Landesamt für Gesundheit und Soziales - Affenpocken-Infektionen in Berlin im Oktober wieder angestiegen

Di 31.10.23 | 07:52 Uhr
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Symbolbild: Ein junger Mann liegt krank im Bett (Quelle: dpa/Christin Klose)
Audio: rbb 88.8 | 31.10.2023 | Malte Döbert | Bild: dpa/Christin Klose

Die Zahl der nachweislich an Mpox erkrankten Menschen in Berlin ist in den vergangenen Wochen noch einmal deutlich angewachsen. Seit der letzten Juli-Woche seien insgesamt 35 Fälle der vormals Affenpocken genannten Krankheit gemeldet worden, allein 25 davon in den letzten zweieinhalb Wochen, teilte das Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lageso) auf dpa-Anfrage mit.

Bundesweit in Berlin die meisten Fälle

Zuvor hatte es demnach in Berlin monatelang keine Nachweise der Virusinfektion gegeben. Wie aus einer Datenbank des Robert Koch-Instituts (RKI) hervorgeht, meldete Berlin in diesem Jahr allerdings bislang die meisten Mpox-Nachweise von allen Bundesländern. Es sei von einem anhaltenden Infektionsgeschehen auszugehen, hieß es vor einigen Tagen in der infektionsepidemiologischen Wochenübersicht des Lageso.

Die Gründe für die nun wieder schneller steigenden Fallzahlen seien unklar, hieß es auf Nachfrage. Es gebe keine Anhaltspunkte für eine verminderte Effektivität der Impfung oder genetische Veränderungen des Virus, die die Immunabwehr beeinflussen könnten. Ein Einfluss einzelner Veranstaltungen könne nicht ausgeschlossen werden, dies lasse sich anhand bisher vorliegender Ermittlungsergebnisse aber nicht klar zeigen.

Fallzahlen stiegen im Spätsommer weltweit an

Mpox-Viren werden durch engen Körperkontakt übertragen. Das auffälligste Symptom der Erkrankung sind Bläschen und Pusteln auf der Haut. Überwiegend betroffen waren nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) Männer, die Sex mit Männern haben. Wie die WHO kürzlich berichtete, stiegen die Fallzahlen in der europäischen Region im Spätsommer insgesamt deutlich an: 229 Fälle seien im September beobachtet worden, eine Zunahme um 660 Prozent im Vergleich zu August.

Die WHO hob insbesondere Portugal, Spanien, das Vereinigte Königreich, Deutschland und Irland hervor. Es gebe keine Information darüber, dass die in diesen Ländern berichteten Fälle und Cluster mit einem bekannten Event in Zusammenhang stünden. Ansonsten berichtet die WHO von uneinheitlichen Entwicklungen je nach Region.

Die WHO hatte wegen Mpox vergangenes Jahr einen internationalen Gesundheitsnotstand ausgerufen. Dieser wurde im Mai 2023 wieder beendet, nachdem die Fallzahlen deutlich gesunken waren. Bekannt wurden laut RKI-Datenbank insgesamt bislang knapp 3.740 Fälle hierzulande, davon 3.671 im Jahr 2022.

Sendung: rbb24 Inforadio, 31.10.2023, 07:40 Uhr

2 Kommentare

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  1. 2.

    Braucht die Pharmaindustrie wieder Geld?

  2. 1.

    Dabei stehen doch überall die Plakate, "wenn's juckt".... trotz Bildung und vieler Informationen zu Allemal wird halt weiter rumgebockt, als gäbe es keine Risiken. Dann braucht man(n) auch nach ner ungeschützten Nacht nicht zu jammern. Vorher besser uffpassen.....

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