot mit dem Juristen Trabart von und zu der Tann sowie Wilhelm Hermsdorf das erwünschte „arische[.] Übergewicht[.] in der Geschäftsleitung“."

  30. 21.

    "Wir haben keine Diktatur, wo Nichteigentümer über Besitz/Geld der Eigentümer bestimmen können. Abgesehen davon, dass dies eine sehr komische Moral wäre, sind Gespräche die bessere Wahl. "

    Man sollte nicht von Diktatur, Eigentum und Moral schwafeln wenn man so gar keine Ahnung was das für eine Stiftung ist.

    "Die Karg-Stiftung wurde 1989 von Adelheid und Hans-Georg Karg, dem kinderlosen Sohn des Hertie-Warenhaus-Unternehmers Georg Karg, gegründet, um die Entwicklung von Fähigkeiten und Fertigkeiten hochbegabter Kinder und Jugendlicher gezielt zu fördern. "

    Nach der erfolgten Arisierung von Hertie durch ein Bankenkonsortium wurde Georg Karg in die Geschäftsleitung berufen.

    "Zugleich stieg auf Wunsch der Banken der Leiter des zentralen Textileinkaufs bei Hermann Tietz OHG, Georg Karg, mit 50.000 Reichsmark Einlage ein und bot mit dem Juristen Trabart von und zu der Tann sowie Wilhelm Hermsdorf das erwünschte „arische[.] Übergewicht[.] in der Geschäftsleitung“."

  31. 20.

    Sie haben auch so gar kein anderes Thema als die-Grünen-müssen-abgewählt-werden, oder ? Egal, zu welcher Meldung, wann immer was kontrovers ist oder nicht gut läuft; immer heißt es unisono bei Ihnen: die Grünen sind schuld. Na, gut, manchmal auch der aktuelle Senat als Ganzes. Aber mal klar benennen, wer das besser machen würde, sagen Sie auch nie....
    Ich hab so den Eindruck, Sie sind (wie) ein Bot; ihre Beiträge sind unabhängig vom Thema universell einsetzbar...

  32. 19.

    Ach Herr Wossi - ich vertrete nicht einfach ein "Meinung" So wenig wie der thermodynamische Hauptsatz eine "Meinung" ist. Wenig ist in der Physik so sicher wie die Tatsache, dass wir Energie niemals vernichten. Wir wandeln sie in eine andere Form und müssen uns mit der Wirklichkeit konfrontieren bei der Organisierung unseres Gemeinwesens welche Folgen die Umwandlung hat: Wir verändern das Klima.
    Eigentumsformen, die Sie pathetisch, emotional, blumig und mit viel Kitsch als Lohn für "Leistung" verklären, haben nichts mit der strukturellen, sozialen, ökonomischen Alltagswirklichkeit zu tun, die sie tatsächlich produzieren.
    Dass wir bis heute das Problem nicht gelöst haben, macht die Tatsachen nicht obsolet.
    Wie die derzeit eskalierende Situation zeigt. Deren Grundbedingungen man schon lange kennt.
    Wäre unsere derzeitige Auffassung von Leistung und Eigentum so erfolgreich oder klug, sollte sie bessere Ergebnisse zeitigen.

  33. 18.

    Da gucken jetzt scheinbar viele ehemalige, verdiente DDR-Kader dumm aus der Wäsche. Machen wir uns nichts vor. Nicht alle, aber viele haben doch diese wunderbaren Sahnegrundstücke für Ihre Verdienste um den Arbeiter und Bauernstaat bekommen. Von daher kamen viele eigentlich viel zu lange in den Genuss dieser Vorzugsbehandlung.

  34. 17.

    "Hofentlich wählen die Daadchenbesitzer im Februar die Grünen ab. Dann gibt’s vielleicht noch eine Chance für die Dadsche." Was hat denn das nun wieder mit diesem Beitrag zu tun? Bei Ihnen gibt es nur Balleriei gegen Politiker!

  35. 16.

