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Audio: Inforadio | 08.01.2021 | Interview mit THW-Präsident Gerd Friedsam | Quelle: dpa/S. Gollnow

Impfdosen von Biontech/Pfizer

Nächste Impfstoff-Lieferungen in Berlin und Brandenburg angekommen

20.000 für Brandenburg, 30.000 für Berlin: Eine neue Lieferung von Impfdosen des Herstellers Biontech ist am Freitag in der Region eingetroffen. Und die Hoffnung auf mehr ist groß, seitdem ein zweiter Impfstoff von der EU zugelassen wurde.

Berlin und Brandenburg haben am Freitag neue Lieferungen des Impfstoffs gegen das Coronavirus bekommen.

In Brandenburg sind insgesamt 19.500 Dosen des Corona-Impfstoffs von Biontech und Pfizer eingegangen, wie Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) sagte. Eine für die erste Januarwoche geplante Lieferung war zuvor ausgefallen. Eine weitere Lieferung für Brandenburg von abermals 19.500 Impfdosen wird für den 18. Januar erwartet.

Ihr Sprecher Gabriel Hesse hatte zuvor erklärt, von beiden Lieferungen werde jeweils die Hälfte zurückbehalten, um den Impflingen die zweite notwendige Dosis zusichern zu können. Zudem sollen laut Nonnemacher in der kommenden Woche 2.400 Dosen des Moderna-Impfstoffs kommen. Dieser Impfstoff wird voraussichtlich alle zwei Wochen geliefert.

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30.000 weitere Dosen für Berlin

Berlin hat ebenfalls eine Lieferung des Corona-Impfstoffes von Biontech/Pfizer erhalten. Vorgesehen waren 29 250 Dosen. Nun werde nachgezählt und danach die Verteilung auf die mobilen Teams und Impfzentren berechnet, sagte der Sprecher der Senats-Gesundheitsverwaltung, Moritz Quiske. Für die Öffnung eines zweiten Berliner Impfzentrums gebe es aber weiterhin noch keinen Termin.

Nach den Plänen des Bundesgesundheitsministeriums sind fünf weitere Termine mit jeweils der gleichen Menge bis Mitte Februar vorgesehen. Die Lieferung erfolge über das Unternehmen direkt an die Anlieferzentren der Bundesländer, hieß es. Bis Mitte Februar soll die Hauptstadt nach und nach insgesamt 234.000 Biontech-Dosen erhalten, die Lieferungen aus dem Vorjahr eingeschlossen.

Moderna-Impfstoff erwartet

Am kommenden Dienstag soll Berlin zudem die ersten 2.400 Dosen des neu zugelassenen Moderna-Impfstoffs bekommen. Das bestätigte der Sprecher der Gesundheitsverwaltung dem rbb am Freitag.

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Bisher 8.000 Impfungen

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In der vierten Kalenderwoche sollen es demnach 3.600 Impfdosen sein und in der sechsten Kalenderwoche 9.600. Für die achte Kalenderwoche sind 30.000 Moderna-Impfdosen angekündigt. Das Mittel des US-Herstellers Moderna war am Mittwoch als zweiter Corona-Impfstoff in der EU zugelassen worden [tagesschau.de]. Er gilt als ebenso wirksam, aber etwas unkomplizierter in der Verwendung als das Mittel von Biontech/Pfizer.

Nonnemacher: Verständnis für Kritik am Start der Impfkampagne

In Brandenburg wurden bis Donnerstag nach Angaben des Gesundheitsministerium 11 481 Menschen gegen das Coronavirus geimpft. Am Mittwoch waren es rund 8.200 Menschen. Damit lag das Land im bundesweiten Vergleich nach Daten des Robert Koch-Instituts auf dem drittletzten Platz bei den Impfungen pro 1.000 Einwohner (3,2). In den Zahlen sind allerdings nicht die Impfungen in den beiden Impfzentren in Cottbus und Potsdam enthalten. Die beiden Zentren sind seit Dienstag geöffnet.

