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Quelle: dpa/Boris Roessler

Der Absacker

Macht euch sturmfest gegen den Unsinn!

Es gibt besonders stressige Tage im Journalismus, das gehört zum Beruf. Dass aber einer ausgerechnet mitten ins Sommerloch fällt, ist schon eher ungewöhnlich. Aber es passt zur Zeit. Von Haluka Maier-Borst

Normalerweise ist die Zahl der Ereignisse im Journalismus eher gering, deren Stress und Chaos man absehen kann. Wahlen gehören dazu, genauso wie Stürme und Silvester. Aber heute wünschten hier einige Kollegen alles Gute jenen, die morgen Dienst haben. Und das hat seinen Grund.

1. Was vom Tag bleibt

Für morgen ist eine große Demonstration verschiedener Corona-Leugner angekündigt - und natürlich zahlreiche Gegendemonstrationen. Die Zahl der erwarteten Hygiene-Demonstranten ist von erst angekündigten 500.000 deutlich geschrumpft auf wohl 10.000. Trotzdem wird es wohl ein hitziges Wochenende für Berlin und ein anstrengendes für die Kollegen bei uns, die Dienst haben. Der Kollege Olaf Sundermeyer erklärt hier, wer eigentlich hinter dem Protest steckt.

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2. Abschalten.

Während die Corona-Leugner aus meiner Perspektive gefährlichen Unsinn verzapfen, gibt es natürlich auch die andere Sorte von Unsinn, die man im Netz findet. Die, die einem an anstrengenden Tagen ein bisschen Ablenkung verschafft. Zwei Dinge, über die ich herzlich gelacht habe, sind diese beiden Links. Einmal der Herr, der das Beste daraus macht, dass regelmäßig Golfbälle in seinem Garten landen, indem er sie für eine kurze Slapstick-Einlage nutzt [twitter.com].

Und dann noch die Erkenntnis, dass man mit Deutsch oder zumindest Deutsch klingenden Phantasiewörtern, immer die Aufmerksamkeit bekommt – selbst bei Katzen [instagram.com].

Wer ich bin

Großstadtchaos statt Alpenpanorama, Brandenburger Seen statt britisches Meer. Haluka Maier-Borst war schon an ein paar Orten und hat immer die falsch-richtige Wahl getroffen. Für Berlin. Jetzt sitzt er im Wedding und gönnt sich hin und wieder einen Absacker mit seinen Kolleginnen und Kollegen – und damit eine kleine Pause von der Nachrichtenlage. Vorerst allerdings nur digital aus dem Homeoffice.

3. Und, wie geht's?

Klar, Sie haben sich viel mit der Corona-Demo beschäftigt und viel darunter kommentiert. Spannender fand ich dann aber doch, was Sie zu der Nachricht schrieben, dass viele Tagespendlerinnen und -pendler aus Polen wohl doch keine Unterstützung aus Brandenburg bekommen. Der Grund ist, dass die Firmen, die die Polinnen und Polen beschäftigen, die Hilfe beantragen müssen. Eine kleine Formalie, die wohl sehr viele Leute leer ausgehen lässt. Jennifer schrieb dazu:

Eine Schande ist das. Die, die uns tatsächlich den A... gerettet und teilweise auf ihr Zuhause verzichtet haben, müssen auf ihren Arbeitgeber vertrauen, diese lächerliche Pauschale zu bekommen - während an andere Stelle das Geld ohne Prüfung(!!) nur so rausgeschmissen wurde. Da spielt es auch keine Rolle, ob Land oder Bund: die ausländischen Arbeitskräfte in allen Bereichen waren und sind wichtig.

Wo fehlt Ihnen aktuell die Solidarität und die Fairness in der Krise? Schreiben Sie uns an absacker@rbb-online.de.

4. Ein weites Feld...

Mit wackeligem WLAN, leichten Kopfschmerzen und Maske schreibe ich gerade diese Zeilen. Ich sitze nämlich im Zug zur Verwandtschaft in Süddeutschland. Natürlich wäre es ohne Maske einfacher. Aber es geht dann doch erstaunlich passabel. Um mich herum halten sich auch alle an das Gebot. Entsprechend hoffe ich auf die anhaltende Einsicht allereits, wenn es um die Corona-Regeln geht.

Ganz frei von Unsinn wünscht Ihnen ein schönes Wochenende:

Haluka Maier-Borst

Beitrag von Haluka Maier-Borst

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