    Ich finde die Diskussion muss redlich und rational geführt werden. "Datschen" stehen eben nicht unter dem besonderen Schutz des Bundeskleingartengesetzes. Wie die Regelungen für die historische Errungenschaft der Kämpfe der Arbeiterinnen und Arbeiter offiziell heisst: Der Schrebergarten. Manche halten die ja für Spiessertum. Geschichtslosigkeit trägt ihre Früchte. Aber wieso sollte das Gemeinwesen mitten in der Stadt, oder an Gewässern faktisch supersubventionierte Grundstücke für ganz wenige ohne Gegenleistung, Regeln, Zugang für die Allgemeinheit zur Verfügung stellen? Klar. Ich hätte auch gerne ein innenstädtisches, oder Ufergrundstück für gar kein Geld und eigentlich keine Berechtigung. Ausser das ich mit Glück der Erste war. denn für alle reichts ja nicht...
    Die Sache ist individuell sicher tragisch. Aber ein 1-Jahres-Pachtvertrag gibt einem eben nur ein Jahr Sicherheit.

  36. 15.

    "Nun stellt sich die Frage, wie sind diese an die Grundstücke gekommen und mit welchem Recht beharren sie darauf, auf fremden Eigentum zu leben?" Die Antwort steht im Text: sie haben sie gepachtet.

  37. 14.

    Hofentlich wählen die Daadchenbesitzer im Februar die Grünen ab. Dann gibt’s vielleicht noch eine Chance für die Dadsche.

  38. 13.

    Ihnen beschleicht eine Ahnung warum Ihre Meinung und Ansichten zum Eigentum nicht mehrheitsfähig sind? Liegt es daran, dass Sie unterschiedliche Anstrengungen und Chancennutzung ganz falsch beurteilen? Sie zielen auf wenige ungerechte Fälle ab und negieren völlig, dass man sehr wohl redlich zu was kommen kann. Das Sie da Gegenwehr verspüren verwundert nicht. Gehen Sie mal persönlich zu einem fleißigen Nachbarn und nehmen ihm was weg. Da wollen wir mal die moralische Minderheitsmeinung dann begutachten. Zumal die unredlich ist, höflich ausgedrückt.

    P.S. In Ihrem Modell kommt keiner zu was. Wetten?

  39. 12.

    Ihnen beschleicht eine Ahnung warum Ihre Meinung und Ansichten zum Eigentum nicht mehrheitsfähig sind? Liegt es daran, dass Sie unterschiedliche Anstrengungen und Chancennutzung ganz falsch beurteilen? Sie zielen auf wenige ungerechte Fälle ab und negieren völlig, dass man sehr wohl redlich zu was kommen kann. Das Sie da Gegenwehr verspüren verwundert nicht. Gehen Sie mal persönlich zu einem fleißigen Nachbarn und nehmen ihm was weg. Da wollen wir mal die moralische Minderheitsmeinung dann begutachten. Zumal die unredlich ist, höflich ausgedrückt.

    P.S. In Ihrem Modell kommt keiner zu was. Wetten?

  40. 11.

    Die Wende ist 32 Jahre her. Das heißt, die Leute haben vor mehr als 32 Jahren dort ihre Datschen bezogen. Kam denn in all den Jahren niemand mal auf die Idee die Besitzverhältnisse so zu klären, dass sowas nicht passieren kann? Warum hat eine Frankfurter Firma das Gelände gekauft? Warum nicht die Datschenbesitzer? Der 63jährige tut mir schon leid, aber er war 31 Jahre zur Wende und hat was dann getan? Sich ausgeruht. Und nun wird gejammert und nach dem Staat gerufen. Traurig.

  41. 10.

    Wossi hat viel Herz für die Schaffenden. Wirklich immer. Wossi mag nicht die Wegnehmer und selbsternannten Schiedsrichter, die das Maß der Verteilung nur durch ihre Ansichten bestimmen wollen.

    P.S. Der Einigungsvertrag zum Eigentum hat viele benachteiligt. Das ist nicht gerecht gelaufen. Nur in diesem Fall kann man es nicht sagen...

  42. 9.

    Kann ich schon verstehen, dass man sich darüber empört, wenn der "böse" Eigentümer wirtschaftlich denkt. Vielleicht ist es aber ja gabz Gerecht, dass er mit seinem Grund und Boden nun auch so verfahren kann, dass er nicht drauf zahlt, damit "Justus und Co" ihr Wochenendhaus für 800 Euro im Jahr nutzen können.

    Die Jahreskarte für die Sauna ist teurer!

    *Ironie an
    Das ist auch gemein und da denkt einer nur wirtschaftlich... sollte verboten werden und für 10 Euro im Jahr nutzbar sein.

    *Ironie aus

  43. 8.

