Berlin-Spandau - Rohr voller Betonschlamm Grund für Überschwemmungen auf Freybrücke

Do 06.07.23 | 17:52 Uhr
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Archivbild: Die Polizei sperrt wegen Überschwemmung die Fahrbahn an der Freybrücke in Spandau. (Quelle: dpa/G. Bandelin)
Audio: rbb24 Inforadio | 06.07.2023 | Nachrichten | Bild: dpa/G. Bandelin

Der Grund für die Überschwemmungen auf der Freybrücke in Berlin-Spandau ist offenbar gefunden. Eines der Hauptabflussrohre ist über die gesamte Länge von 26 Metern voll mit hart gewordenem Betonschlamm, wie die Autobahn GmbH des Bundes am Donnerstag mitteilte.

Wasser könne so nicht abfließen, hieß es weiter. Spezialfirmen seien derzeit dabei, den Beton aufzufräsen, zu zertrümmern, mit Wasserdruck zu zerkleinern und anschließend aus dem Rohr zu holen. Den Angaben zufolge sollen die Arbeiten in spätestens zwei Wochen abgeschlossen sein.

Neuland für Ingenieure und Techniker

Wie der Beton ins Rohr gekommen ist, bleibt ein Rätsel: So etwas habe keiner der erfahrenen Ingenieure und Techniker je gesehen, hieß es.

Weil sich bei Regen regelmäßig zu viel Wasser auf der Freybrücke sammelt, musste sie in diesem Jahr schon mehrmals gesperrt werden. Tausende Pendler und viele BVG-Busse standen dadurch immer wieder im Stau und mussten Umwege fahren.

Freybrücke wurde erst 2016 eröffnet

Die Feuerwehr hatte nach der letzten Überschwemmung Ende Juni bauliche Probleme oder eine Verstopfung in der Kanalisation vermutet. Die zuständige Autobahngesellschaft teilte daraufhin mit, das Abflusssystem sei erst kürzlich gereinigt worden. Möglicherweise hätten angeschwemmte größere Teile den Durchfluss versperrt, hieß es. Zusammen mit den Berliner Wasserbetrieben sollte das Problem näher untersucht werden.

Nun wurde das Abflussrohr voller Betonschlamm entdeckt.

Die Freybrücke wurde erst 2016 eröffnet, der Neubau ersetzte den alten, maroden Brückenbau. Die Heerstraße beziehungsweise Bundesstraße 2, die über diese Brücke führt, ist eine der wichtigen Ein- und Ausfallstraßen Berlins.

Sendung: rbb24 Inforadio, 06.07.2023, 18 Uhr

19 Kommentare

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  1. 19.

    Was gibt es da zu rätseln ??
    Bauarbeiter spülen gerne ,und wieder besseren Wissens , übriggebliebene Beton mit Wasser irgendwo hin .
    Was dann passiert ist klar : er verfestigt sich dann da wo man es gar nicht haben will …

  2. 18.

    Vielleicht ist das hier überhapt kein Fall von illegaler Entsorgung oder baulichem Versehen bei "Spülbohrverfahren für geschlossene Leitungsverlegung" sondern ein eleganter, schwer nachzuweisender Fall von beabsichtigter Verkehrsberuhigung?
    Natürlich nur temporär - aber immerhin hat es schön lange gedauert bei der üblichen Berliner Pfiffigkeit,
    bis die Ursache überhaupt erst einmal entdeckt wurde .....

  3. 17.

    „Wie der Beton ins Rohr gekommen ist, bleibt ein Rätsel“

    Illegale Entsorgung ist kein Rätsel, sondern ein Verbrechen.

  4. 16.

    Die Idee wird es vermutlich gegeben haben, meistens kommen Streitigkeiten wegen der Zuständigkeiten, welche vorher geklärt werden müssen.....

  5. 15.

