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Quelle: dpa/Moritz Thibaud

Apothekerverband

Corona-Impfungen in Berliner Apotheken denkbar

Der Berliner Apothekerverein hält Corona-Impfungen in Apotheken für möglich. Die Politik müsste jedoch entsprechende Weichen stellen. Neu ist die Idee, in Apotheken zu impfen, nicht. Derzeit übernehmen die Apotheken noch eine andere, zentrale Aufgabe.

Der Berliner Apothekerverein hält es für möglich, Corona-Impfungen künftig auch in Apotheken anzubieten. Sie sei generell ein großer Freund vom Impfen in Apotheken, sagte die Vereinsvorsitzende, Anke Rüdinger, am Mittwoch im Inforadio vom rbb.

Apotheken könnten aus Sicht des Vereins in die Impfkampagne einbezogen werden. Prinzipiell stünden die Apothekerinnen und Apotheker dafür auch zur Verfügung. Das sei allerdings eine Entscheidung, die von der Politik getroffen werden müsse, so Rüdinger. Die Idee, in Apotheken zu impfen, sei nicht neu, erklärte Rüdinger: "Wir sind in Berlin auch in Verhandlungen mit den Krankenkassen, um ein Grippe-Impfen in Apotheken als Modellprojekt zu etablieren."

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Apotheken beliefern die Hausärzte

Momentan sei die Aufgabe der Apotheken, die Hausärzte mit den Corona-Impfstoffen zu beliefern, betonte Rüdinger. Sie sei froh, dass die Vakzine über den bewährten Weg vom Großhandel über die Apotheken in die Arztpraxen verteilt würden. "Die Verteilung in der Fläche - und wir dürfen nicht immer von Berlin ausgehen - kann wirklich nur über die Apotheken geleistet werden", sagte die Vereinsvorsitzende. Nur so könnten die Arztpraxen schnell und sicher versorgt werden.

Rüdinger erklärte, die Apotheken hätten zudem Erfahrung mit der Impfstofflagerung und der Impfstoffverteilung. Der Impfstoff erfordere eine Kühlung bei zwei bis acht Grad. Das sei kein Problem für die Apotheken, weil es immer kühlungspflichtige Medikamente gebe.

Seit dieser Woche wird in Hausarztpraxen gegen das Coronavirus geimpft. Bundesweit beteiligen sich 35.000 Praxen.
Die Praxen sind angehalten derzeit nur ihre Bestandspatienten bei den Impfungen zu beachten und sich bei der Auswahl an den Richtlinien zur Impfpriorisierung der Ständigen Impfkommission (Stiko) zu halten.

Impfstoffmenge für Praxen weiter begrenzt

Die Impfstoffmenge, die in die Arztpraxen geliefert wird, ist weiter begrenzt: "Für die Kalenderwochen 14 und 15 sind jeweils etwa eine Million Impfdosen zugesagt worden", erklärte Rüdinger. Diese Menge werde auch ausgeliefert, "sodass rein rechnerisch für jede Arztpraxis 20 Dosen zur Verfügung stehen".

Ende April nehme die Impfkampagne an Fahrt auf und es werde möglich sein, den Arztpraxen wöchentlich mehr als drei Millionen Impfdosen zur Verfügung zu stellen, versicherte Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) vor Ostern. Alle angebotenen Impfdosen sollten umgehend verimpft werden.

Schon Anfang März hatten Hausarztpraxen in Berlin und Brandenburg in einem Modellprojekt begonnen, ihren Patientinnen und Patienten im Rahmen der hausärztlichen Behandlung Impfungen zu verabreichen. In dem Modellprojekt ging es darum, die Abläufe in Logistik und Dokumentation im Praxis-Echtbetrieb zu erproben.

Sendung: Inforadio, 07.04.2021, 10 Uhr

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