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Audio: JOURNAL | 31.08.2021 | S. Müller | Quelle: dpa/F. Sommer

Corona-Impfungen

Impfstation Lichtenberg bleibt offen - Eisstadion und Arena schließen

Eigentlich sollte ab Montag Schluss sein mit Impfungen im Drive-in von Ikea, jetzt bleibt die Impfstation in Lichtenberg vorerst doch geöffnet. Im Erika-Heß-Eisstadion und in der Arena gehen am Dienstagabend dagegen die Lichter aus.

Bei Ikea in Tempelhof und Spandau wird weiter geimpft - aber auch vor dem Möbelhaus in Lichtenberg: Eine angekündigte Schließung am Montag wurde abgeblasen. Wie Bezirksbürgermeister Michael Grunst (Linke) dem rbb am Dienstag sagte, bleibt der Standort auf dem Parkplatz des Möbelhauses, obwohl sich bisher keine Hilfsorganisation gefunden hat, die den Betrieb übernimmt.

Das war für Grunst eigentlich die Voraussetzung für die Offenhaltung über Montag hinaus, denn nach seinen Angaben ist die Organisation des Drive-In-Zentrums für den Bezirk personell kaum mehr leistbar. Dabei gehe es unter anderem um Wachschutz, Müllabfuhr und die Versorgung der 20 Leute, die dort täglich arbeiten.

Dreistündige Aktion

Pieksen auf der Ringbahn: Sonderzug mit Impfmöglichkeit

Einsteigen bis der Arzt kommt. Auf der Strecke der Ringbahn war am Montag für mehrere Stunden ein Sonderzug unterwegs, in dem medizinisches Personal die Einmal-Impfung von Johnson & Johnson verabreichte.

Berlins Regierender sieht Impfzentren als Auslaufmodell

Dass der Betrieb jetzt trotzdem erstmal weitergeht, begründete Bezirksbürgermeister Michael Grunst damit, dass man die einzige Impfstation im Osten der Stadt nicht einfach schließen könne. Er sieht weiter eine hohe Bereitschaft der Menschen, solche mobilen Angebote anzunehmen.

Jetzt fehle nur noch eine Hilfsorganisation, die die Gesamtverantwortung übernehme. Gespräche des Senats dazu hätten aber bisher leider zu keinem Ergebnis geführt, zeigte sich Grunst verärgert. "Wenn es ein professionelles Grundverständnis geben würde, bräuchte ich jetzt nicht große Verhandlungen führen. Sondern dann würde es heißen: Wir unterstützen."

Gemeinsam mit den Bezirksbürgermeistern von Marzahn-Hellersdorf und Pankow, Dagmar Pohle und Sören Benn (ebenfalls Linke), forderte Grunst einen Impfgipfel von Senat, Bezirken und Hilfsorganisationen.

Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) sagte der der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag, er gehe davon aus, dass die letzten Impfzentren voraussichtlich Ende des Jahres schließen werden. "Dann können die Betriebs- und Hausärzte übernehmen und jeder kann sich, wie man das auch von Grippeschutzimpfungen kennt, dort individuell einen Termin holen", so Müller. Je mehr sich das durchsetze, desto weniger würden die Impfzentren benötigt. "Aktuell brauchen wir die Impfzentren aber noch."

In der Arena und im Erika-Heß-Eisstadion ist Schluss

Mit dem Erika-Heß-Eisstadion (Wedding) und der Arena (Treptow) stellen am Dienstagabend aber schon zwei weitere Berliner Impfzentren ihren Betrieb ein. Die Schließungen waren schon vor Wochen vom Berliner Senat beschlossen worden, weil auch hier zuletzt immer weniger Impfwillige erschienen waren.

Bereits geschlossen wurden die Zentren im Flughafen Tempelhof und im Velodrom. Auch hier war zuletzt das Angebot an Impfstoff größer als die Nachfrage. Die Zentren Messe und Tegel sollen noch bis Ende Dezember offen bleiben, auch um Impfauffrischungen für besonders gefährdete Personengruppen zu ermöglichen.

2.200 Impfungen an Spitzentagen

Für das Impfzentrum Erika-Heß-Eisstadion zogen die dortigen Betreiber ASB Berlin und DLRG Berlin bereits am Montag Bilanz. Demnach wurden dort seit Eröffnung am 14. Januar 2021 mehr als 260.000 Impfungen verabreicht. An 230 Tagen sei geimpft worden, an Spitzentagen gab es über 2.200 Impfungen, heißt es in der Mitteilung der Betreiber. Im Weddinger Impfzentrum arbeiteten zuletzt 544 Beschäftigte, viele von ihnen stammten aus den Bereichen Gastronomie, Tourismus und Werbung.

Sowohl das Impfzentrum Arena als auch das Erika-Heß-Eisstadion sind am Dienstag (31. August) nochmal bis 19 Uhr geöffnet. Zwischen 11 und 17 Uhr sind hier Impfungen ohne Termin möglich.

Anlaufstellen für Spontanimpfungen bleiben bestehen

Die beiden Impfzentren Messe (Charlottenburg) und Flughafen Tegel (Reinickendorf) bleiben weiterhin von 9 bis 19 Uhr geöffnet. Zwischen 11 und 17 Uhr sind hier auch Spontanimpfungen ohne Termin möglich. Außerdem gibt es weitere Impfstellen ohne Terminpflicht im Shopping-Center Alexa (Mitte) sowie in der BVG-Zentrale an der Holzmarktstraße (Mitte).

Änderung in Potsdam

Im Impfzentrum Metropolishalle in Potsdam-Babelsberg soll es in der nächsten Woche eine Änderung geben. Noch bis zum 4. September soll es möglich sein, dort ohne Anmeldung und spontan die Erst- oder Zweitimpfung mit dem Impfstoff Biontech zu erhalten - danach ist das spontan nur noch für die Zweitimpfung möglich. Das teilte ein Sprecher am Dienstag dem rbb mit.

Impfungen ohne Termin sind zudem im Klinikum Ernst von Bergmann möglich. Weitere Impfaktionen ohne Terminbuchung an verschiedenen Standorten wie dem Alten Markt, im Karl-Liebknecht-Stadion oder dem Bürgerhaus Sternzeichen sind online auf potsdam.de zu finden.

Sendung: Abendschau, 30.08.2021, 19:30 Uhr

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