    Einfach mal schauen, wo in der Nähe der Brücke eine frische Baustelle besteht oder wo das nächste Betonwerk liegt, wäre ja auch zu einfach.

  6. 14.

    Ist schon irgendwie lustig, wie die Hälfte der hier kommentierenden gleich laut herumkräht und ganz offensichtlich den Text noch nicht einmal gelesen hat...! :-)

  7. 13.

    Die Probleme sind erst dieses Jahr aufgetaucht. Zuvor gab es das nicht. Also muss erst vor recht kurzer Zeit der Beton dort ins Rohr gelangt sein.

  8. 11.

    Ja schwer vorstellbar dass niemand auf die Idee gekommen ist mal die Kamera reinzufahren.
    Und wenn man spült sollte man doch merken, dass es nicht abläuft und man die gleiche Menge wieder absaugen muss.

  9. 10.

    Sehr gut zusammengefasst. Das einzige verwunderliche ist, dass die Brücke in diesem Jahr schon mehrfach seit etwa April/Mai unter Wasser stand mit Sperrungen und zahlreichen Pumpautos vor Ort und man anscheinend erst jetzt auf die Idee kam, das Ablaufsystem zu untersuchen.

  10. 9.

    Problem: Rohrverstopfung
    Vermutlich Querschnitt zu gering.
    Lösung: Drainage Röhre legen wo möglich.

    Nur reinigen wird nicht langfristig genügen.

  11. 8.

    7 Jahre lang (2016-2023) um den Fehler zu finden tolle leistung

  12. 7.

    Das kann jederzeit passieren.
    Ist die Frage ob es tatsächlich Betonschlamm ist oder nur vom Reporter so interpretiert wurde.
    Bei den heutigen Spülbohrverfahren für geschlossene Leitungsverlegung kann so ein Regenkanal schnell mal angebohrt werden und wenn der Maschinist nicht merkt dass er bissel mehr Bentonit "schmieren" musste, merkt das kein Mensch. Bentonit nicht verwechseln mit Beton.
    Die Technologie wird ja derzeit reichlich genutzt für Kabel, LWL etc.
    Erfahrene Ingenieure und Techniker haben so etwas aber sicher schon gesehen oder zumindest gehört. Wenn die das jetzt fräsen wird man es ja merken, wenn ein anderes Rohr quer drin liegt.
    Im Apple Pendant zu Streetview sehen aber einige Straßeneinläufe dicht aus. Wann die fotografiert wurden?
    Eine andere Variante das jemand seinen Betonmischer restentleert hat bevor das im Behälter hart wird, ist unwahrscheinlich. Wenn dann machen die sowas im Wald wo es keiner sieht.

  13. 6.

    Der Spruch heißt aber "Wer billig kauft, kauft zweimal" !
    Und hätten Sie den Artikel richtig gelesen, könnten sie sich ihre sinnfreien Fragen selbst beantworten !!!
    Es gibt noch ein Sprichwort, welches genau auf sie zutrifft, Wer lesen kann ist klar im Vorteil !

  14. 5.

    Schon befremdlich.
    Es gibt da so einen Spruch:
    "Wer billig baut baut 2x"
    Wer hat denn den Bau damals abgenommen und geprüft?
    Hätte es da schon auffallen müssen oder passierte die Verstopfung später?

  15. 4.

    Das hat doch nichts mit der Betriebszeit der Brücke zu tun. Mal den Artikel richtig lesen - das würde beim Verständnis helfen.

    Irgendjemand hat fahrlässig oder vorsätzlich das Hauptabflussrohr mit Betonschnamm geflutet.

  16. 3.

    Die Aussage war.....dass " Alles" regelmäßig gewartet wird. Kam der Betonschlamm vom Himmel??

  17. 2.

    Sollte man mal mit dem Beton der Brücke vergleichen

  18. 1.

    Das gibt's ja wohl nicht, erst 7 Jahre in Betrieb und schon wieder Futsch.

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