    Wenn die Grundstücke rechtmäßig den Eigentümern gehören würden, gebe es wohl kaum Probleme.
    Nun stellt sich die Frage, wie sind diese an die Grundstücke gekommen und mit welchem Recht beharren sie darauf, auf fremden Eigentum zu leben?
    Schwierig, Gewohnheit ist kein Recht, oder?

  44. 7.

    Wossi gehört offensichtlich auch zu den härtesten, herzlosen Vertretern des Turbokapitalismus. Die Schuld trägt aber der Gesetzgeber begünstigt durch die Verhandlunsführer des Einigungsvertrages.

  45. 6.

    Mir scheint Sie haben die wahre Diktatur nicht verstanden. Diktatur ist die Bestimmungsmacht weniger, über die Ressourcen, Existenzbedingungen, Chancen und Zukunft der Vielen. Daran hat sich seit vielen tausend Jahren nichts geändert. Strukturell immer dieselbe Grundfrage. Die wiederum wie in einem Kreislauf und zum Verzweifeln offenbar mit Wiederholungszwang in Katastrophen führt. Von denen NACHHER jede und jeder behauptet sie nicht gewollt zu haben.
    Es hat nichts mit Demokratie, dem unveräusserlichen Geburtsrecht eines jeden Menschen, oder legitimer Gesetzmässigkeit zu tun, verfügen wenige aufgrund einer Eigentums-Ideologie faktisch über die Ressourcen der Vielen. Elon Musk hat nichts in seinem Leben geleistet, das die Leistung einer Bäckerin übersteigt, die täglich handwerklich gut gemachtes Brot herstellt. Jeff Bezos ist als Person ein Nichts, im Vergleich zu den Menschen, die in seinem Betrieb tagtäglich arbeiten. Und davon kaum leben können.

  46. 5.

    Dies ist für mich ein weiteres Beispiel für das Gesicht des ungebremsten Kapitalismus. Alleine der Satz „…lässt sich die Datschensiedlung nicht mehr wirtschaftlich betreiben“ sagt eigentlich alles aus. Eine Gesellschaft, in der alles auf Gewinnmaximierung ausgerichtet ist, kann sich so etwas nicht „leisten“.
    Ich will dazu sagen, dass ich in der „alten“BRD aufgewachsen bin. Aber genauso wie der sog. Sozialismus in der DDR gescheitert ist, wird auch der Kapitalismus wegen dem Menschen scheitern.

  47. 4.

    Ihr habt Euch die neuen Eigentümer seit 89 geholt. Jetzt lebt mit den Konsequenzen der freien Welt. Frei für Leute mit viel Geld. Für den Rest gilt friss oder stirb.

  48. 3.

    Ich verstehe nicht warum man das Herrenhaus nicht renovieren kann und gleichzeitig die Datschen stehen lassen kann. Man könnte sogar noch einen Schritt weitergehen und die kleinen Grundstücke in Abstimmung mit dem Land als Wohngrundstücke auszuweisen, sodass die Bewohner dort dauerhaft wohnen könnten. So könnten alle profitieren: Die Datschenbesitzer günstigen Wohnraum. Das Land: Steuern. Die Eigentümer: zusätzliche Einnahmen. Die hochbegabten Kinder: Ein funktionierendes, gewachsenes Umfeld und evtl bestehende Infrastruktur des täglichen Bedarfs durch die Anzahl der dort lebenden Datschenbesitzer.

  49. 2.

    Wir haben keine Diktatur, wo Nichteigentümer über Besitz/Geld der Eigentümer bestimmen können. Abgesehen davon, dass dies eine sehr komische Moral wäre, sind Gespräche die bessere Wahl. Denn manchmal vergeht sehr viel Zeit, bis die Eigentümervorstellungen umgesetzt werden können. Dann allerdings muss es sehr schnell gehen. Dieser Zeitraum ist doch zu nutzen?

  50. 1.

    Ein Gartenhaus am Wasser ist doch mehr wert als eine Schule am Wasser. Gerade im Umkreis einer Stadt finde ich, dass auf sowas geachtet werden muss. Das sind alles Orte der Erholung und das sorgt am Ende auch für eine bessere Gesundheit der Bevölkerung. Das gleiche gilt auch für die ganzen Kleingartenanlagen. Es ist klar, dass ein Schutz nicht immer möglich ist, aber ich finde, dass da irgendwie zu wenig für getan wird das alles zu erhalten.

Nächster Artikel