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Video: rbb|24 | 08.03.2021 | Material: Abendschau | Quelle: imago images/Emmanuele Contini

Zentren am Montag gestartet

Tausende buchen Termine in Berliner Schnelltest-Zentren

Die 16 offiziellen Schnelltest-Stationen in Berlin haben ihren Betrieb aufgenommen - offenbar ohne größere Probleme. Vielerort sind aber keine Termine mehr für diese Woche zu bekommen. In Brandenburg müssen sich Testwillige derweil noch etwas gedulden.

Die ersten Berlinerinnen und Berliner haben sich am Montag in neuen Testzentren kostenlos auf das Coronavirus testen lassen. Stadtweit stehen dafür 16 Zentren bereit. "Es wird gut angenommen", teilte die Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) mit.

"Natürlich kann es hier und da immer kleinere Anfangsschwierigkeiten geben, aber wir haben heute Vormittag schon mehr als 10.000 Einbuchungen bis Ende der Woche", sagte Kalayci. Bei den ersten Tests habe es auch schon positive Befunde gegeben. "Das zeigt, dass Testen wirkt. Wir unterbrechen damit Infektionsketten."

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Eigenes Smartphone mitbringen

Grundsätzlich wird empfohlen, sich schon vor dem Besuch einer Teststation bei der Terminbuchung auf der Seite [test-to-go.berlin] online zu registrieren. "Der Ablauf vor Ort wird dadurch erheblich beschleunigt", heißt es auf der Internetseite. "Bringen Sie bitte anschließend Ihr Smartphone zur Testung mit." In mehreren Bezirkszentren, bei denen vorab ein Termin ausgemacht werden muss, waren schon am Montagnachmittag keine Termine mehr für diese Woche zu bekommen. Das Testzentrum in Tempelhof-Schöneberg soll schon am 10. März wieder schließen, Gründe dafür nannte die Senatsgesundheitsverwaltung auf Anfrage von rbb|24 bis zum späten Montagabend nicht.

An vier Zentren ist aber auch eine Testung ohne vorherige Terminvergabe möglich. Hier gab es am Montag vereinzelt Verwirrung bei Testwilligen, die ohne Smartphone und Personalausweis gekommen waren. Beides aber wird benötigt, um sich vor Ort zu registrieren.

Denn das eigene Smartphone muss einen QR-Code einlesen können, der in der Teststation verfügbar ist. Dieser führt zur Internetseite der Senatsverwaltung, auf der sich die Menschen registrieren müssen. Dann bekommen sie einen neuen QR-Code und mit dem dürfen sie dann das Testzentrum betreten. Interessenten werden bei der Buchung noch nach dem Grund für den Test gefragt; diese Abfrage sollte dem Vernehmen nach aber entfallen. Ein Testergebnis hat man binnen 15 bis 30 Minuten. Sollte ein Schnelltest positiv ausfallen, ist man verpflichtet, das Ergebnis durch einen PCR-Test zu bestätigen. Das soll zumeist im gleichen Zentrum möglich sein. Bei Fragen gibt es zwischen 9 und 18 Uhr ein Hotline unter der kostenlosen Nummer 0800/2668363.

"Test-to-Go"-Stellen sollen noch folgen

In vier Testzentren kann man sich werktags auch ohne Termin testen lassen: In der Franzensbader Straße in Wilmersdorf, in der Lehrter Straße in Moabit, in der Blücherstraße in Kreuzberg und in der Fischerstraße in Rummelsburg. Weitere "Test-to-Go"-Stellen sollen folgen. Dazu hat die Senatsgesundheitsverwaltung ein Internet-Portal [testen-lernen.berlin] freigeschaltet, auf dem sich interessierte Arztpraxen und Apotheken anmelden können.

In der Teststation am Poststadion in Moabit, für die keine vorherigen Terminbuchungen nötig sind, herrschte nach rbb-Informationen am Montagmorgen kein allzu großer Andrang. Ein rbb-Reporter ließ sich dort testen, er musste nur wenige Minuten auf seinen Abstrich warten. Vor Ort sei er auf freundliche und gut vorbereitete Menschen gestoßen, wie er rbb|24 berichtete. Auch am OSZ Max Taut in Lichtenberg, an der Carl-von-Ossietzky-Schule in Kreuzberg und an der Kurt-Weiss-Sporthalle in Wilmersdorf ging es am Montag noch recht beschaulich zu.

Quelle: rbb24/Mappa.org

Noch kein großes Angebot in Brandenburg

In Brandenburg sind derweil kostenlose und vom Staat finanzierte Corona-Schnelltests schon jetzt nur vereinzelt möglich. Einige kreisfreie Städte böten die Tests bereits an, einige Landkreise bräuchten noch einige Zeit, erklärte Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) am Montag im Gesundheitsausschuss des Brandenburger Landtags. Die Landeshauptstadt Potsdam bietet seit 1. März kostenlose Schnelltests in Apotheken und Testzentren.

Nonnemacher verwies auf die Kurzfristigkeit der Bekanntgabe der wöchentlichen Gratis-Tests.
"Das war natürlich extrem kurzfristig." Das Angebot sei "noch in keinster Weise flächendeckend vorhanden".

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Bisher hat sich rund ein Achtel der Apotheken in Brandenburg grundsätzlich bereiterklärt, die Schnelltests anzubieten. Die Landesapothekerkammer Brandenburg listet 68 Apotheken auf, 565 gibt es nach Angaben des Apothekerverbands landesweit. Weil die Testverordnung des Bundes noch nicht vorliege, habe der örtliche Gesundheitsdienst die Apotheken noch nicht mit den Tests beauftragt, sagte der Sprecher des Apothekerverbands.

Der Bund zahlt für jeden Bürger mindestens einen Schnelltest pro Woche, die Bundesländer sind für die Bereitstellung verantwortlich. Genau kontrolliert, ob man den Test auch wirklich nur einmal pro Woche in Anspruch nimmt, wird in Berlin laut der Gesundheitsverwaltung zunächst nicht, berichtet der "Tagesspiegel". Man werde die Entwicklung aber im Auge behalten und gegebenenfalls nachsteuern, wird ein Sprecher zitiert.

Zusätzlich sind Selbsttests im Handel, Discounter wie Aldi verkaufen die Schnelltests für Laien bereits, Drogerieketten wie dm und Rossmann wollen ab Dienstag nachziehen. Der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, Gerd Landsberg, geht seinen Worten zufolge nicht davon aus, dass es gleich zu Beginn einen großen Ansturm auf die kostenlosen Schnelltests geben wird. Der Run werde erst größer sein, wenn daran ein konkreter Vorteil geknüpft sei, sagte Landsberg am Montag im ZDF-"Morgenmagazin". "In dem Moment, wo Sie einen solchen Test brauchen, um ins Kino, ins Theater oder sonst wohin zu gehen, dann ist einmal die Woche einfach zu wenig", sagte Landsberg. Darauf müsse man sich vorbereiten. Laut Herstellerangaben lagen Anfang März etwa 150 Millionen Schnelltests auf Halde, die an Länder und Kommunen geliefert werden könnten.


Sendung: Abendschau, 08.03.2021, 19:30 Uhr

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