1.481.000 Euro anstatt 1.481 Euro -

Mit Hilfe eines Überweisungsfehlers wurde ein ehemaliger Rechtsanwalt zum Millionär – aber nur vorübergehend. Denn die Berliner Staatsanwaltschaft hat gegen den Mann Anklage "wegen fünf Taten des Bankrotts sowie wegen falscher eidesstattlicher Versicherung" erhoben, teilte die Behörde am Mittwoch mit.
Fast 1,5 Millionen Euro in Eigentumswohnung und Auto investiert
Der 47-Jährige hatte laut Staatsanwaltschaft für einen Mandanten gegen einen Musikstreaminganbieter erfolgreich einen Urheberrechtsstreit geführt. Doch bei der Überweisung unterlief dem Streaminganbieter im Juni 2017 ein Fehler: Anstatt 1.481 Euro wurden an die Kanzlei 1.481.000 Euro gezahlt. Also drei Nullen zu viel.
Wie die Behörde weiter mitteilte, behielt der Jurist die zu viel überwiesene Summe - und investierte zum Beispiel in "eine Eigentumswohnung für knapp 600.000 Euro, Goldmünzen und Edelmetalle für etwa 120.000 Euro, ein Auto für 50.000 Euro und Schmuck".
Lebensgefährtin und Vater mitangeklagt
Ein halbes Jahr später bemerkte der Musikstreaminganbieter seinen Fehler und verklagte den ehemaligen Rechtsanwalt auf Rückzahlung. Doch dieser soll laut Staatsanwaltschaft versucht haben, sein Vermögen in Sicherheit zu bringen, indem er seiner Lebensgefährtin Geld überwies und die Eigentumswohnung verschenkte. Seinem Vater überschrieb er das Auto. Beide sind mitangeklagt.
Als das zivilrechtliche Urteil gegen den 47-Jährigen vollstreckt werden sollte, soll er dem Gerichtsvollzieher zudem falsche Angaben zu seinem Vermögen eidesstattlich als richtig versichert haben.
Sendung: rbb24 Inforadio, 08.02.2023, 10:30 Uhr