Gesundheitsministerin Nonnemacher zeigte Verständnis für die Kritik am Start der Impfkampagne. "Ich denke, da ist eine ganze Menge Berechtigung in der Kritik", sagte sie mit Blick auf den Zusammenbruch der Corona-Hotline zum Start der Impfterminvergabe am Montag. Sie sei erschüttert gewesen. "Das hatten wir so nicht erwartet." Jetzt werde mit Hochdruck an der Stabilisierung der Leitung gearbeitet. In den vergangenen beiden Tagen hätten bereits mehr Menschen über die Hotline einen Impftermin vereinbaren können, sei ihr berichtet worden.

Die Hotline des ärztlichen Bereitschaftsdienstes, die seit Montag auch zur Terminvergabe für Corona-Impfungen genutzt wird, war zum Auftakt völlig überlastet. Es gab lange Wartezeiten und technische Probleme.

Hintergrund

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Impf-Hotline in Brandenburg mit Anlaufschwierigkeiten

Die Zahl der Terminvergaben über die Impf-Hotline 116 117 hat sich im Land nach und nach erhöht - durchgestellt wird dennoch nicht jeder Anrufer. "Es läuft insgesamt besser, aber nicht reibungslos", sagte Ministeriumssprecher Dominik Lenz. Von 1.136 durchgestellten Anrufen auf der Rufnummer 116 117 am Donnerstagvormittag hätten 1.039 Termine vermittelt werden können.

Um die Hotline zu entlasten, wird über eine Online-Terminvergabe nachgedacht, sagte Lenz. Außerdem sollten die Brandenburgerinnen und Brandenburger noch einmal per Brief darüber informiert werden, wer sich derzeit impfen lassen kann.

Impfzentrum Potsdam wird ausgeweitet

Nonnemacher kündigte eine Ausweitung des Impfzenrums in Potsdam auf sechs Impfstraßen an. Am kommenden Montag soll dann das nächste Impfzentrum am Flughafen Schönefeld an den Start gehen. Nach und nach würden schließlich die übrigen Impfzentren hochgefahren.

Auch bei den mobilen Impfteams müsse noch mehr Fahrt aufgenommen werden, meinte die Ministerin. Ziel sei, bis Mitte Februar 50.000 Bewohner von Pflegeheimen mindestens einmal geimpft zu haben.

Tausende Hochbetagte geimpft

Berlin hat im Dezember bereits 58.500 Impfstoffdosen bekommen. Davon bleibt die Hälfte eingelagert, um drei Wochen später die zweite nötige Impfung verabreichen zu können. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts sind in Berlin etwa 24.200 Dosen bereits gespritzt worden. Das entspricht einer Quote von 6,6 Impfungen pro 1.000 Einwohner und liege laut RKI über dem bundesweiten Schnitt.

Dabei wurden mehr als 15.000 Pflegeheimbewohner versorgt - das entspricht rund der Hälfte dieser besonders gefährdeten Gruppe. Sie bekommen die Impfung durch mobile Dienste. Über 80-jährige Berliner, die nicht in einem Heim leben, erhalten eine Einladung ins Impfzentrum per Post.

Ein zweites Impfzentrum in Berlin, das Erika-Heß-Eisstadion im Stadtteil Wedding, ist nach Angaben der zuständigen Hilfsorganisationen für den Betrieb startklar. Ein Datum für die Öffnung steht noch nicht fest.

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Impfkommission: Zweite Impfung nicht aufschieben

Der Abstand zwischen der ersten und zweiten Corona-Impfung soll derweil nach Ansicht der Ständigen Impfkommission (Stiko) am Robert Koch-Institut (RKI) nicht vergrößert werden. Das teilte die Stiko in einer Aktualisierung ihrer Impfempfehlung am Freitag mit. "Die Gabe der 2. Impfstoffdosis soll innerhalb des durch die Zulassungsstudien abgedeckten Zeitraumes (derzeit 42 Tage) erfolgen", heißt es in der Aktualisierung der Impfempfehlung.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte die Behörde prüfen lassen, ob ein solches Vorgehen sinnvoll ist, um mit den derzeit begrenzten Impfstoff-Mengen möglichst schnell möglichst viele Menschen impfen zu können.

Die die zugelassenen Impfstoffe von BioNTech/Pfizer und Moderna bewertet die Stiko hinsichtlich Sicherheit und Wirksamkeit als gleichwertig, legt sich aber dahingehend fest, dass eine begonnene Impfserie mit demselben Produkt fortgesetzt werden sollte.

Sendung: Inforadio, 08.01.2021, 7 Uhr

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