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Quelle: dpa/S. Stache

Zahlen aus dem Gesundheitsministerium

Brandenburg zählt bislang knapp 50 Fälle der Mutante B.1.1.7

Noch lässt sich die Ausbreitung der berüchtigten Corona-Variante in Brandenburg gut dokumentieren, doch die Gesundheitsministerin warnt vor einer Dunkelziffer. Derweil sollen bis Ende März mehrere Zehntausend Impfstoffdosen im Land eintreffen.

Die als hochansteckend geltende Corona-Mutante B.1.1.7 breitet sich in Brandenburg weiter aus. Bisher seien im Land 49 Fälle bestätigt worden, sagte Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) am Mittwoch im Gesundheitsausschuss des Landtags. Zwei neue Fälle seien hinzugekommen.

Die Variante B.1.1.7 wurde zuerst in Großbritannien entdeckt, sie gilt als deutlich ansteckender als frühere Corona-Formen. Die meisten Fälle dieser Variante in Brandenburg zählt dem Ministerium zufolge der Landkreis Barnim mit elf, gefolgt vom Kreis Oberhavel mit neun.

Erstmals B.1.1.7-Fälle auch in Potsdam

Die Corona-Variante B 1.1.7 wurde erstmals auch in Potsdam nachgewiesen. Betroffen sind zwei Personen, die seit einigen Tagen in Quarantäne sind, wie die Landeshauptstadt am Mittwoch mtteilte. Möglicherweise haben sich die beiden Betroffenen bei einer Auslandsreise infiziert, heißt es in der Mitteilung weiter. Sie hätten sich nach der Reise in einem Krankenhaus testen lassen. "Das Gesundheitsamt ermittelt mit Priorität mögliche Kontakte", so die Stadtverwaltung.

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Die Ministerin geht von einer hohen Dunkelziffer aus. "Wir müssen davon ausgehen, dass diese Virusmutanten in sehr viel höherem Anteil schon Verbreitung gefunden haben", sagte Nonnemacher. Wenn man eine höhere Anheftung an den Menschen unterstelle, werde diese Variante in Deutschland bald die vorherrschende Variante sein.

Weitere Mutanten kommen in Brandenburg weniger häufig vor. Die in Südafrika kursierende Variante (B.1.351) ist bisher sieben Mal in Brandenburg bestätigt, die Variante B.1.258 bisher zwei Mal.

Bis Ende März fast 200.000 Impfstoffdosen von Biontech

Unterdessen haben die Impfstoffhersteller für Brandenburg die Lieferung weiterer Zehntausender Dosen bis Ende März angekündigt. Das geht aus einer Übersicht über die Lieferungen von Biontech, Moderna und Astrazeneca hervor, die Nonnemacher am Mittwoch im Gesundheitsausschuss des Landtages vorstellte.

Von Biontech werden der Ministeriumsliste zufolge von diesem Donnerstag (11.2.) an bis Ende März knapp 199.000 Impfdosen erwartet, von Moderna 16.800 und von Astrazeneca 88.800. Bis Mittwoch (10.2.) wurden demnach insgesamt knapp 163.000 Impfstoffdosen geliefert.

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Nonnemacher wies aber auf Unsicherheiten für die Vereinbarung von Impfterminen hin. So fehlten von Moderna genaue Lieferdaten für die Impfdosen. "Ob die dann auch so kommen, muss man dann halt gucken", sagte sie. "Wir vergeben ja dann Erst- und Zweittermine, dann ist das mit diesen Unsicherheiten behaftet." Priorität habe weiter die Impfung in Pflegeheimen.

Die Ständige Impfkommission hat den Impfstoff von Astrazeneca nur für unter 65-Jährige empfohlen. Deshalb plant Nonnemacher, damit Mitarbeiter von Pflegeheimen und ambulanten Pflegeeinrichtungen sowie noch nicht verplante Beschäftigte in Krankenhäusern und Mitarbeiter in Reha-Kliniken zu impfen.

Bislang wurden in Brandenburg laut Robert-Koch-Institut knapp 80.000 Erstimpfungen durchgeführt (Stand 9. Februar), davon haben bislang 33.400 Menschen auch schon eine Zweitimpfung erhalten. Die Impfquote im Land liegt bei 3,2 Prozent. Bundesweiter Spitzenreiter ist hierbei Mecklenburg-Vorpommern (3,9 Prozent), Schlusslicht ist Niedersachsen (2,3 Prozent). In Berlin liegt die Impfquote bei 3,3 Prozent.

Sendung: Antenne Brandenburg, 10.02.2021, 17 Uhr

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